Intel-Prozessor: Neue X-CPUs mit 28 Kernen und „Next Gen Core-S“
Intel hat heute nicht nur den Core i7-8086K Limited Edition offiziell gemacht, sondern auch eine offizielle Bestätigung der nächsten Prozessoren für dieses Jahr gegeben. Demnach wird sowohl der Nachfolger von Skylake-X mit 28 Kernen kommen als auch die nächste Generation Core-S. Auch Whiskey Lake-U und Amber Lake-Y erscheinen.
Cascade Lake-X ersetzt Skylake-X mit bis zu 28 Kernen
Eine so umfangreiche Ankündigung vorab war bei Intel früher durchaus selten, seit dem vergangen Jahr dank neuer Konkurrenz durch AMD hat sich das aber geändert. Um insbesondere auch im High-End-Segment die Kunden nicht kampflos abzugeben, hat Intel heute schon die nächste Generation Core X angekündigt. Der Zeitpunkt ist passend gewählt, schließlich werden AMDs Threadripper-2000-Informationen ebenfalls noch zur Messe erwartet, der Starttermin dürfte zudem eher zugunsten von AMD ausfallen. Denn während der Skylake-X-Nachfolger Cascade Lake-X erst zum Ende des Jahres erscheinen dürfte, wird Threadripper 2000 mit vielen Optimierungen und höherem Takt vermutlich früher an den Start gehen. Und Gerüchte zur Messe besagen, dass AMD auch einen 32-Kerner bringen könnte – die Infrastruktur ist bekanntlich identisch.
Auf der Messe überraschte der Hersteller mit einem Paukenschlag: So will Intel die High-End-Lösung in diesem Jahr mit bis zu 28 Kernen bieten. Das wäre der aktuelle Maximalausbau von Skylake-SP und dem Nachfolger Cascade Lake-SP als Single-Sockel-CPU. Sie würde vermutlich neue Mainboards erfordern, denn die CPUs mit mehr als 18 Kernen sitzen bei Intel bisher im Sockel LGA 3647, die Desktop-Lösungen bieten nur den Sockel LGA 2066. Der Preis für eine derartige CPU ist aktuell nicht einmal zu schätzen, Intels 18-Kerner für den Desktop kosten 2.000 US-Dollar, 28 Kerne im Server 8.700 US-Dollar.
Auf der Bühne zeigte Intel einen 28-Kern-Prozessor mit 5 GHz im Cinebench und erreicht 7.334 Punkte. Mit diesen Spezifikationen dürfte das Modell aber nicht im Handel anzutreffen sein, der Basistakt von 2,7 GHz ist eher ein Indiz auf den realistischen Takt.
Der erste Acht-Kern-Prozessor von Intel für die Masse kommt
Doch das eigentliche Geschäft ist der Massenmarkt und die Core-S-Serie. Auch für diesen stellt Intel ein Next-Gen-Produkt in Aussicht, wobei es sich um den ersten Acht-Kern-Prozessor von Intel für den Mainstream-Markt handeln dürfte. Die Gerüchte sprechen bereits seit Monaten von einer solchen CPU, doch es wird wohl mindestens noch bis zum Herbst dauern. Coffee Lake startete mit erstmals sechs Kernen im Oktober des letzten Jahres, dieser Monat könnte auch in diesem Jahr angepeilt werden.
Mobile Produkte im Refresh
Mit Whiskey Lake-U hatte Intel bereits kürzlich erstmals offiziell bestätigt, dass 14++ als aktuelle Ausbaustufe der 14-nm-Fertigung auch in weiteren Modellen im Notebook erscheinen wird. Diese Modelle werden Kaby Lake Refresh ablösen, diese basierten noch auf der Fertigungsstufe 14+. Die interne Technik wird laut bisherigen Gerüchten aber die gleiche sein: Vier Kerne und die GT2-Grafik. Vier Kerne mit GT3-Grafik und 128 MByte eDRAM gibt es bereits als Coffee Lake-U.
Ein bisher unbekannter Codename ist Amber Lake-Y. Die Y-Klassifizierung ist aber eindeutig: Dafür stehen bei Intel Prozessoren mit einer TDP von rund 5 Watt, bisher unter anderem als Core M im Markt. Cannon Lake-Y tauchte kürzlich in einem Benchmark auf, da die 10-nm-Fertigung aber nach wie vor sehr problematisch ist, könnte Amber Lake-Y ebenfalls eine nochmalige 14-nm-Iteration sein. Die Pressemeldung spricht beiden CPU-Serien integriertes Gigabit-WiFi zu, welches primär jedoch abhängig vom Chipsatz und nicht der IP der CPU ist. Integriertes WLAN bieten bereits die neuen Chipsätze für die Coffee-Lake-Familie aber auch Gemini Lake. Bereits im Herbst erwartet Intel 140 Geräte in der Notebook- und 2-in-1-Klasse mit den neuen CPU-Lösungen, der klassische Starttermin zur IFA Ende August könnte hier zutreffen.
Von einem angeblichen 28-Kern-System gibt es nun Bilder. Diese zeigen mit dem Asus ROG Dominus ein Mainboard in Anlehnung an klassische Server-Platinen mit zwei Sockeln, allerdings fehlt dort die zweite CPU. Viele kleine Lüfter sorgen dafür, dass die Spannungsversorgung bei hohen Taktraten überlebt, die CPU selbst wird flüssig gekühlt. Sechs DIMM-Steckplätze sagen klar, dass das bekannte Sechs-Kanal-Speicherinterface von Skylake-SP weiter genutzt wird, welches auch den großen Sockel LGA 3647 voraussetzt. Allerdings unterscheidet sich die Grafikkarte von dem zuvor auf der Bühne gezeigten Modell deutlich: Zwei GTX 1080Ti statt einer RX 570 sind nur einer der Unterschiede. Auch der RAM und die Kühlung ist eine andere. Asus bewirbt das System zudem auch „nur“ mit 6000+ Punkten in Cinebench – deutlich unterhalb der 7.300 Punkte die Intel gezeigt hatte.
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