Quartalszahlen: Teurere iPhones bescheren Apple den nächsten Rekord

Jan-Frederik Timm
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Quartalszahlen: Teurere iPhones bescheren Apple den nächsten Rekord

Wie von Apple in Aussicht gestellt, hat der Konzern erstmals ein 3. Quartal im Fiskaljahr mit über 50 Milliarden US-Dollar Umsatz abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 17 Prozent. Der steigende Durchschnittspreis der verkauften iPhones spielte bei diesem Rekord erneut die entscheidende Rolle.

Alles verkauft sich besser, nur der Mac nicht

Mit 41,3 Millionen Einheiten konnte Apple nämlich nur knapp ein Prozent mehr Smartphones als noch vor einem Jahr verkaufen, der Umsatz stieg aber trotzdem um 20 Prozent auf 29,9 Milliarden US-Dollar an. Auch der durchschnittliche Verkaufspreis ist demnach um annähernd 20 Prozent gestiegen. Welchen Anteil das besonders teure iPhone X an dieser Entwicklung hat, hat Apple zur Stunde nicht im Detail bekannt gegeben; vor der Veröffentlichungen der Zahlen war von 25 Prozent die Rede gewesen. Apple wiederholt allerdings die vor drei Monaten bereits getätigte Aussage und erklärt, dass iPhone X das erfolgreichste Modell unter den aktuell verkauften im Quartal gewesen sei.

Diagramme
Apple – Umsatz nach Segment
014.00028.00042.00056.00070.000Millionen US-Dollar Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016Q1/2017Q3/2017Q1/2018Q3/2018

Ein noch stärkeres Wachstum gegenüber dem 3. Quartal im Fiskaljahr 2017 als das iPhone zeigten mit 31 respektive 37 Prozent die Sparten Services und „Other Products“ (im Wesentlichen AirPods, Apple TV, Apple Watch, HomePod, iPod touch, Beats), mit 9,5 und 3,7 Milliarden US-Dollar tragen sie mittlerweile kombiniert deutlich über 10 Milliarden US-Dollar am Gesamtumsatz bei. iPad (4,7 Mrd. USD) und Mac (5,3 Mrd. USD) schaffen das nur noch gerade so. Gegenüber dem letzten Jahr gaben beide auch um 5 Prozent nach. Bei den Stückzahlen verlor allerdings nur der Mac, der 13 Prozent nachgab und mit 3,7 Millionen Einheiten auf ein Niveau zurückfiel, das zuletzt im Jahr 2013 vermeldet wurde. Beim iPad war hingegen wie beim iPhone ein Anstieg um ein Prozent zu verbuchen.

Hier zeigt sich offensichtlich auch der Erfolg des neuen günstigeren iPad 2018 (Test), das gegenüber dem letzten Quartal mit für einen Anstieg der verkauften Einheiten um 27 Prozent sorgen konnte, den durchschnittlichen Verkaufspreis im Segment aber gesenkt hat.

Apple Watch und AirPods wachsen um 60 Prozent

Innerhalb der Sparte „Other Products“ sollen insbesondere die Wearables, also Apple Watch und AirPods, deutlich zugelegt haben. Apple spricht von einem Wachstum von 60 Prozent und einem kombinierten Umsatz über die letzten vier Quartale von erstmals über 10 Milliarden US-Dollar. Apple Music soll im Bereich Services wiederum um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt haben. Für zusätzlichen Umsatz soll in naher Zukunft auch Apple Pay sorgen, dass Apple nach großer Verzögerung jetzt für Ende 2018 auch für Deutschland angekündigt hat.

In Summe verbuchte Apple mit den 53,3 Milliarden US-Dollar einen Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit den vierten zweistelligen Zuwachs in Folge, wie Tim Cook per Pressemitteilung herausstellt. Auch der Gewinn fiel mit 11,5 Milliarden US-Dollar so hoch wie noch nie in einem 3. Quartal aus. Traditionell ist das 3. Quartal im Fiskaljahr, das am 1. Oktober des jeweiligen Vorjahres startet, das finanziell schwächste des Konzerns.

Apple: Umsätze und Gewinne seit Q1/2000
-1.000,0021.323,2543.646,5065.969,7588.293,00Millionen US-Dollar Q1/2000Q3/2000Q1/2001Q3/2001Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016Q1/2017Q3/2017Q1/2018Q3/2018

Für das traditionell deutlich stärkere 4. Quartal im Fiskaljahr, das vom 1. Juli bis zum 30. September reicht, erwartet Apple einen Umsatz zwischen 60 und 62 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr hatte der Konzern noch 52,6 Milliarden US-Dollar erzielt. Das Wachstum soll also abermals zweistellig ausfallen und mindestens 14 Prozent betragen.