Repräsentative Umfrage: Deutsche wollen für Gigabit-Internet wenig Aufpreis zahlen
Viele Deutsche würden für einen Gigabit-Anschluss nicht mehr bezahlen als für den aktuell genutzten Internetanschluss. Im Durchschnitt sind Verbraucher dazu bereit, 14 Euro mehr im Monat für einen Gigabit-Anschluss zu zahlen. Das hat eine repräsentative Umfrage des Bitkom unter 999 befragten Haushalten ergeben.
Wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) in seiner heutigen Pressemitteilung erklärt, liegen die durchschnittlichen Kosten für Festnetz-Internet in Deutschland aktuell bei 34 Euro monatlich pro Haushalt. Die Bereitschaft der Verbraucher, für einen Gigabit-Anschluss mehr zu zahlen, ist gering, so das Umfrageergebnis des Bitkom. 42 Prozent der befragten Haushalte gaben an, für „Gigabit“ keinen Cent mehr als aktuell zahlen zu wollen. 18 Prozent der Haushalte sind immerhin bereit dazu, maximal 10 Euro pro Monat mehr zu zahlen. Nur noch 12 Prozent würden auch mehr als 20 Euro Aufpreis für einen Gigabit-Anschluss zahlen. Der höchste ermittelte Aufpreis liegt bei 60 Euro im Monat, mehr wollen aber selbst Selbständige und Freiberufler nicht ausgeben, so der Bitkom.
Unter den befragten Haushalten ist die Zahlungsbereitschaft in den weniger gut versorgten ländlichen Regionen nicht höher als in den gut versorgten Großstädten.
Die meisten wollen schnelle Downloads
Was Verbraucher mit der höheren Geschwindigkeit anstellen würden, lässt sich anhand der Erwartungen an die schnellen Anschlüsse ablesen. 62 Prozent der Haushalte wünschen sich schnellere Downloads, bei 37 Prozent der Haushalte werden schnellere Uploads gefordert. Und 34 Prozent der Haushalte hegen den Wunsch, unabhängig von der Personenzahl im Haushalt uneingeschränkt im Internet surfen zu können.
Eine klare Mehrheit von 91 Prozent der befragten Haushalte sieht es als Aufgabe der Bundesregierung, den Breitbandausbau mit hoher Priorität voran zu treiben. 77 Prozent der Haushalte fordern Gigabit-Anschlüsse für alle Einwohner Deutschlands bis 2025. 66 Prozent der befragten Haushalte gaben in der Umfrage an, dass sich die Verfügbarkeit von schnellem Internet bei ihnen in den vergangenen fünf Jahren verbessert hat.
Bundesregierung soll Ausbau auf dem Land fördern
Bitkom-Präsident Achim Berg fordert, dass die Bundesregierung für jene Regionen Fördermittel zur Verfügung stellen müsse, die nicht wirtschaftlich mit Breitband erschließbar seien. Außerdem müsse bei einer geringen Zahlungsbereitschaft für schnelles Internet so viel privatwirtschaftliches Engagement wie möglich durch einen von der Politik gestalteten Regulierungsrahmen generiert werden.