RGB-LED-Speicher im Test: Leuchtender RAM von Ballistix, Corsair & G.Skill im Vergleich
tl;dr: RGB-LED-RAM gibt es heute von allen großen Herstellern. Dabei ist Beleuchtung nicht gleich Beleuchtung: Im Test unterscheiden sich die Riegel vom Typ Corsair Vengeance RGB, Ballistix Tactical Tracer RGB und G.Skill Trident Z RGB deutlich. Auch im Detail entscheidet damit der persönliche Geschmack.
Die Evolution von RGB-LED-RAM
PC-Komponenten mit RGB-Beleuchtung sind mittlerweile omnipräsent. RGB steht für die Grundfarben Rot, Grün und Blau, durch eine Mischung dieser Farben lassen sich in etwa 16,7 Millionen Farben durch die verbauten LEDs darstellen.
Anfänglich beschränkte sich das Angebot auf RGB-LED-Leuchtstreifen mit teils eigenen Controllern, mittlerweile leuchten Mainboards, Grafikkarten, Soundkarten, CPU-Boxed-Kühler von AMD und RAM.
Anfangs noch mit extra Kabel
Pionier beim leuchtenden Arbeitsspeicher war im Jahr 2016 Geil. Die ersten Modelle der „GeiL EVO“-Linie benötigten allerdings noch eine extra Stromversorgung für jeden RAM-Riegel, weil hier lediglich ein schmales PCB inklusive LEDs und Mikrocontroller auf den eigentlichen RAM aufgesetzt wurde, ohne die Funktion direkt auf dem Speicher zu integrieren.
Der erste Arbeitsspeicher, der die Versorgung über den DIMM-Slot selbst bewerkstelligen konnte, war hingegen der „Trident Z RGB“ von G.Skill, der kurz vor Weihnachten 2016 angekündigt wurde. Weitere Hersteller wie Corsair oder zuletzt auch Ballistix (Micron) folgten dem Trend.
G.Skill, Corsair und Ballistix im Vergleich
Die nachfolgend aufgeführten Module finden sich in diesem Vergleichstest wieder. Bei allen Riegeln im Test sitzt über den LEDs eine opaker Streifen aus weißem Kunststoff, der durch die Streuung des Lichtes die Beleuchtung durch die LEDs besonders eindrucksvoll herausstellen soll. Bei allen Herstellern werden mehrere RGB-LEDs pro Riegel verbaut, wobei sie bei Corsair nur gemeinsam angesteuert werden können. Ballistix und G.Skill erlauben hingegen eine individuelle Ansprache der verbauten LEDs, sodass auf jedem RAM mehrere Farben gleichzeitig dargestellt werden können.
Hersteller | Bezeichnung | Timings | SPD – Clockspeed | XMP – Clock Speed |
---|---|---|---|---|
G.Skill | Trident Z RGB | CL16-18-18-38 | 2133 Mhz | 3200 Mhz |
Corsair | Vengeance RGB | CL16-18-18-36 | 2133 Mhz | 3200 Mhz |
Ballistix | Tactical Tracer RGB | CL16-18-18-38 | 2666 Mhz | - |
Eine Frage der Ansteuerung
Angesteuert werden die Module bei Corsair wahlweise über Software der Mainboard-Hersteller oder Corsair Link, G.Skill und Ballistix setzen hingegen entsprechende Software für das Mainboard voraus. Für Asus Aura, MSI Mystic light und Gigabyte RGB-Fusion wird explizit angegeben, dass der RAM damit angesteuert werden kann, das muss aber nicht für alle Mainboards gelten. Diesem Thema wird sich ComputerBase in einem weiteren Artikel widmen.
Trident Z RGB von G.Skill
Der „Trident Z RGB“ entspricht optisch den nicht-beleuchteten Modellen der „Trident Z“-linie. Heatspreader aus gebürstetem Aluminium mit Verlängerung in Haifischflossen-Optik geben dem Arbeitsspeicher ein sehr schnittiges Design. Die Möglichkeit, alle LEDs einzeln ansteuern zu können, machen imposante Effekte möglich, zudem die Riegel asynchron angesteuert werden können und somit die Möglichkeiten der individuellen Gestaltung noch größer werden.
In der Praxis zeigt sich eine sehr harmonische Ausleuchtung mit fließenden Farbübergängen, bei denen die einzelnen Lichthöfe der LEDs nur erahnbar bleiben.
Corsair Vengeance RGB
Corsair geht mit der „Vengeance RGB“-Serie einen etwas anderen Weg. Die Riegel besitzen zwar mehrere RGB-LEDs, die lassen sich aber nur gemeinsam ansteuern. Deshalb kann die Kunststoffschiene immer nur in einer Farbe leuchtet, auch wenn diese beliebig wechselbar ist.
Dafür umfasst bei Corsair der Heatspreader die Leuchtleiste, womit sich der Anschein ergibt, der RAM würde von innen heraus glühen. Im Vergleich leuchtet der Arbeitsspeicher von Corsair mit Abstand am hellsten und Lichthöfe durch einzelne LEDs sind nicht erkennbar.
Ballistix Tactical Tracer RGB
Die „Tracer RGB“-Linie von Microns inzwischen eigenständiger Tochtermarke Ballistix unterscheidet sich optisch abermals deutlich von den beiden anderen Serien. Der Heatspreader hat ein militärisch anmutendes Aussehen, das leicht an einen Pistolenlauf erinnert. Oben eingefasst befindet sich die reliefartige Kunststoffleiste samt „Ballistix“ -Logo.
Diese Leiste kann mit einem eigenen Design aus dem 3D-Drucker ersetzt werden, wofür auch 3D-Druckvorlagen bereitgestellt werden. Die Lichtleiste selbst ist mit zwei kleinen Pins fixiert, die man durch moderaten Zug auch entfernen kann, um Eigenkreation dem Arbeitsspeicher aufsetzen zu können.
Auch bei Ballistix ist die Ausleuchtung der Lichtleiste sehr harmonisch, allerdings sind im Vergleich mit den beiden anderen Modellen Lichthöfe am deutlichsten erkennbar. Ob dies an den LEDs oder der unterschiedlichen Dicke der mitgelieferten Lichtleiste liegt, ist allerdings schwer auszumachen.