BlackBerry Key2: Tastatur-Smartphone bietet jetzt überall mehr
Das BlackBerry Key2 mit Volltastatur ist da. TCL alias BlackBerry Mobile bringt den Nachfolger des im letzten Jahr gezeigten Business-Smartphones KeyOne (Test) mit Dual-Kamera, schnellerem Snapdragon 660 und verbesserter Tastatur. Trotzdem ist das Key2 dünner als der Vorgänger.
Hardware
Überarbeite Optik auf Basis von Kundenwünschen
In fast jeder Hinsicht hat TCL alias BlackBerry Mobile das Key2 im Vergleich zum Vorgänger überarbeitet und dabei stets betont, das Kundenfeedback als Ausgangspunkt genutzt zu haben. So erklärt der Hersteller diverse Hardware- und Designentscheidungen des neuen Smartphones. Den Anfang markiert dabei unter anderem das Gehäuse, das fast einen Millimeter schlanker ausfällt als beim Vorgänger und nun 8,5 statt 9,4 Millimeter hoch ist. Zudem ist das Smartphone etwas schmaler geworden, dafür aber rund zwei Millimeter länger.
Gummierte Rückseite, Rahmen aus 7000er Aluminium
Optisch erinnern die Gestaltung und die Formsprache an eine Mischung des alten BlackBerry Passport Silver Edition und des KeyOne. Das Gehäuse ist weniger abgerundet als noch der Vorgänger, die grundlegende Form ist mit 3:2-Display über der Tastatur aber dieselbe geblieben. Der Rahmen des Smartphones besteht aus Aluminium 7000, die Rückseite ist erneut mit einer Softtouch-Beschichtung versehen, die mit einem neuen Diamantmuster den sicheren Halt in der Hand zusätzlich erhöhen soll. Durch eine veränderte Platzierung der beiden Mikrofone inklusive aktiver Geräuschunterdrückung soll die Gesprächsqualität verbessert werden.
Alle Tasten nun auf einer Seite
Auch die Tastenbelegung hat der Hersteller laut eigener Aussage an die Kundenwünsche angepasst und alle Tasten auf die rechte Gehäuseseite gepackt und nicht mehr auf beide verteilt. Zudem hat der Hersteller den Einschalter geriffelt ausgeführt, um diesen besser ertasten und von dem frei belegbaren Convenience Key und der Lautstärke-Wippe unterscheiden zu können. Der Akku des Key2 ist mit 3.500 mAh fast identisch zum KeyOne (3.505 mAh) und soll erneut zwei Tage halten.
Erhöhte Tastatur und neuer Speed Key für Schnellstarts
Die Tastatur, Namensgeber und Alleinstellungsmerkmal der Key-Serie und historische Identität vieler BlackBerry-Smartphones, wurde ebenfalls überarbeitet. Dies betrifft in erster Linie die Tasten, die jetzt 20 Prozent größer und matt ausgeführt sind. Durch ein neues „Bund-Design“ soll zudem der Tastenabstand optimiert worden sein. Neu ist außerdem der sogenannte „Speed Key“, der in Kombination mit einer beliebigen Taste von überall einen Schnellzugriff ermöglicht. Dabei kann nicht nur das Starten einer bestimmten App mit jeder Taste verknüpft werden, sondern auch eine bestimmte Aufgabe wie einen festgelegten Kontakt anzurufen oder mit dem Schreiben einer Nachricht zu beginnen. Gleichzeitig lassen sich auf dem Homescreen alle 35 Tasten einzeln mit einem anderen Schnellzugriff belegen, der per längerem Druck ausgeführt wird. So lässt sich das Key2 theoretisch mit 70 Schnellzugriffen und einem zusätzlichen Convenience Key konfigurieren.
Tastatur mit Gestensteuerung
Die grundsätzlichen Merkmale des KeyOne-Tastatur, die auf Funktionen von Passport (Test) und Priv (Test) fußen, sind weiterhin präsent. Dazu gehören die Möglichkeit, die Tastatur als Touchpad zum Scrollen oder als Cursor zu verwenden und Wortvorschläge beim Tippen mit einem vertikalen Wisch automatisch einzufügen. Der Fingerabdrucksensor in der Leertaste ist ebenfalls erneut an Bord. Die Mechanik der Sensors soll für besseres Feedback darüber hinaus überarbeitet worden sein. Alle Tasten sind wie beim KeyOne beleuchtet.
