Nintendo Switch: Fortnite-Konto darf nicht mit PSN verbunden sein
Fortnite Battle Royale wurde zur E3 auf Nintendos Switch veröffentlicht. Spielen kann dort aber zur Verärgerung vieler Spieler nicht jeder: Sony- und Nintendo-Konten blockieren sich gegenseitig und zwingen zum Erstellen eines neuen Nutzerkontos für das Spiel.
Nutzer, die ihr Epic-Konto bereits zu einem beliebigen Zeitpunkt mit einem PlayStation-Konto verknüpft haben oder verknüpft hatten, können sich mit diesen Zugangsdaten nicht auf der Switch einloggen. Umgekehrt gilt das gleiche: Sobald ein Epic-Konto mit einer Switch genutzt wurde, wird der Log-In auf einer PlayStation verwehrt. Dies ist laut Fehlermeldung dauerhaft der Fall und kann nicht mehr geändert werden: „Weder die Fortnite-Webseite noch der Kundendienst von Epic Games können daran etwas ändern“. Auch das Trennen von PSN- und Epic-Konto schafft keine Abhilfe.
Diese Einschränkungen existieren nicht ohne Grund, der sich auch ohne klare Aussage von Epic Games, Sony und Nintendo ermitteln lässt. Laut Auskunft des Studios auf Twitter ist Cross Play zwischen Switch, Xbox One, PC, Mac und den Mobilversionen von Fortnite möglich. Nicht aufgeführt wird die PlayStation 4, deren Spieler unter sich bleiben müssen.
Durch die Trennung der Konten wird also sichergestellt, dass die Spieler von Nintendo und Sony strikt getrennt werden. Diese Trennung, die handfeste wirtschaftliche Interessen hat, umfasst aber auch gekaufte und freigeschaltete Ingame-Gegenstände, was Nutzer gegenwärtig am meisten ärgert: Mit einem neuen Konto wird ein neues digitales Inventar angelegt. Damit geht der Zugriff auf bereits Freigeschaltetes auf der entsprechenden Plattform verloren.
Wenig überraschend wird Sony nun vorgeworfen, Fortnite-Besitztümer als Geisel zu nehmen, um Nutzer an die Plattform zu binden. Da noch kein Unternehmen eine Stellungnahme abgegeben hat, ist aktuell aber unklar, aus wessen Interesse heraus die Trennung der Konten derart strikt umgesetzt wurde.
Nicht neu, nun aber sichtbar
Prinzipiell ist das Problem, wie Nutzer auf Reddit bemerken, aber nicht neu und betrifft auch Xbox- und PSN-Konten. Während aber Xbox und PlayStation mit vergleichbaren Produkten um ähnliche Zielgruppen konkurrieren, besetzt die Switch ein anderes Segment und wird eher als Ergänzung, nicht als Ersatz für eine der beiden anderen Konsolen erworben.
Dem BBC hat Sony mittlerweile eine Stellungnahme zukommen lassen, die auf das Problem nicht eingeht und stattdessen lediglich Spielerzahlen nennt. „Wir haben immer ein offenes Ohr für Dinge, an denen die PlayStation-Community zur Verbesserung ihrer Spiele-Erfahrung interessiert ist“, heißt es dort. Anschließend wird auf „mehr als 80 Millionen aktive Nutzer des PlayStation-Networks“ und die große Community verwiesen, die Sony erschaffen habe und die zusammen Fortnite und „alle Online-Titel“ spielen könne. Auch die Cross-Play-Fähigkeit zu Spielern auf dem PC, Mac und Smartphones wird erwähnt. „Wir haben zu diesem Zeitpunkt nichts weiter zu sagen“, schrieb Sony abschließend.