Bezahlen mit Smartphone: Google Pay startet in Deutschland
Google Pay ist als erster Bezahldienst der großen Anbieter aus dem Silicon Valley ab sofort in Deutschland verfügbar. Damit kommt das Unternehmen Angeboten wie Apple Pay oder Samsung Pay zuvor, die seit Jahren nur außerhalb Deutschlands existieren. Partner zum Start von Google Pay sind Comdirect, Commerzbank, N26 und Wirecard.
Das Bezahlen mit dem Smartphone ist bei Google seit September 2015 möglich, als der Dienst noch Android Pay hieß. Im Herbst 2017 erfolgte die Umbenennung zu Google Pay, seitdem hat es der Dienst in Europa unter anderem nach Spanien, das Vereinigte Königreich, die Ukraine und Tschechien geschafft. In der Bargeldnation Deutschland hatten Bezahlsysteme fürs Smartphone lange Zeit einen schweren Stand, den ersten Schritt schienen weder Apple Pay, Google Pay noch Samsung Pay zu wagen. Mit der Markteinführung von Google Pay in Deutschland ist nun aber der erste Schritt geschafft.
Comdirect, Commerzbank, N26 und Wirecard an Bord
Damit Google Pay funktioniert, braucht es Partner aufseiten der Banken. Hier hat sich Google zum Start Comdirect, die Commerzbank, N26 und Wirecard ins Boot geholt. Aktuell werden insbesondere Kredit- und Debitkarten von Mastercard und Visa des jeweiligen Instituts akzeptiert. Nicht unterstützt werden hingegen Girokarten. Auch die Sparkassen konnte Google zum Start von Google Pay nicht mit an Bord holen. Ob bereits Gespräche in diese Richtung stattfinden, wollte Google auf Nachfrage von ComputerBase weder bestätigen noch dementieren. Demnächst sollen mit der Landesbank Baden-Württemberg und der Online-Bank Revolut weitere Institute folgen.
Banken | Unterstützte Karten | Nicht unterstützte Karten |
---|---|---|
Comdirect | Visa Credit, Visa Prepaid | American Express, Girocard |
Commerzbank | Mastercard Premium, Visa Premium, Visa Young, Mastercard Classic, Visa Classic, Mastercard Gold, Visa Gold, Mastercard Direct Debit, Prepaid-Karten |
Girocard, Visa TUI, Via Deutsche Bahn, Visa Tchibo Plus, Corporate-Kreditkarten, Business-Kreditkarten |
N26 | Alle Mastercard-Debitkarten | – |
Wirecard | Boon, Mastercard | – |
Google Pay lässt sich online und in Geschäften benutzen. Das bedeutet, dass sich Google Pay zum einen innerhalb von Online-Stores, innerhalb der Angebote von Google (Play Movies, YouTube, Play Music und weitere) und innerhalb von Apps verwenden lässt. Bei vielen Google-Konten ist schon heute eine Kreditkarte hinterlegt, die sich ab sofort auch im Rahmen von Google Pay verwenden lässt. Bei dieser Art von Bezahlung lassen sich die bereits hinterlegten Karten verwenden. Das Online-Bezahlen mit Google Pay ist ab heute bei Adidas, Asos, Deliveroo, Flixbus, Hotel Tonight und Ryanair möglich. Demnächst folgen sollen BVG, Hello Fresh, Media Markt, MyTaxi und Saturn.
Über 25 Euro muss bestätigt werden
Wer mit dem Smartphone oder der Smartwatch im Laden bezahlen möchte, muss über die Google-Pay-App entweder eine bereits hinterlegte, kompatible Zahlungsmethode ausgewählt haben oder eine neue Karte der App hinzugefügen. Ist dieser Schritt erfolgt, lassen sich Beträge bis 25 Euro ohne weitere Authentifizierung durch Halten des Endgeräts an das Zahlungsterminal bezahlen. Bei größeren Beträgen wird eine Bestätigung per Fingerabdrucksensor, PIN oder anderer Authentifizierungsmethode vorausgesetzt. Kunden erhalten daraufhin eine digitale Rechnung aufs Smartphone, in der über Google Maps auch der Ort des Bezahlens gespeichert wird.
Das Bezahlen mit Google Pay im Laden ist zum Start unter anderem bei Adidas, Aldi Süd, Hornbach, Kaufland, Lidl, McDonald's, Media Markt und Saturn möglich. Das ist allerdings nur eine kleine Auswahl, denn grundsätzlich wird Google Pay an allen Zahlungsterminals mit NFC oder für kontaktloses Bezahlen unterstützt. Aufseiten des Smartphones wird für Google Pay mindestens Android 5.0 Lollipop vorausgesetzt.