Huawei MateBook X Pro im Test: Edles Notebook mit James-Bond-Kamera
4/4Gute Akkulaufzeiten
Mit einer Kapazität von 57,4 Wh positioniert sich der Akku des MateBook X Pro unweit des zuletzt getesteten ThinkPad X1 Carbon G6, dessen Akku 57 Wh bietet. An die Laufzeiten des Lenovo-Notebooks kommt das MateBook X Pro zumindest im PCMark 8 bei Nutzung des Work-Benchmarks nicht ganz heran. Das Huawei-Notebook schneidet mit einer Laufzeit von knapp über sechs Stunden zehn Prozent schlechter als das ThinkPad ab. Dells neues XPS 13 liegt weitere neun Prozent hinter Huawei zurück.
Fürs Videostreaming ist das MateBook X Pro indes sehr gut aufgestellt, da hier mit über elfeinhalb Stunden ein sehr guter Wert erreicht wird. Freude machen in diesem Punkt übrigens auch die guten Lautsprecher des Notebooks. XPS 13 und ThinkPad X1 Carbon G6 liegen 14 respektive 16 Prozent zurück. Dells vorletztes XPS 13 und vor allem das Surface Book 2 und der Surface Laptop halten beim YouTube-Streaming länger durch.
Der Vorgänger MateBook X wird in allen Tests klar geschlagen. In Summe bewertet schneidet das neue Modell durch die Bank gut in den Akkumessungen ab.
USB-Typ-C-Netzteil
Das Netzteil des MateBook X Pro lädt mit bis zu 65 Watt und fällt erfreulich kompakt aus. Da Huawei den Eurostecker wie bei Smartphone-Ladegeräten direkt am Netzteil befestigt, benötigt dieses an der Steckdose etwas mehr Platz als ein Netzteil mit Kleeblattkupplung. Das mitgelieferte USB-Typ-C-Kabel ist mit 1,8 m gerade noch ausreichend lang. Dank Netzteil-Verlängerungskabel kommt das XPS 13 von Dell auf einen Meter mehr. Obwohl Apple bei den aktuellen MacBooks das Verlängerungskabel nur noch als Zubehör anbietet, ist immerhin das USB-Typ-C-Kabel zwei Meter lang. Beim Netzteil hätte sich Huawei ruhig etwas spendabler zeigen können.
Fazit
Das MateBook X Pro ist ein solch gutes Notebook, dass man meinen könnte, Huawei sei ein alter Haudegen mit jahrelanger Erfahrung in diesem Segment. Dabei sind die Ambitionen der Consumer Business Group in diesem Bereich noch relativ jung. Umso erstaunlicher ist es, nach welch kurzer Entwicklungszeit Huawei so gute Notebooks baut. Das MateBook X Pro ist gerade einmal das zweite Notebook des Unternehmens.
Bis auf das leichte Klackern des Touchpads ist die Verarbeitung des MateBook X Pro über jeden Zweifel erhaben. Dass mindestens 1.499 Euro in das Notebook investiert wurden, sieht man dem hochwertigen Laptop aus jedem Blickwinkel an, und erfühlen lässt sich der Preis ebenso.
Neben Design und Verarbeitung ist das Display eines der Highlights. Angefangen beim 3:2-Seitenverhältnis über die hohe Helligkeit, ausgezeichnete Farbwiedergabe und das hohe Kontrastverhältnis – hier wurde nicht an der falschen Stelle gespart.
In Sachen Leistung hält das MateBook X Pro nicht ganz mit der Konkurrenz mit. Das liegt am Kühlsystem, das zunächst passiv arbeitet und erst bei höheren Temperaturen durch einen Lüfter unterstützt wird. Im Alltag ist von den in Benchmarks etwas schlechteren Messergebnissen zum Glück aber kaum etwas zu spüren. Unter Einsatz der diskreten GPU dreht der Lüfter des Kühlsystems voll auf, sodass Spiele im Vergleich zur integrierten GPU von Intel mit mehr Details oder in einer höheren Auflösung gespielt werden können. Eine GPU für AAA-Titel ist aber auch die GeForce MX150 nicht.
Zu den raffinierten Features des MateBook X Pro zählen die versenkbare Kamera, der gerade noch so im Gehäuse untergebrachte USB-Typ-A-Anschluss und das dem Lieferumfang beiliegende MateDock 2, das drei weitere Anschlüsse bietet. Einzig beim Netzteil hätte das Zubehör noch etwas umfangreicher ausfallen können.
Unterm Strich kann man Huawei nur dazu gratulieren, schon mit dem zweiten Anlauf in die Liga der empfehlenswerten Ultrabooks aufgestiegen zu sein. Größere Kritikpunkte sucht man vergebens und über die kleineren lässt sich aufgrund der vielen positiven Merkmale hinwegsehen. Wer mit einem neuen Premium-Notebook liebäugelt, sollte fortan auch Huawei und das MateBook X Pro in die engere Auswahl nehmen.
ComputerBase hat das MateBook X Pro leihweise von Huawei zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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