OnePlus 6 im Test: Sehr viel Smartphone zum fairen Preis

Nicolas La Rocco
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OnePlus 6 im Test: Sehr viel Smartphone zum fairen Preis

tl;dr: OnePlus aus Shenzhen sieht sich mit seiner Never-Settle-Mentalität nach wie vor als das Establishment aufmischender Smartphone-Hersteller. Mit dem OnePlus 6 sind die Preise zwar erneut leicht gestiegen, unterm Strich steht aber nach wie vor ein äußerst kompetitives Smartphone, das vor allem eines ist: extrem schnell.

OnePlus 6 im Überblick

Jedes Jahr aufs Neue prescht der ehemalige Underdog OnePlus mit einem neuen High-End-Smartphone auf den Markt, das zum vergleichsweise niedrigen Preis für Schweißperlen auf der Stirn der Konkurrenz und Freude bei der Kundschaft sorgen soll. Doch genauso wie OnePlus schon lange kein Underdog mehr ist, liegen auch die Preise spätestens mit dem neuen OnePlus 6 nicht mehr auf dem Niveau, das Fans der Marke noch von 2014 oder 2015 kennen. Mit Preisen ab 519 Euro ist nun erstmals die psychologische Schwelle von 500 Euro überschritten worden. Mehr RAM und mehr Nutzerspeicher in zwei Stufen von 128 und 256 GB kosten jeweils 50 Euro Aufpreis.

OnePlus 6
OnePlus 5T
OnePlus 5
Software:
(bei Erscheinen)
Android 8.1 Android 7.1
Display: 6,28 Zoll, 1.080 × 2.280
402 ppi
AMOLED, Gorilla Glass 5
6,01 Zoll, 1.080 × 2.160
402 ppi
AMOLED, Gorilla Glass 5
5,50 Zoll, 1.080 × 1.920
401 ppi
AMOLED, Gorilla Glass 5
Bedienung: Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner, Status-LED
SoC: Qualcomm Snapdragon 845
4 × Kryo 385, 2,80 GHz
4 × Kryo 385, 1,80 GHz
10 nm, 64-Bit
Qualcomm Snapdragon 835
4 × Kryo 280, 2,45 GHz
4 × Kryo 280, 1,90 GHz
10 nm, 64-Bit
GPU: Adreno 630
710 MHz
Adreno 540
710 MHz
RAM:
6.144 MB
LPDDR4X
Variante
8.192 MB
LPDDR4X
6.144 MB
LPDDR4X
Variante
8.192 MB
LPDDR4X
Speicher: 64 / 128 / 256 GB 64 / 128 GB
1. Kamera: 16,0 MP, 2160p
Dual-LED, f/1,70, AF, OIS
16,0 MP, 2160p
Dual-LED, f/1,70, AF
2. Kamera: 20,0 MP, f/1,70, AF 20,0 MP, f/2,60, AF
3. Kamera: Nein
4. Kamera: Nein
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 16,0 MP, 1080p
Display-Blitz, f/2,00
2. Frontkamera: Nein
GSM: GPRS + EDGE
UMTS: HSPA+
↓42,2 ↑5,76 Mbit/s
LTE: Advanced Pro
↓1.000 ↑150 Mbit/s
Advanced
↓600 ↑150 Mbit/s
5G: Nein
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac
Wi-Fi Direct, Miracast
Bluetooth: 5.0 LE
Ortung: A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo
Weitere Standards: USB-C 2.0, NFC
SIM-Karte: Nano-SIM, Dual-SIM
Akku: 3.300 mAh (12,35 Wh)
fest verbaut
Größe (B×H×T): 75,4 × 155,7 × 7,75 mm 75,0 × 156,1 × 7,30 mm 74,1 × 154,2 × 7,25 mm
Schutzart:
Gewicht: 177 g 162 g 153 g
Preis: 519 € / 569 € / ab 619 € 499 € / 559 €

Hochwertige Verarbeitung

OnePlus lässt sich in keinster Weise vorwerfen, dass das Unternehmen für den aufgerufenen Preis nicht ein ausgezeichnet verarbeitetes Smartphone anbieten würde. Was das Unternehmen für 519 Euro mit dem OnePlus 6 auf die Beine stellt, kostet bei anderen Smartphone-Herstellern 800 Euro und mehr. Die aktuelle Generation des Mobilgeräts ist nicht mehr vollständig aus Aluminium gefertigt, sondern setzt dem aktuellen Trend folgend auf eine Rückseite aus Glas. Die bietet OnePlus in Schwarz oder Weiß sowie unterschiedlichen Oberflächen-Finishes an. Das Testgerät kommt in Midnight Black, wie der Hersteller die Farbe nennt. Dahinter verbirgt sich die matte der zwei schwarzen Ausführungen, die andere heißt dementsprechend Mirror Black. Mit Silk White hat OnePlus auch ein weißes Modell mit ähnlicher matter Ausführung im Angebot. Hier sind die restlichen Bereiche des Chassis allerdings in Roségold statt Schwarz ausgeführt.

