Neue Spieleplattform: Google plant Cloud-Attacke auf das Gaming-Segment
Die Gerüchteküche will wissen, dass Google derzeit an einem Einstieg in das Gaming-Segment arbeitet. Geplant sei ein Streaming-Dienst, eine Hardware-Plattform und das Anwerben von Entwicklern, die mit Spielen die nötigen Nutzer anlocken sollen.
Dass Google entsprechende Pläne verfolgt, will Kotaku unter Berufung auf fünf Quellen in Erfahrung gebracht haben, die ihre Informationen aus erster oder zweiter Hand erhalten hätten. Darüber hinaus hätten sich in den vergangenen Monaten Gerüchte rund um die Pläne des Konzernes verdichtet, nachdem schon zu Beginn des Jahres die Arbeiten an einer Streaming-Plattform unter der Bezeichnung „Yeti“ durchgesickert waren.
Demnach habe Google auf der Game Developers Conference im März mit Vertretern verschiedener Branchengrößen über Yeti gesprochen, um das Interesse an dem geplanten Streaming-Dienst abzuschätzen und Treffen auch auf der E3 anberaumt. Ziel sei auch gewesen, Studios nicht nur für Yeti zu gewinnen, sondern gleich ganz zu kaufen. Zur Ausgestaltung der Plattform konnte aber nichts konkretes in Erfahrung gebracht werden; geäußert wurde als Idee die Integration in andere Google-Dienste, etwa durch die Option, Lösungswege direkt von YouTube einblenden zu lassen und in einem Tab in Chrome zu spielen. Solche Optionen sind ein großer Vorteil von cloud-basierten Streaming-Diensten, bei denen die Berechnung der Bilder in leistungsstarke Rechenzentren ausgelagert wird.
Hardware potentiell nur zum Streamen
Welchen Zweck die Hardware-Komponente haben wird, bleibe noch vage, schreibt die Seite. Sie soll aber mit dem Streaming-Dienst verbunden sein. Unklar ist, ob Google mit Spielekonsolen vom Schlage einer PlayStation 4 oder Xbox One konkurrieren möchte oder nur ein geringfügig leistungsfähiges Wiedergabegerät für den Online-Dienst plant. Berücksichtigt man, dass Streaming der nächste große Trend der Branche wird, dem Publisher und Hardware-Anbieter in Scharen folgen, und Googles Präferenz für Cloud- und Online-Dienste, erscheint Variante Zwei aber wahrscheinlicher.
Die Seite weist abschließend darauf hin, dass Googles Projekte nicht zwingend in marktreifen Produkten münden müssen. Zudem wird der Breitbandausbau als limitierender Faktor auch in den USA aufgeführt. Ein Hindernis seien zudem skeptische Entwickler, denen abgebrochene Initiativen des Konzerns noch im Gedächtnis seien und die gegen eine allzu frühe Beteiligung sprächen. Das Projekt selbst wird unter Verweis auf die letzten Einstellungen – erfahrene Experten aus der Videospiel-Industrie wie Phil Harrison – aber als durchaus ernst eingestuft.