Mehr Leistung, Speicher und Kamera
Wie bereits der Vorgänger ist das Key2 auf Seiten der Hardware nicht als High-End-Modell ausgelegt. Das aktualisierte Silizium und die Speicherausstattung bedeuten aber trotzdem einen großen Leistungssprung. Anstelle des Qualcomm Snapdragon 625 sowie 3 oder 4 GB RAM gibt es im Key2 den deutlich potenteren Snapdragon 660 und standardmäßig 6 GB Arbeitsspeicher. Das neue SoC verzichtet auf die reinen Cortex-A53-Kerne des Vorgängers und setzt auf ein ARMv8-Semi-Custom-Design. Acht Kerne teilen sich in zwei Vierer-Cluster auf, die vier für Leistung zuständigen Kerne takten dabei mit bis zu 2,2 und die effizienteren Kerne mit bis zu 1,8 Ghz.
Der interne Speicher beträgt in der Basisausführung 64 GB, soviel gab es beim Vorgänger nur gegen Aufpreis in der Black Edition. Beim Key2 wird es gegen Aufpreis eine Version 128 GB und ansonsten identischen Daten geben. Der Speicher ist bei beiden Ausführungen per microSD-Karte erweiterbar. Apropos Black Edition: Das Key2 gibt es direkt zum Marktstart in den Farben Silber und Schwarz für beide Speichervarianten, was ebenfalls den Kundenwünschen entspreche.
Eine auffällige Neuerung betrifft die Kamera, die bei BlackBerry im Allgemeinen nicht im Mittelpunkt steht. Erstmals gibt es ein Smartphone der Marke mit Dual-Kamera. Diese setzt auf zwei Kameras mit je 12 Megapixel Auflösung. Die Hauptkamera bietet eine Offenblende mit f/1.8, die Kantelänge der Pixel beträgt 1,28 µm. Die zweite Kamera dient nicht nur als Ergänzung für Tiefeninformationen, um beispielsweise künstliches Bokeh bei Porträtaufnahmen anzufertigen. Mit doppelter Brennweite erlaubt sie auch den „optischen Superzoom“. Dahinter stecken ein zweifacher optischer und bis zu zehnfacher digitaler Zoom. Auch die digitale Variante soll dem Hersteller zufolge zusammen mit Multi-Frame-Capture rauscharm sein. Die Offenblende der zweiten Kamera ist mit f/2.6 weniger lichtstark und die Pixelgröße mit 1,0 µm kleiner. Beide Kameras stellen per Phasenerkennung scharf. Smartphones wie beispielsweise das Huawei P20 Pro (Test) oder Samsung Galaxy S9+ (Test) bieten drei- respektive zweifache optische Vergrößerung.
Verbesserungen an weiteren Parametern wie Weißabgleich, Geschwindigkeit des Autofokus und Bildstabilisierung sollen zu insgesamt besseren Ergebnissen führen. Wie beispielsweise das LG G7 ThinQ hat auch das Key2 Google Lens integriert.
Display erinnert an den Vorgänger
Zumindest auf dem Papier hat sich beim Display hingegen nichts geändert. Die Diagonale entspricht mit 4,5 Zoll weiterhin dem Vorgänger, die Auflösung von 1.080 × 1.650 im Seitenverhältnis von 3:2 ist ebenfalls identisch. Geschützt wird der Bildschirm von Corning Gorilla Glass 3, das an den Seiten leicht gebogen ist, wodurch die Größe der Ränder kleiner werden soll. Zwischen Tastatur und Display befinden sich erneut drei kapazitive Tasten zur Bedienung von Android.
Android 8.1 mit dem Blick auf Sicherheit
Auch beim Key2 bleibt BlackBerry Mobile seinem Credo rund um Sicherheit treu. Dazu gehören die DTEK-App, die überprüft, welche Apps auf welche Berechtigungen zugreifen und welche Einstellungen die Sicherheit beeinträchtigen oder erhöhen können. Des Weiteren bietet das Key2 eine Locker (engl. für Schließfach) genannte Funktion, die es ermöglicht, Dateien (oder auch Apps) in einen privaten Ordner abzulegen, um Fremdzugriff, auch durch andere Apps, zu unterbinden. Zusätzlich steht in der Locker-Funktion der Mozilla-Browser Firefox Klar (Firefox Focus) bereit, der automatisch im privaten Modus surft und so das Nachverfolgen des Surfverhaltens umgeht. Auf alle Dateien und Funktionen im Schließfach kann nur per Passwort oder Fingerabdruck zugegriffen werden.