Mit Abmessungen von 75,4 × 155,7 × 7,75 mm (B×H×T) ist das OnePlus 6 das größte Smartphone, das der Hersteller je angeboten hat. Unter Berücksichtigung des von 6,01 auf 6,28 Zoll angewachsenen Displays ist der marginale Zuwachs gegenüber dem 75,0 × 156,1 × 7,30 mm großen OnePlus 5T aber zu verschmerzen. Auf die Fläche der Vorderseite bezogen, steht das 4,5 Prozent größere Display einer nur 0,3 Prozent größeren Vorderseite gegenüber. Im Hinblick auf das Volumen ist das OnePlus 6 allerdings 6,5 Prozent größer als das OnePlus 5T. Und 15 Gramm schwerer noch dazu.

Sinnvoll positionierte Tasten

Wer den „Alert Slide“ – zu Deutsch Alarm-Schieberegler – sucht, findet diesen nun auf der rechten statt linken Seite. Neben dem iPhone ist das OnePlus 6 eines der wenigen Smartphones, das eine physische Taste für den Wechsel des Tonmodus besitzt. Wer sich einmal an den „Alert Slider“ eines OnePlus-Smartphones gewöhnt hat, wird ihn bei Geräten anderer Hersteller ohne diese Ausstattung sofort vermissen. Durch die weiter unten im Rahmen positionierten Tasten punktet das OnePlus 6 auch an anderer Stelle in Sachen Ergonomie. Zwar ist es klar ein Zwei-Hand-Gerät, Lautstärkewippe und An-aus-Schalter sind aber gut mit dem Daumen und Zeigefinger erreichbar.

Display mit Notch

Wie OnePlus das größere Display in ein fast gleich großes Gehäuse integrieren konnte, erklären die dünnen Ränder des Bildschirms. Unten ist der Rand mit 6 mm noch am breitesten, oben sind es nur noch 3 mm und zum linken und rechten Rand etwa 2 mm. Damit der Rand oben so schmal ausfallen kann und dennoch Ohrhörer, Kamera, Helligkeitssensor und Status-LED auf die Vorderseite passen, musste auch bei OnePlus eine Notch her. Also eine Kerbe im Display, die die genannte Hardware aufnimmt. Die Notch von OnePlus ist kleiner als die des iPhone X (Test), in ihr steckt aber weniger Technik. Einen Punktprojektor, eine Infrarotkamera oder einen Infrarotbeleuchter für Face ID gibt es nicht, das Entsperren des Smartphones ist aber dennoch über das Gesicht möglich.

Sehr helles OLED-Panel

OnePlus hat das Seitenverhältnis des OLED-Displays leicht gegenüber dem OnePlus 5T verändert. 1.080 × 2.280 Pixel sorgen für das Format 19:9 statt 18:9. Die Pixeldichte liegt schon seit dem ersten OnePlus-Smartphone bei unverändert leicht über 400 ppi. Die Darstellung ist scharf, letztlich aber nicht ganz auf dem Niveau eines Galaxy-S8- oder Galaxy-S9-Displays. Dafür kann aber die maximale Helligkeit mit den OLED-Displays von Samsung mithalten. Bis zu 607 cd/m² sind bei Nutzung der adaptiven Helligkeit möglich. Erfreulich ist zudem die äußerst ausgewogene Helligkeitsverteilung, die selbst bei OLED-Displays nicht selbstverständlich ist. Beim OnePlus 6 konnten im schlechtesten Fall lediglich Unterschiede von 2 Prozent gemessen werden.

