Intel-CEO: AMDs Marktanteil bei Servern unter 15–20 Prozent stoppen
Es ist eine überraschende Aussage des Intel-CEO, bei der sich Analysten und Partner wundern, während sich AMD freudig die Hände reibt. Laut dem Intel-Chef wird AMD massiv Marktanteil bei Servern gewinnen und Intels Aufgabe ist es, diese nicht auf 15 bis 20 Prozent wachsen zu lassen.
AMDs Chef der Marketing-Abteilung, Sasa Marinkovic, teilt entsprechend freudig die Aussagen der Analysten, die zuvor mit Brian Krzanich, dem aktuellen Intel-Chef, im Gespräch waren.
Dass Intel Marktanteil bei Servern verlieren würde, steht außer Frage, denn von knapp 99 Prozent, die sie im x86-Umfeld hatten, kann es nur nach unten gehen. Doch so früh dem aufstrebenden Mitbewerber so große Anteile zuzusprechen, überrascht gewaltig. Wie die Analysten weiter ausführen, habe Intel keine feste Vorgabe, doch 15 bis 20 Prozent Marktanteil sollte AMD im Server-Bereich wenn möglich nicht erreichen, führen sie weiter aus.
Das Eingeständnis vom Intel-CEO wirkt von außen zwar so, dass man den Mitbewerber entsprechend ernst nimmt, intern könnte es jedoch deutlich anders wahrgenommen werden, wie ein ehemaliger Intel-Mitarbeiter in Bezug auf den Mitbegründer und langjährigen Intel-CEO Andy Grove aufführt. Demnach werde AMD nun erst recht neue Kunden gewinnen, wenn der Marktführer indirekt sagt, dass sie konkurrenzfähig sind. Intels Aktie gab im Handel entsprechend nach, AMD gewann.
Nach dem Start von Epyc im Sommer 2017 kam AMD bis Jahresende nur auf rund ein Prozent Marktanteil, auch in diesem Jahr soll es noch im einstelligen Bereich bleiben. Spätestens mit Epyc 2 könnte AMD den teilweisen Rückstand auf Intel aber in deutliche Vorteile ändern. Mehr Kerne, Cache und ein starkes Speicherinterface zusammengepackt in Form von 7-nm-Chips stehen Intels anhaltenden Problemen bei 10 nm gegenüber. AMDs höchster Marktanteil bei Servern lag zu Opteron-Zeiten bei knapp 30 Prozent.
Intel soll bis dahin zwar mit Cascade Lake-SP einen Nachfolger der aktuellen Generation anbieten, allerdings wird sich dort bei Kernen und Cache nichts tun. Erst mit Ice Lake soll Intel den Sprung nach vorn machen, unter anderem ein Multi-Chip-Design und bis zu 44 Kernen und ein neuer Sockel inklusive Unterstützung für ein Acht-Kanal-Speicherinterface war im vergangen Jahr einmal im Gespräch.