Prozessoren: Qualcomm bleibt im Servergeschäft
Qualcomm hat erstmals öffentlich Stellung zu den seit Wochen anhaltenden Gerüchten über eine Schließung des Server-Prozessor-Segment bezogen und diesen widersprochen. Demnach werde die Abteilung zwar umgebaut, was auch Entlassungen zur Folge hat, aber weiterbestehen.
Im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalszahlen hatte Qualcomm-CEO Steve Mollenkopf im April erklärt, das Unternehmen wolle sich mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren und die Nebenschauplätze ruhen lassen. Qualcomms Kerngeschäft ist die Snapdragon-Familie sowie Modems, die direkt verkauft oder lizenziert werden. Die Server-Sparte hingegen ist ganz klar einer der Nebenschauplätze, was bereits kurze Zeit später zu den Berichten über den möglichen Ausstieg führte. Denn das Unternehmen muss sparen. Die laufenden Kosten im Jahr sollen um eine Milliarde US-Dollar sinken, dies hat auch Stellenstreichungen zur Folge. Ende April mussten rund 1.500 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
Als dann auch noch der Chef der Server-Sparte bei Qualcomm, Anand Chandrasekher, Anfang Mai seinen Abgang ankündigte, bekamen die Gerüchte noch ein wenig mehr Gehalt. Diesen hat Qualcomm nun erstmals offiziell widersprochen.
We are not looking at strategic options. We are not selling. We are still focused on it.
Cristiano Amon, Qualcomm
Christino Amon, Präsident von Qualcomm, erklärte nun, dass die Server-Sparte in Zukunft unter dem Bereich CDMA Technologies arbeiten wird. Dort entwickelt und verkauft das Unternehmen primär seine Smartphone-Chips. Die nun vorhandenen Synergien und Umstrukturierungen ziehen aber weitere Entlassungen nach sich, die laut Amon „restructured server chip unit“ soll sich primär auf große Cloud-Anbieter in den USA und China ausrichten, die von den vielen ARM-Prozessorkernen dank starker Parallelisierung und vielfältiger Virtualisierung am meisten profitieren.
Die großen Cloud-Anbieter setzen zudem auf eigene Softwarelösungen, die schneller an die ARM-Architektur und Qualcomms Chips angepasst werden kann. Diese ist auch nach Jahren im Server-Umfeld ein Problem für die ARM-Chips. Die Softwareseite sowie die Unterstützung wird stets und ständig als gewaltiger Kritikpunkt aufgeführt.