Diagramme
Display-Helligkeit max.
    • Apple iPhone 8 Plus
      680
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Sony Xperia XZ1
      663
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • Xiaomi Mi 5s Plus
      652
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Apple iPhone 7 Plus
      645
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Sony Xperia XZ1 Compact
      631
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Apple iPhone X
      629
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Apple iPhone 7
      628
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Sony Xperia XZ
      628
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • LG G6
      624
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Samsung Galaxy S9+
      624
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Samsung Galaxy S9
      622
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Huawei P8 Lite 2017
      614
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • OnePlus 6
      607
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Lenovo Moto G4
      599
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Motorola Moto G6
      589
      Weißpunkt: ca. 8.800
    • Apple iPhone SE
      587
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Xiaomi Mi5
      579
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Apple iPhone 6s
      578
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Huawei P10
      573
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Apple iPhone 6s Plus
      565
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy S7 edge
      565
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy S8
      558
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Sony Xperia Z5
      557
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Huawei Mate 9
      556
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Sony Xperia Z5 Compact
      552
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Cat S41
      552
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • Huawei P9
      548
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Samsung Galaxy S7
      542
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Sony Xperia X Compact
      542
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Wileyfox Swift
      536
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy S8+
      533
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Xiaomi Mi Mix
      532
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Samsung Galaxy Note 8
      532
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Honor 5X
      530
      Weißpunkt: ca. 8.100
    • Huawei P20 Pro
      527
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Sony Xperia X
      526
      Weißpunkt: ca. 6.500
    • HTC U11
      526
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Sony Xperia Z5 Premium
      522
      Weißpunkt: ca. 9.100
    • Huawei Nova Plus
      516
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Lenovo Moto Z Play
      515
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Lenovo Moto Z2 Play
      513
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Huawei Mate 10 Pro
      513
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Sony Xperia X Performance
      510
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • ZUK Z1
      508
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Sony Xperia XZ2 Compact
      506
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Google Nexus 5X
      500
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Huawei Mate 8
      500
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Honor 5C
      498
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Lenovo Moto G4 Plus
      497
      Weißpunkt: ca. 6.500
    • Sony Xperia E5
      494
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Honor 6X
      493
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Nubia Z11
      491
      Weißpunkt: ca. 7.600
    • Wileyfox Swift 2
      487
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • BlackBerry KeyOne
      486
      Weißpunkt: ca. 8.100
    • Sony Xperia XZ Premium
      484
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Huawei Nova 2
      483
      Weißpunkt: ca. 8.300
    • Lenovo Moto Z
      478
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • Google Pixel 2 XL
      476
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Sony Xperia XA
      475
      Weißpunkt: ca. 8.400
    • Lenovo Moto G5 Plus
      475
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • BlackBerry Motion
      475
      Weißpunkt: ca. 8.400
    • Huawei Y6 II Compact
      473
      Weißpunkt: ca. 8.500
    • Xiaomi Mi Mix 2S
      472
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Motorola Moto X4
      470
      Weißpunkt: ca. 8.400
    • Wileyfox Spark
      464
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Honor 8 Pro
      450
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Xiaomi Redmi 3
      438
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • HTC U Play
      436
      Weißpunkt: ca. 7.600
    • Gigaset GS160
      434
      Weißpunkt: ca. 9.200
    • OnePlus 3T
      428
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Google Pixel 2
      424
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • HTC 10
      422
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Lenovo Moto G4 Play
      420
      Weißpunkt: ca. 8.300
    • Honor 8
      418
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Google Pixel XL
      418
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Lenovo Moto G5
      418
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Huawei Nova
      415
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • LG V30
      410
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Samsung Galaxy A3 (2016)
      391
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Xiaomi Redmi Note 3
      376
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • LG G5
      373
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy A5 (2016)
      372
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • LG X Power
      355
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Google Nexus 6P
      353
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Xiaomi Mi4s
      353
      Weißpunkt: ca. 5.900
    • Vodafone Smart Platinum 7
      353
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • BlackBerry Priv
      331
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • HTC One A9
      326
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • Xiaomi Mi Note 2
      313
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Samsung Galaxy J3 (2016)
      306
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • HTC Desire 530
      293
      Weißpunkt: ca. 7.800

Das Display des OnePlus 6 ist ab Werk mit einer poppigen Farbabstimmung und einem kühlen Weißpunkt von 7.900 Kelvin abgestimmt. Damit bringt der Hersteller die Fähigkeiten von OLED-Displays voll zur Geltung, setzt dabei aber auf eine wenig realistische Abstimmung. Denjenigen, die das Panel zurückhaltender betreiben möchten und Wert auf eine authentische Darstellung legen, bietet OnePlus in den Einstellungen zum einen Profile für sRGB und DCI-P3, die beide gut umgesetzt wurden. Zusätzlich gibt es einen adaptiven Modus, der inhaltsbasiert und unter Berücksichtigung des Umgebungslichts arbeitet, sowie einen manuellen Modus, in dem Anwender zumindest den Weißpunkt zwischen 6.000 und 9.000 Kelvin selbst definieren können.