Mindestens ein Android-Update und drei Jahres Patches
Weiterhin ist das Key2 wie der Vorgänger und das Motion (Test) Teil des Android Enterprise Recommended Program. Diese Programm von Google zertifiziert Smartphones für den Einsatz in Unternehmen. Zu den Bedingungen für die Zertifizierung zählen unter anderem mindestens ein Android-Update sowie drei Jahre lang Sicherheitsupdates, die maximal 90 Tage auf sich warten lassen dürfen. BlackBerry Mobile verschreibt sich derweil monatlich die neuen Sicherheitspatches bereitzustellen.
Die Software kommt von der BlackBerry Limited
Die Oberfläche des Key2 erinnert optisch in weiten Teilen an ein unverbasteltes Android, doch die von der BlackBerry Limited aus Kanada – Erfinder und Lizenzgeber der Marke BlackBerry – stammende Software justiert das Betriebssystem an einigen Stellen. Auffällig ist dies auf den ersten Blick durch eine Vielzahl an mitgelieferter Apps wie Kalender, Kontakte, Aufgaben, DTEK, Gerätesuche, Passwortmanager oder Productivity Tab. Auch der BlackBerry Hub aus BlackBerry OS 10, die zentrale Sammelstelle für Benachrichtigungen und Kommunikation, ist erneut installiert.
Preise und Verfügbarkeit
Das BlackBerry Key2 kommt laut TCL noch in diesem Monat auf den Markt. Die Preise liegen bei 649 Euro für die 64-GB-Version und 699 Euro für die Variante mit doppeltem Speicher. Testmuster für die Presse soll es noch im Vorfeld geben. Es wird auch Dual-SIM-Varianten geben (Kombi-Schacht mit microSD), sie sollen auch nach Deutschland kommen.
BlackBerry Key2 | BlackBerry KeyOne | |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 8.1 | Android 7.1 |
Display: | 4,50 Zoll, 1.080 × 1.620 433 ppi IPS, Gorilla Glass 3 |
4,50 Zoll, 1.080 × 1.620 433 ppi IPS, Gorilla Glass 4 |
Bedienung: | Touch, Physische Tastatur, Fingerabdrucksensor, Status-LED | |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 660 4 × Kryo 260 Silver, 2,20 GHz 4 × Kryo 260 Silver, 1,80 GHz 10 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 625 8 × Cortex-A53, 2,00 GHz 14 nm, 64-Bit |
GPU: | Adreno 512 | Adreno 506 650 MHz |
RAM: | 6.144 MB LPDDR4X |
3.072 MB LPDDR3 Variante 4.096 MB LPDDR3 |
Speicher: | 64 / 128 GB (erweiterbar) | 32 / 64 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 12,0 MP, 2160p Dual-LED, f/1,80, AF |
12,0 MP, 2160p Dual-LED, f/2,00, AF |
2. Kamera: | 12,0 MP, f/2,60, AF | Nein |
3. Kamera: | Nein | |
4. Kamera: | Nein | |
5. Kamera: | Nein | |
1. Frontkamera: | 8,0 MP, 1080p | 8,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,20 |
2. Frontkamera: | Nein | |
GSM: | GPRS + EDGE | |
UMTS: | Ja ↓42,2 ↑11,52 Mbit/s |
DC-HSPA ↓42,2 ↑11,52 Mbit/s |
LTE: | Ja ↓600 ↑150 Mbit/s |
Advanced ↓300 ↑150 Mbit/s |
5G: | Nein | |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct |
|
Bluetooth: | 5.0 LE | 4.2 LE |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou | |
Weitere Standards: | USB-C 3.1, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM | |
Akku: | 3.500 mAh fest verbaut |
3.505 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 71,8 × 151,4 × 8,50 mm | 72,5 × 149,3 × 9,40 mm |
Schutzart: | – | |
Gewicht: | 168 g | 180 g |
Preis: | ab 688 € / 699 € / 779 € | ab 311 € / 649 € |