Steam: Kampf gegen Schrottspiele mit Regeln für Achievements
Valve geht weiter gegen Schrottspiele vor, die nicht gespielt werden, sondern lediglich verschiedene Aspekte von Steam ausnutzen sollen. Ins Visier nimmt das Unternehmen nun Titel, die ausschließlich Achievements generieren.
Steam nutzt künftig eine „Vertrauens-Metrik“ um zu bestimmen, ob ein Spiel das Achievement-System ohne Einschränkungen nutzen kann. Ist der Wert zu gering, wird die maximale Anzahl der Errungenschaften auf 100 begrenzt. Außerdem werden sie weder zur globalen Anzahl an Achievements auf den Profilseiten der Nutzer noch zur Anzahl der Spiele in der Spielebibliothek gezählt.
Auch ein Platz im Achievement-Schaukasten und das Nutzen von Coupons bleibt ihnen verwehrt. Eine Warnung über den Status des Spiels wird in seinen Eigenschaften auf der Produktseite angezeigt. Dort heißt es im betreffenden Fall, dass „Steam noch über das Spiel lernt“.
Errungenschaften statt Spaß im Vordergrund
Spiele dieser Art bestehen aus vorgefertigten Bestandteilen, die sich in den Marktplätzen von Unity- oder Unreal-Engine finden. Ihnen geht es nicht darum, Spaß zu machen. Stattdessen liefern sie ihren Käufer Errungenschaften für jede Menge trivialer Handlungen. Dies kann bereits ein Klick auf Menübuttons sein, das Herumlaufen kurzer Distanzen in der Spielwelt oder das Abfeuern einer Waffe – teils wird für jeden Schuss ein Achievement ausgegeben. Auf diese Weise können Profilseiten schnell gefüllt werden und den Anschein erwecken, einem Viel- oder Profispieler zu gehören.
Dieses Geschäftsmodell wird laut Valve zwar nur von einer „unbedeutenden Anzahl“ von Spielen verfolgt. Diese sei jedoch hoch genug, um die Algorithmen und Nutzer der Plattform „zu verwirren“, so begründet das Unternehmen die neue Maßnahme. Negative Auswirkungen auf „echte Spiele“ werden nicht befürchtet, im Gegenteil soll sich die Nutzererfahrung durch den Entfall einer weiteren Kategorie von Schrottspielen verbessern.
Kampf gegen den Sammelkarten-Trick
Seit dem letzten Jahr geht Valve bereits gegen ein weiteres Geschäftsmodell von Schrottspielen vor, die Gewinn mit dem Sammelkarten-System machen. Ihr einziger Zweck ist es, Sammelkarten zu erzeugen. Der Trick hier: Wenn Sammelkarten von Spielern im Steam-Marktplatz gehandelt werden, erhält der Entwickler einen Anteil der Transaktionssumme. Wird ein Spiel mit minimalem Aufwand erstellt und für Centbeträge verkauft oder sogar verschenkt, winken dem Anbieter Gewinne.