Synology DS1618+ im Test: 6 × HDD, 4 × LAN, 1 × PCIe, 1 × C3538, aber 0 × ECC & 10GbE

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Frank Hüber
62 Kommentare

Fazit

10-Gigabit-Ethernet wieder nur optional

Mit der DS1618+ liefert die Synology ein überzeugendes NAS für den Enthusiasten oder kleine Unternehmen, die eine zentrale Speicherlösung für den Zugriff mehrerer, gegebenenfalls auch extern tätiger Mitarbeiter benötigen. Risiken geht Synology mit der DS1618+ erneut nicht ein und sieht den Zeitpunkt für einen Wechsel auf 10-Gigabit-Ethernet in diesem Modell noch nicht gekommen, weshalb weiterhin auf vier 1-Gigabit-Anschlüsse mit Link Aggregation gesetzt wird – der Intel Atom C3538 unterstützt jedoch auch 10GbE nativ. Gerade Enthusiasten, denen es weniger um den simultanen Zugriff mehrerer Clients als um möglichst schnelle Datenübertragungen im Einzelfall geht, werden somit aber enttäuscht und müssen wieder auf eine zusätzliche PCIe-Steckkarte setzen, die weitere Kosten verursacht. Zumal 10GbE-Komponenten günstiger werden und die DS1618+ so auch die uneingeschränkte Zukunftssicherheit verspielt, da sich der Käufer im Zweifelsfalls zwischen 10GbE und M.2-SSD per Steckkarte entscheiden muss und nur eine Option wählen kann.

ECC-RAM nur optional

Ebenfalls kritisiert werden muss, dass die Hardware der DS1618+ ECC-RAM unterstützt und Synology selbst im Vorfeld der Veröffentlichung mit bis zu 32 Gigabyte ECC-RAM warb, die DS1618+ schlussendlich aber mit DDR4-SO-DIMM ohne ECC ausliefert. Der Käufer kann ECC-RAM zwar nachrüsten, muss hierfür jedoch das verbaute Modul ersetzen und zwei identische DDR4-ECC-Module einbauen. Angesichts vergleichsweise geringer Preisunterschiede ist das bei einem 4-GB-Modul eine unnötige Einschränkung, die Synology zum Vorteil hätte nutzen können, da immer wieder Kritik am Einsatz von Non-ECC-RAM bei einem Speichersystem aufkommt, bei dem Datenintegrität besonders wichtig ist.

Synology DS1618+ im Test – DDR4-SO-DIMM ohne ECC
Synology DS1618+ im Test – DDR4-SO-DIMM ohne ECC

Schnell, leise und in gewohnter Qualität

Abgesehen von diesen beiden Punkten gibt es am Gesamtpaket der DS1618+ wenig zu kritisieren – einen echten Grund für einen Neukauf, wenn man bereits ein leistungsfähiges NAS vergleichbarer Dimensionierung besitzt, liefert Synology mit der DS1618+ aber nicht. Das NAS verrichtet seinen Dienst gewohnt zuverlässig und problemlos, die Übertragungsraten überzeugen sowohl beim Einsatz einer als auch mehrerer Netzwerkschnittstellen. Die Lautstärke ist für ein 6-Bay-NAS angenehm leise und auch die Leistungsaufnahme hält sich angesichts der Möglichkeiten und der Anzahl der Festplatten im Rahmen – für die meisten professionellen Anwender dürfte es ohnehin keine Rolle spielen, ob der Verbrauch 10 Watt höher oder niedriger ausfällt, solange die eigenen Daten sicher gespeichert werden.

Die Software macht den Unterschied

Ob die DS1618+ das richtige NAS für den nächsten Kauf ist, hängt allerdings neben der reinen Frage nach der Anzahl der Festplatten und der Übertragungsgeschwindigkeit insbesondere vom geplanten Einsatzzweck und der dafür notwendigen Software ab, auf die ComputerBase in Teilen noch einmal gesondert eingehen wird. Denn neben der Virtualisierung über den Virtual-Machine-Manager, der Containerisierung mit Docker, zahlreichen Apps für die Produktivität und das Multimedia-Vergnügen sowie der eigenen Synology Cloud² mit Datenspeicherung in Deutschland ist es gerade die Software-Unterstützung, die schlussendlich über die Wahl des NAS entscheidet. In diesem Punkt ist die DS1618+ sowohl aufgrund ihrer x86-Hardware-Basis als auch ihrer Leistungsfähigkeit mit dem DiskStation Manager (Test) bestens aufgestellt.

Synology DS1618+ (4 GB)
17.05.2018
  • hohe Übertragungsgeschwindigkeit
  • Verschlüsselung (AES 256)
  • PCIe-Steckplatz
  • einfaches RAM-Upgrade
  • USB 3.0, eSATA
  • ausgereifte Software
  • AppStore
  • leise
  • keine ECC-RAM ab Werk
  • 10GbE nur optional

eSATA statt Infiniband

Kompatibel ist die DS1618+ mangels Infiniband-Anschluss nur mit den Expansionseinheiten DX513 und DX517 mit jeweils fünf Einschüben über eine eSATA-Verbindung. Für die DX1215 mit 12 Einschüben wird hingegen die Expansionsschnittstelle (Infiniband) benötigt, die wiederum erst die DS3018xs bietet.

Erste Händler listen die DS1618+ für 850 Euro

Die offizielle Preisempfehlung für die DS1618+ liegt bei 848,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Im Preisvergleich ist die DS1618+ ebenfalls bereits gelistet. Der günstigste Preis befindet sich derzeit bei rund 850 Euro, ausgeliefert werden soll das NAS nächste Woche. Die DS3018xs mit 8 GByte ECC-RAM, Expansionsschnittstellen und vier Gigabit-LAN-Anschlüssen, aber älterem Intel Pentium D1508 mit zwei Kernen für ebenfalls bis zu sechs Festplatten kostet derzeit rund 1.345 Euro. Die DS1517+ mit vier LAN-Anschlüssen für fünf Festplatten kostet rund 743 Euro, die 1817+ für acht Festplatten mit Intel Atom C2538 hingegen 890 Euro.

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