Augmented Reality im Auto: VW forscht an übergroßem Head-up-Display
Volkswagen hat im Rahmen des Future Mobility Day 2018 Einblick in die Entwicklung eines neuartigen Head-up-Displays gegeben, das aufgrund seiner deutlich größeren Fläche wie eine Augmented-Reality-Ansicht vor dem Auto wirkt. Das Forschungsprojekt mit dem Namen Augmented Driving hat noch keinen Termin für den Serieneinsatz.
Wenn zehn Meter vor dem Fahrzeug plötzlich animierte Grafiken beim Navigieren helfen, dann fühlt sich das mehr nach einer übergroßen Version von Microsofts AR-Headset HoloLens als nach einem klassischen Head-up-Display an, wie man es mittlerweile aus vielen Automobilen kennt. Genau daran forscht derzeit Volkswagen und zeigte Pressevertretern erste Ergebnisse im Rahmen des Future Mobility Day 2018 auf dem elf Quadratkilometer großen Testgelände Ehra-Lessien nördlich der Konzernzentrale in Wolfsburg. Dort konnte sich ComputerBase das System mit dem Namen Augmented Driving während einer Probefahrt in einem Passat Variant ansehen.
Das im Prototyp verbaute Head-up-Display ist rund viermal so groß wie das in Serienfahrzeugen von Volkswagen erhältliche Display. Visuelle Informationen können optisch vom System zudem deutlich weiter vor das Fahrzeug projiziert werden. Grafiken erscheinen nicht länger kurz vor dem Fahrzeug, sondern werden so vom Head-up-Display projiziert, dass der Eindruck eines zehn Meter vor dem Auto platzierten Augmented-Reality-Overlays entsteht.
Rauten führen zum Ziel
Volkswagen demonstrierte das Projekt Augmented Driving in Ehra-Lessien für die Spurführung und Routennavigation. Dabei projiziert das System Rauten in das Sichtfeld des Fahrers, die die korrekte Spur vorgeben und gegebenenfalls um Abbiegehinweise mit blauen Pfeilen ergänzt werden. Wie von bisherigen Head-up-Displays bekannt wird dem Fahrer auch die aktuelle Geschwindigkeit angezeigt. Das Ganze erinnert stark an Leitsysteme in Computerspielen, die den Spieler auf Knopfdruck helfend in die richtige Richtung lenken.
Noch nur ein Prototyp
Der in Ehra-Lessien gezeigte Prototyp des Passat Variant ist zumindest bisher auch nur als solcher zu verstehen. Auf dem Prüfgelände testet Volkswagen Forschungsprojekte, die es eines Tages zur Serienreife schaffen können – oder eben auch nicht. Den Volkswagen-Mitarbeitern vor Ort waren nicht einmal ungefähre Angaben zum potenziellen Serieneinsatz zu entlocken.