Prozessoren: Intel dementiert Einstellung der „Extreme Edition“
Intel hat binnen kurzer Zeit auf ein Twitter-Gerücht reagiert und diesem widersprochen. Darin hatte ein ehemaliger Intel-Mitarbeiter behauptet, der Prozessorriese würde das mit den Pentium-4-Prozessoren eingeführte Markenzeichen für die schnellsten Prozessoren, die Extreme Edition, in Zukunft aufgeben.
Im Notebook Geschichte, im Desktop nicht
Die Extreme Edition steht seit rund 15 Jahren bei Intel für die stärkste CPU für Endkunden. Zwischenzeitlich deutlich umfangreicher genutzt und auch im Notebook anzutreffen, wurde der Brand dort zuletzt aber bereits nicht mehr genutzt: Der im April dieses Jahres vorgestellte Intel Core i7-8950HK bietet zwar alle möglichen einzigartigen Features, doch eine Extreme Edition wie in früheren Jahren ist es im Notebook dennoch nicht mehr geworden. Doch Extreme Edition gibt es im Notebook bereits seit Broadwell nicht mehr, der Core i7-4940MX auf Basis der Haswell-Architektur aus dem Jahr 2014 war der letzte seiner Art in dem Bereich.
Die einzig aktive Extreme Edition von Intel ist im Desktop auf dem Sockel LGA 2066 zu finden: der Intel Core i9-7980XE (Test). Das ist Intels 2.000-US-Dollar-Prozessor, eine Server-CPU, die zurück in den Desktop befördert wurde. Mit 18 Kernen ist er bisher einzigartig auf dem Markt und nicht nur in Bezug auf den Preis extrem – in Kürze wird er jedoch vom 32-Kerner von AMD deutlich übertroffen.
„There is no change to the branding of the Intel Core Extreme Edition processor and Intel Core X-series processor family,“ erklärte Intel auf Nachfrage und dementierte die Gerüchte des ehemaligen Intel-Angestellten via Twitter. Natürlich lässt diese diplomatische Aussage aber auch Spielraum.
Gegen 32-Kern-Threadripper als Extreme Edition mit 28 Kernen?
Durch AMDs Offensive im High-End-Desktop-Markt mit Threadripper und in Kürze bis zu 32 Kernen und 64 Threads könnte Intel die Marke Extreme Edition sogar wieder ein wenig forcieren. Das zur Computex 2018 gezeigte 28-Kern-System auf Basis der gleichen oder leicht überarbeiteten Prozessorarchitektur wie im aktuellen Core i9 würde die Voraussetzungen vermutlich mehr als erfüllen.
Im zweiten Halbjahr 2018 feiert die Extreme Edition zudem ihr 15-jähriges Jubiläum. Die Serie nahm mit dem Intel Pentium 4 Extreme Edition (Test) als gezieltes Störfeuer gegen den Athlon 64 ihren Anfang. Damals war Intel ins Hintertreffen geraten, die Desktop-Krone saß plötzlich bei AMD. Geschichte könnte sich in dem Fall tatsächlich wiederholen.