19 Cent/Min: Auslandstelefonate in der EU werden billiger
Das Europäische Parlament und der Europa-Rat haben sich darauf verständigt, dass Auslandstelefonate in der EU ab Mai 2019 maximal 19 Cent pro Minute kosten dürfen – ohne Mehrwertsteuer. Für SMS in ein anderes EU-Land dürfen vom Mobilfunkanbieter dann maximal 6 Cent zuzüglich Mehrwertsteuer in Rechnung gestellt werden.
Darauf einigten sich die Mitgliedsstaaten als Bestandteil einer Aktualisierung der europäischen Telekommunikationsrichtlinien im Gesetzespaket zum European Electronic Communications Code, so die Europäische Kommission in einer heutigen Veröffentlichung. Das Europäische Parlament hatte zuvor eine Abschaffung von Auslandsaufschlägen durch die Mobilfunkanbieter angestrebt, so dass nur noch die tatsächlich anfallenden, deutlich niedrigeren Kosten der Mobilfunkanbieter von in der Regel weniger als einem Cent berechnet werden sollten. Mitgliedsstaaten mit staatlichen Mobilfunkunternehmen oder entsprechenden Beteiligungen hatten sich jedoch gegen eine generelle Abschaffung ausgesprochen.
Ausbau von 5G-Mobilfunknetzen fördern
Bei der Reform der Telekommunikationsrichtlinien geht es auch um die Regelungen zur Vergabe der Mobilfunkfrequenzen auf EU-Ebene und die Einführung der 5G-Mobilfunknetze. Die Reform soll Investitionen in den Ausbau dieser neuen Netze fördern, indem Investoren Lizenzgarantien für 20 Jahre zugesprochen werden und diese spätestens Ende 2020 verfügbar gemacht werden. Gleichzeitig sollen der Ausbau koordinierter vollzogen und Risiken beim Netzausbau geteilt werden.
Abgrenzung zu Roaming-Gebühren
Die letztes Jahr am 15. Juni in Kraft getretene Abschaffung der Roaming-Gebühren beinhaltete die Kosten für Telefonate, SMS und Datennutzung vom EU-Ausland in ein anderes EU-Land. Seither kosten Telefonate, SMS und mobile Daten den Nutzer im EU-Ausland genau so viel wie im Heimatland. Die neue Regelung bezieht sich auf Telefonate aus dem Heimatland in ein anderes EU-Land.