Snapdragon 850: Mehr Leistung für den PC mit Windows 10 für ARM
Qualcomm hat die Snapdragon 850 Mobile Compute Platform vorgestellt. Sie ist ausschließlich für den Einsatz in Always-Conncted-PCs gedacht, deren erste Generation aufgrund von Problemen bis heute wenig auf dem Markt stattfindet. Diese setzt noch auf den für Smartphones entwickelten und mittlerweile veralteten Snapdragon 835.
Ein (etwas schnellerer) Snapdragon 845
Die neue Plattform soll zum einen schneller sein. Bis zu 30 Prozent mehr Leistung verspricht Qualcomm im Alltag im Vergleich zum Snapdragon 835 sowohl für die CPU als auch die GPU. Dieser Vergleich weckt allerdings Erinnerungen, denn schon den Snapdragon 845 hatte Qualcomm mit 30 Prozent Leistungsvorteil bei der GPU beworben. Es bleibt damit die Frage, wie groß die Unterschiede zum Snapdragon 845 bei der Leistung sind. Denn den soll es ebenfalls geben.
Qualcomm gibt an, dem Snapdragon 850 durch höhere Taktraten und einen unter Last höheren Verbrauch noch weiter beschleunigt zu haben. Die Eckdaten nennen dann auch einen maximalen CPU-Takt von 2,96 statt 2,80 GHz – Asus verspricht im ROG Phone allerdings denselben Takt für den Snapdragon 845. Erst Tests mit der Plattform werden demnach zeigen können, ob beziehungsweise wie deutlich sich der Snapdragon 850 auch vom Snapdragon 845 absetzen können wird.
Dass der Snapdragon 850 im Kern ein Snapdragon 845 ist, zeigt auch der Vergleich der weiteren Eckdaten und der Fertigung (10 nm LPP). Von LTE-Modem über ISP bis DSP sind beide SoC absolut identisch. Selbst Qualcomm verweist bei den Funktionen auf die Übersicht zum 845er. Gegenüber dem Snapdragon 835 sind die Unterschiede damit auch in diesen Punkten groß.
Erste Endgeräte zum Jahresende
Qualcomm erwartet erste Endgeräte mit der neuen Plattform im Handel für „später in diesem Jahr“. Dass die erste Generation der Always-Connected-PCs überhaupt noch großen in Stückzahlen verkauft werden wird, ist damit immer unwahrscheinlicher. Zuletzt war öffentlich geworden, dass Microsoft sich mit der Leistung der ersten Generation nicht zufrieden zeigt und auf Distanz zu Qualcomm gegangen ist. Die Partner Asus, HP und Lenovo hätte Microsoft ferner gebeten, Journalisten darum zu bitten, vorerst von der Veröffentlichung von Testberichten abzusehen, um Microsoft nach ersten negativen Resultaten Zeit zur Fehlerbehebung zu geben. Eine Lösung gibt es bis heute nicht.
In Deutschland sind Always-Connected-PCs noch immer nicht im Handel. ComputerBase hat bisher kein Testmuster in der Redaktion gehabt.
Noch mehr Leistung mit dem Snapdragon 1000?
Vor wenigen Tagen waren Gerüchte aufgekommen, Qualcomm könnte zu Ende 2018/Anfang 2019 mit dem Snapdragon 1000 noch einen deutlich größeren Leistungszuwachs als mit dem Snapdragon 850 planen. Winfuture hat für diesen Chip 6,5 Watt TDP allein für die CPU-Kerne ins Gespräch gebracht. Das wäre mehr, als die SoCs bisher inklusive GPU verbrauchen – und würde Intels Y-CPUs mit 4,5 Watt TDP bereits übertreffen.