Cheza: Chromebook mit Snapdragon 845 immer wahrscheinlicher
Hinweise auf ein erstes Google Chromebook mit Snapdragon 845 verdichten sich. Die Codeaktivität im Chromium Gerrit lässt keinen anderen Schluss zu, als dass es ein bereits seit Herbst 2017 in der Gerüchteküche kursierendes Gerät namens „Cheza“ tatsächlich geben wird. Wie bei Always-Connected-PCs mit Windows wäre LTE mit an Bord.
Schon kurz nach der Ankündigung des Qualcomm Snapdragon 845 im Dezember 2017 fanden Mitglieder der XDA Developers Codeschnipsel im Chromium-Quelltext, die auf ein neues Gerät mit Chrome OS hindeuteten, dessen Codename Cheza lautete. In den letzten Wochen und Monaten konnte sich der Verdacht zur Gewissheit erhärten lassen.
So soll Cheza ausgestattet sein
Kevin C. Tofel von About Chromebooks nahm sich einige Stunden Zeit, untersuchte und interpretierte die Codeschnipsel, um die Spezifikationen von Cheza wenigstens ansatzweise zu ermitteln.
Danach wird es sich bei Cheza wohl um ein Gerät handeln, das optisch und vom Grundkonzept nahe am HP Chromebook X2 oder dem HP Envy X2, das mit Windows geliefert wird, liegt. Der Bildschirm integriert die Recheneinheit, die Tastatur ist abnehmbar. Die Auflösung, getragen von der Adreno 630 GPU, soll 2.560 × 1.440 Pixel betragen. Wahrscheinlich ist, dass externe Bildschirme per DisplayPort angebunden werden können. USB Typ C mit USB 3.0 sorgt für die Schnittstellen zu externen Geräten im übrigen.
Zum Einsatz kommt wohl der Qualcomm Snapdragon 845, der mit seinem integrierten LTE-Modem nicht nur den Always-Connected-Status des neuen Chromebooks sichern würde, sondern vor allem moderne LTE-Geschwindigkeiten bis 1,2 Gbps bietet. Möglicherweise steht auch noch der Wechsel vom Snapdragon 845 auf den quasi identischen Snapdragon 850 mit mehr Leistung durch höhere Grenzen beim Verbrauch an.
Windows und Snapdragons: keine Erfolgsgeschichte
Auch Microsoft versucht derzeit aus dem Wechsel auf Chips von Qualcomm im besonders mobilen Umfeld zur profitieren. Die Kombination aus Windows für ARM und Snapdragon 835 in den Always-Connected-PCs war bisher aber kein Erfolg. Ein Grund war, dass die Performance des Chips für ein System wie Windows dann eben doch wieder nicht ausreicht und zum anderen nicht jede Software, die unter Windows generell funktionieren würde, auf Snapdragons verwendet werden kann, allen voran alle 64-Bit Apps. Eine Lösung wurde hier zwar bereits in Aussicht gestellt, verfügbar ist sie aber noch nicht.
Chromebooks und Snapdragons: Das könnte besser passen
Chrome OS ist allerdings deutlich weniger anspruchsvoll als Windows. Es ist bei gleicher Prozessorleistung deutlich performanter und hält mit der gleichen Akkuladung länger durch. Zudem kann es Android-Apps auf Snapdragons geradezu in Perfektion ausführen. Hier könnte die Kombination also aufgehen.
Cheza dürfte im Herbst 2018 auf den Markt kommen. Noch ist unklar, welcher Hersteller dahinter steckt und zu welchem Preispunkt das Gerät erscheinen wird. In Deutschland sind Chromebooks zu Preisen zwischen 280 und 780 Euro im Handel verfügbar. Die günstigen setzen auf Intels ältere Apollo-Lake-Plattform mit zwei Kernen und zwei Threads, die teureren auf Core M der Generation Skylake mit zwei Kernen und vier Threads.