EVGA Roboclocker: Wenn die Maschine den Extrem-Übertakter ersetzt
Zur Kühlung von CPU, GPU und auch RAM setzen Extrem-Übertakter auf flüssigen Stickstoff (LN2) und neben dem Einstellen von Spannung, Taktraten und Timings ist dessen gezielte Anwendung entscheidend für den Übertaktungserfolg. Der EVGA Roboclocker soll Übertaktern diese Aufgabe jetzt abnehmen.
Automatik ersetzt die Thermoskanne in der Hand
Vince Lucido, in der Szene als Kingpin bekannt, soll diese Idee bereits vor Jahren gehabt haben. Als ihm das seit über 15 Jahren immer gleiche Einfüllen des LN2 aus einer Thermoskanne in den Kühler aber wieder einmal ganz besonders genervt hat, hat sie der Partner EVGA in die Tat umgesetzt. Das Ergebnis ist der Roboclocker: Ein geschlossenes und automatisiertes System zur gesteuerten Anwendung von LN2 auf CPU und GPU in einem PC-System.
Ein erster Zwischenschritt sei dabei die Entwicklung eines geschlossenen Kreislaufs und dessen manuelle Steuerung über einen angepassten Mortal-Kombat-Controller gewesen. Die jetzt vorgestellte Version kühlt beide Chips hingegen vollautomatisch auf die voreingestellten Zielwerte und reagiert dabei auf wechselnde Lastszenarien. Gleichzeitig soll auch noch der LN2-Verbrauch sinken. Lucido sieht im Roboclocker einen längst überfälligen Evolutionsschritt beim Extrem-Übertakten und schlussfolgert: „Die herkömmliche Art und Weise kommt da nicht mit.“
Bisher nicht verboten
Das richtige Kühlen der Hardware wird dem Übertakter also abgenommen, Spannung, Takt und Timings müssen aber weiterhin von Hand eingestellt werden. Fünf neue Weltrekorde in unterschiedlichsten 3DMark-Benchmarks will Kingpin bisher mit Hilfe des Systems erreicht haben – und alle wurden für gültig befunden. Die Nutzung der automatisierten Kühlsystems dürfte in der Branche aber auch eine Diskussion um deren Zulassung oder Verbot anstoßen.