CA Technologies: Broadcom zahlt überraschend $18,9 Mrd. für Softwarefirma

Update Volker Rißka
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CA Technologies: Broadcom zahlt überraschend $18,9 Mrd. für Softwarefirma
Bild: CA Technologies

Broadcoms Geld sitzt anscheinend nach wie vor locker. Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch von Qualcomm im dreistelligen Milliardenbereich hat der Riese nun überraschend bei einer Softwarefirma zugeschlagen: CA Technologies. Nicht nur die Börse und Analysten fragen sich nach dem Warum und wo dort die Synergien liegen könnten.

Dies war bei der geplanten Übernahme von Qualcomm relativ einfach. Denn Broadcom ist im Herzen ebenfalls ein Halbleiterhersteller, viele Produkte auf ARM-Basis stammen aus ihren Händen, sie liefern sogar das Know-How für den aktuell leistungsfähigsten ARM-Server-Chip, den Cavium ThunderX2. Die Parallelen zu Qualcomm sind dort in mehreren Bereichen anzutreffen.

Bei CA Technologies ist das völlig anders. Sie sind eines der größten unabhängigen Softwareunternehmen der Welt und bieten Anwendungen an, vielfältig in der Auswahl, aber in der Regel bisher hochspezialisiert. So stammt aus dem Hause unter anderem Software für IBMs CICS, diverse Applikationen für Mainframes, die die Hälfte des Umsatzes in der Firma ausmachen, und die Programmiersprache COBOL, die bereits in den 60er Jahren entwickelt und bis heute verwendet wird, ist in dem Portfolio von CA Technologies beheimatet. Die modernen Geschäftsbereiche decken natürlich aber auch die Cloud und Automatisierung, sowie AI und Machine Learning ab.

Was will Broadcom mit einer Softwarefirma?

This transaction represents an important building block as we create one of the world’s leading infrastructure technology companies,“ erklärte der CEO Hock Tan von Broadcom. Das lässt sich das Unternehmen etwas kosten, die Offerte von 18,9 Milliarden US-Dollar oder 44,50 USD pro Aktie stellt einen 20-Prozent-Aufpreis gegenüber dem letzten regulären Kurs dar.

Bei Investoren und Analysten beginnt laut Tech Trader Daily nun das „Kratzen am Kopf“. Broadcoms Aussagen, was mit dem Zukauf geschehen soll, sind demnach sehr schwammig, die Auswirkungen auf das Kerngeschäft unklar. Auch die Frage, ob Broadcom in Zukunft noch weitere Zukäufe im Softwarebereich plant, wird passenderweise gestellt, denn die Kriegskasse, die für Qualcomm im Wert von rund 120 Milliarden US-Dollar zusammengetragen wurde, lässt noch massiven Spielraum.

Update

Am Tag nach der Übernahme erlebt Broadcom einen schwarzen Tag an der Börse. Das zum Teil völlige Unverständnis an der Übernahme lies den Aktienkurs um fast 14 Prozent abrutschen und vernichtete so umgerechnet rund 19 Milliarden US-Dollar an Unternehmenswert. Die Gerüchteküche macht zudem deutlich, dass Broadcom weitere Softwarefirmen übernehmen könnte.

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