Larrabees Erben: Acht Intel Xeon Phi werden offiziell abgekündigt
Dass Xeon Phi als das Erbe von Intels letztem großen, fehlgeschlagenen Projekt zur Entwicklung einer diskreten Grafikkarte erst einmal keine Zukunft hat, ist bereits seit einiger Zeit klar. Jetzt wurden acht der noch verbliebenen Modelle, die Xeon Phi 7210, 7210F, 7230, 7230F, 7250, 7250F, 7290 und 7290F, eingestellt.
Diplomatisch heißt es dazu in der Intel-Aussendung wie in allen anderen Fällen: „Market demand for the products have shifted to other Intel products“. Diese existieren bisher aber noch gar nicht, denn die Beschleunigerkarten waren bei Intel ziemlich einzigartig, und ein Nachfolger oder Ersatz dafür ist nicht in Sicht. Es gibt neben den Knights-Landing-Karten, die eingestellt wurden, zwar noch drei Knights-Mill-Lösungen, die wiederum aber eine leicht andere Aufgabe adressieren.
Nachfolger für 2020/2021 geplant
Gegen Nvidias Volta-Lösungen hatte die letzte Generation von Intel Xeon Phi bereits keine Chance mehr. Fast alle Neuzugänge inklusive GPU-Nutzung in der Top500-Liste der Supercomputer setzen auf Nvidia, von 110 Systemen die GPUs nutzen, stammen bereits 98 von Nvidia. Knights Hill als letzte geplante Ausbaustufe bei Intel für die Xeon Phi sollte auf die 10-nm-Fertigung setzen, doch die Probleme in der Fertigung gepaart mit der geringen Nachfrage nach den Beschleunigern beziehungsweise der nicht ausreichenden Leistung für das Exascale-Projekt der USA, führte zur Einstellung der Serie. Der Nachfolger soll sich stattdessen an Intels bereits vorhandenen Designs bedienen, sei keine eigenständige Entwicklung, betonte Intel im November 2017 und soll 2020/2021 zur Verfügung stehen.
Die nun zur Einstellung angesetzten acht Modelle sollen noch ein knappes Jahr weiterhin verfügbar sein, wenn binnen der kommenden fünf Wochen noch Bestellungen aufgegeben werden, die Intel dann nachproduziert. Derzeit sind bei größeren Anbietern lediglich die kleinsten Modelle rund um den Xeon Phi 7210 in geringer Menge erhältlich. Damit wäre Intels Xeon Phi erst einmal fast Geschichte – doch die Marke soll auch in Zukunft Bestand haben. Wie und wann mit welchem Produkt, ist allerdings Zukunftsmusik.