Intel Core i7-8086K: Die Limited Edition für Jäger und Sammler
3/3Overclocking
Bei gleichen Taktraten unter Alltagslasten wie beim Core i7-8700K ist beim Core i7-8086K von einem mindestens ähnlichen wenn nicht gar leicht besseren Overclockingverhalten auszugehen. Denn binnen neun Monaten ist auch die Fertigung in der Klasse 14++ bei Intel noch ein wenig besser geworden, zudem werden die Prozessoren der Limited Edition vermutlich ein klein wenig besser automatisch selektiert sein („Binning“). Dadurch könnte ein wenig mehr Spielraum nach oben frei werden, denn nur beim Single-Core-Turbo wurde er ab Werk genutzt. Wunder dürfen bei über 4,0 GHz auch bei Last auch auf allen Kernen ab Werk aber nicht erwartet werden.
Der Redaktion war es möglich, den Takt für alle Kerne auf 5,2 GHz anzuheben. Windows fuhr ohne Probleme hoch und auch Cinebench lief durch. 1.682 Punkte entsprechen einem Zuwachs um rund zehn Prozent. Mit AVX-Last unter Prime95 kam mit dem klassischen Noctua-Luftkühler und lediglich 0,05 Volt erhöhter Spannung die Temperatur den 100 Grad Celsius dann allerdings schnell sehr nahe – es braucht wie bei allen Coffee-Lake-CPUs eine sehr potente Kühllösung, wenn übertaktet wird.
Mit Paste, nicht verlötet
Abhilfe bei den hohen Temperaturen schafft auch in diesem Fall potentiell das so genannte Deliden und der anschließende Austausch der Wärmeleitpaste, denn auch der Core i7-8086K Limited Edition hat die Standard-Paste und ist nicht verlötet. Bereits geköpfte, mit neuer Wärmeleitpaste behandelte und noch auf 5,x GHz vorgetestet Prozessoren bietet unter anderem Caseking – ab 100 Euro Aufpreis* gegenüber der Standard-Version. Dort gibt es den Core i7-8086K vorgetestet auf bis zu 5,2 GHz – der Core i7-8700K ist „nur“ bis 5,1 GHz verfügbar.
Fazit und Empfehlung
Der Intel Core i7-8086K Limited Edition ist der aktuell schnellste Mittelklasse-Prozessor von Intel. Neben der Hommage an 40 Jahre x86-Architektur, der limitierten Stückzahl und einem Gewinnspiel sorgen auch die 5,0 GHz für eine erhebliche (mediale) Präsenz. Der Test zeigt allerdings: Nüchtern auf die Leistung bezogen ist die CPU ihren Aufpreis nicht wert.
Denn im Alltag der primären Zielgruppe für die CPU, den Spielern, macht die CPU gegenüber dem Core i7-8700K (Test) keinen Unterschied, da in der Regel kein Single-Core-Turbo mit 5,0 GHz anliegt. Stattdessen operiert er bei den Taktraten des bereits seit Oktober 2017 verfügbaren Core i7-8700K, dessen Multi-Core-Turbo-Stufen exakt dieselben sind.
Für aktuell 120 Euro Aufpreis im Handel ist das viel zu wenig, denn mit nur zwei Einstellungen im BIOS schafft der 8700K mindestens das gleiche (oder mehr). Und wer auf die maximale Leistung in Anwendungen aus ist, der greift für 450 Euro Bei Intel besser zum preisgleichen aber schnelleren Core i7-7820X mit acht Kernen und 16 Threads.
Ein Gag für Jäger und Sammler
Wer das Größte und Beste in der Mittelklasse inklusive der Möglichkeit auf ein gutes Overclocking-Ergebnis von Intel direkt ab Werk haben will, der ist beim Core i7-8086K Limited Edition natürlich richtig aufgehoben. Auch dass es sich um eine einmalige CPU mit einem zum Anlass perfekt passenden Namen handelt, wird eine bestimmte Klientel ansprechen. Wer seine Kaufentscheidung allerdings rational trifft, sollte die 120 Euro in eine andere Komponente im System investiert werden.
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