Teams jetzt kostenlos: Microsoft bläst zum Frontalangriff auf Slack
Microsofts Kollaborations-Programm Teams gibt es ab sofort auch in einer kostenlosen Variante, die kaum Features gegenüber der Bezahlversion einbüßt. Die Bindung an ein kostenpflichtiges Abonnement von Office 365 entfällt dadurch. Das kostenlose Teams bietet zudem einige Vorteile im Vergleich zur Konkurrenzlösung Slack.
Durch das Hinzufügen einer kostenlosen Variante von Teams macht es Microsoft Freischaffenden und Privatanwendern einfacher, das Kollaborations-Programm zum Chatten, Teilen von Dateien sowie Tätigen von Audio- und Videoanrufe zu nutzen. Teams gibt es somit nun in drei Varianten, die sich aus der neuen kostenlosen Version sowie wie bisher als Bestandteil von Office 365 Business Essentials für monatlich 4,20 Euro pro Benutzer und Office 365 Business Premium für monatlich 10,50 Euro pro Benutzer zusammensetzen (bei jährlicher Abrechnung).
Zur Einführung des kostenlosen Teams-Programms hat Microsoft den Rotstift verhältnismäßig sanft angesetzt und essentielle Funktionen nicht gestrichen. Dazu zählen unter anderem das unbegrenzte Postfach sowie die uneingeschränkte Suche, bis zu 300 Benutzer sowie Audio- und Videoanrufe für Einzel- oder Gruppengespräche.
Teams kann kostenlos mehr als Slack
Es sind vor allem die Funktionen, die in größeren Firmen einen höheren Stellenwert haben, die Microsoft erst mit den kostenpflichtigen Versionen von Teams anbietet. Das sind zum Beispiel das Exchange-E-Mail-Hosting und die eigene E-Mail-Domäne sowie Dienste wie OneDrive, SharePoint, Planner und Yammer innerhalb von Teams. Außerdem fällt die Dateispeicherung umfangreicher in den bezahlten Varianten aus. Pro Benutzer gibt es dort 1 TB, während im kostenlosen Teams nur 2 GB pro Benutzer und 10 GB freigegebener Speicher für das gesamte Team zur Verfügung stehen.
In der kostenlosen Version von Slack ist das Durchsuchen auf die letzten 10.000 Nachrichten beschränkt. Außerdem können Audio- und Video-Anrufe nur als Einzelgespräche durchgeführt werden. Die Dateispeicherung ist zudem auf 5 GB beschränkt. Slack verlangt 6,25 Euro monatlich pro Benutzer, um in der Variante „Standard“ die meisten Einschränkungen der kostenfreien Version aufzuheben. Die Plus-Version für monatlich 11,75 Euro bietet darüber hinaus SAML-basiertes Einmaliges Anmelden (SSO), Corporate-Exporte für alle Nachrichten sowie mehr Optionen zur Verwaltung. Auch hier gelten die Preise in beiden Fällen bei jährlicher Abrechnung.
Ebenfalls kostenlos ist Microsofts heute aus der Betaphase entlassene App Whiteboard. Die digitale Schreibwand lässt sich von mehreren Anwendern gleichzeitig verwenden und steht derzeit für Windows 10 zum Download bereit. Laut Microsoft soll die Anwendung in Bälde auch für Apples iOS-Betriebssystem angeboten werden.