Im Test vor 15 Jahren: DDR400-RAM und zwei kaputte Mainboards
tl;dr: Vor 15 Jahren avancierte DDR400 zum neuen Standard, denn sowohl die aktuellsten Chipsätze als auch die neuesten Athlon XP und Pentium 4 profitierten davon. Den Test von sechs DDR400-Modulen inklusive OC überlebten zwei Mainboards aber trotzdem nicht.
Auch günstiger Speicher ist schnell
Das Joint Electron Device Engineering Council (JEDEC) verabschiedete im Jahr 2003 drei neue Speicherstandards auf Basis von DDR400, die sich durch ihre Timings unterschieden. Dual-Channel-Speicher ermöglichte es, die Speicherbandbreite auf bis 6,4 GByte/s beim Betrieb im DDR400-Modus zu erhöhen.
Standard | CAS | RCD | RP | RAS |
---|---|---|---|---|
DDR400A | 2,5 | 3 | 8 | |
DDR400B | 3 | 8 | ||
DDR400C | 3 | 4 | 8 |
Bei AMD limitierte der neue FSB400 des Athlon XP 3000+ und 3200+ (Im Test vor 15 Jahren) mit 3,2 GByte/s dennoch die Speicherbandbreite, auf die der Prozessor zurückgreifen konnte. Intels Pentium 4 (Im Test vor 15 Jahren) konnte durch die Nutzung eines QDR- statt DDR-Systembusses FSB800 realisieren und somit in der Theorie auch DDR400-Dual-Channel-Speicher ausreizen.
FSB | Bandbreite | Speicher | Bandbreite (Single-Channel) |
Bandbreite (Dual-Channel) |
---|---|---|---|---|
FSB266 | 2,1 GByte/s | DDR266 | 2,1 GByte/s | 4,3 GByte/s |
FSB333 | 2,7 GByte/s | DDR333 | 2,7 GByte/s | 5,3 GByte/s |
FSB400 | 3,2 GByte/s | DDR400 | 3,2 GByte/s | 6,4 GByte/s |
FSB800 | 6,4 GByte/s | DDR400 | 3,2 GByte/s | 6,4 GByte/s |
Während es sich bei den Speicherriegeln von Corsair um teuren Overclocking-RAM handelte, der noch striktere Timings bot, als der DDR400A-Standard vorsah, bestand der Rest des Testfeldes aus günstigerem „Standard-Markenspeicher“. Als Testsystem kam, aufgrund diverser BIOS-Probleme mit Intels i875P-Chipsatz in der Redaktion, ein Asus A7N8X Deluxe in Kombination mit einem Athlon XP 3200+ (Barton) zum Einsatz.
- Corsair TWINX512-3200LL
- Infineon DDR400
- Kingmax DDR400
- Kingston ValueRAM DDR400
- takeMS DDR400
- Twinmos DDR400
Bei Nutzung der einprogrammierten Serial-Presence-Detect-Profile (SPD) stellten sich, abseits von Abweichungen zwischen ein und zwei Prozent, keine Unterschiede zwischen den Speichermodulen ein.
Gänzlich anders sah es aus, sobald die Speicherriegel außerhalb der Spezifikation betrieben wurden. Alle Module ermöglichten eine Taktsteigerung von 10 Prozent auf 220 MHz Realtakt. Der übertaktungsfreudigste Speicher kam von Kingston und erreichte satte 240 MHz bei Timings von CL3-3-3-8, während der teure Corsair-Speicher das Schlusslicht in Sachen Takt bildete, dafür leicht schnellere Timings ermöglichte. Am Ende resultierte das in einer Leistungsdifferenz von acht respektive neun Prozent zwischen den Speicherriegeln von Kingston und Corsair.
Ungefährlich war das Übertakten des Speichers allerdings nicht – zumindest für das System und das Portemonnaie. Im Rahmen des Tests erlitten zwei A7N8X Deluxe einen Defekt, nachdem der Arbeitsspeicher mittels Front Side Bus übertaktet wurde. Das machte das Risiko deutlich, durch RAM-OC ein 200-Euro-Mainboard (Im Test vor 15 Jahren) zu zerstören.
Auswertung der letzten Umfrage
Letzte Woche fragte die Redaktion die Leser, welche Art von Audiosystem sie vorwiegend am Computer nutzen. Mit knappen Vorsprung lag der Anteil der Kopfhörer-Nutzer mit 29 Prozent vor denen mit einer Audioanlage bestehend aus zwei Lautsprechern und einem Subwoofer (2.1). Nahezu gleichauf sind die Anteile der 2.0- und 5.1-Systeme mit 21 respektive 20 Prozent. Lediglich 3 Prozent der Teilnehmer gaben an, ein Audiosystem mit sieben Lautsprechern und einem Subwoofer zu nutzen.
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In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, sind:
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