Ryzen-2000-Mainboard: Vier AMD-B450-Platinen von Gigabyte enthüllt
Offiziell sind es noch 15 Tage bis zum Start der neuen AMD-Mainboards mit B450-Chipsatz, doch die Katze ist bereits mehr als zur Hälfte aus dem Sack. AMD hatte kurzfristig noch versucht, dies mit einem NDA zu deckeln, doch die Produkte sind bereits im Detail bei den Herstellern sichtbar – wie jetzt vier Gigabyte-Mainboards.
Die grundlegende Aufteilung bei Gigabyte erfolgt über den Formfaktor: Zwei Mainboards treten im klassischen ATX-Format an, zwei weitere im etwas kleineren Micro-ATX-Formfaktor. Daraus resultieren die grundlegenden Unterschiede, die in der Anzahl der PCIe-Slots zu finden sind, aber letztlich wiederum doch kaum einen Unterschied machen. Zwar sind die ATX-Lösungen mit bis zu drei PCIe-x16-Slots ausgestattet, doch alle vier Mainboards bieten nur für den ersten Slot 16 Lanes, der zweite bekommt noch vier, der dritte sogar nur noch eine. Ohnehin sind der zweite und dritte Slot nur noch nach Standard PCI Express 2.0 angebunden, denn sie werden über den Chipsatz gespeist, der bekanntlich kein PCIe 3.0 unterstützt.
Punkten kann das B450 Aorus Pro (WIFI) mit zwei M.2-Slots, doch auch dort greift direkt wieder eine Limitierung. Während der erste M2-Speicherplatz vier PCIe-Lanes nutzt, wird der zweite nur noch mit zwei Lanes gespeist. Doch im Budget-Bereich, in dem die Platinen primär aufgestellt werden sollen, dürfte dies reichen. Sechs SATA-Ports für die klassische Konfiguration einer (M.2-)SSD gepaart mit einem Datengrab alias HDD gibt es schließlich auch noch. Lediglich das kleinste und vermutlich auch günstigste Gigabyte-Board B450M DS3H bietet nur noch ein Mal M.2 und vier SATA-Anschlüsse.
Zur Liste der Gemeinsamkeiten gehören vier DIMM-Bänke für maximal 64 GB RAM. Sofern die CPU mit einer integrierten Grafikeinheit versehen ist (Raven Ridge), wird das Bild via HDMI oder DVI ausgegeben. Für Sound sorgt stets Realtek, LAN gibt es beim B450 Aorus Pro (WIFI) von Intel, beim B450 Aorus M und B450M DS3H wiederum von Realtek. Unterschiede gibt es noch bei der USB-Ausstattung: Lediglich das Topmodell bietet USB 3.1 und einen Typ-C-Stecker, das kleinste Modell hingegen lediglich zwei USB-3.0-Schnittstellen am I/O-Panel. Alle Details zeigt die Produkttabelle bei Gigabyte.
Nach anfänglichen Listungen im Handel ist AMD eingeschritten und hat dafür gesorgt, dass diese wieder unsichtbar geschaltet wurden. Vor dem offiziellen Start zum 31. Juli sollen keine Platinen verkauft werden. Die Preise werden sich jedoch am Vorgänger B350 orientieren, der Funktionsumfang ist bekanntlich letztlich völlig identisch – und so am Ende auch die Leistung, wie der Vergleich von X470 zu X370 gezeigt hatte.
X470/X370 | B450/B350 | A320 | Ryzen 1000/2000 (CPU) | |
---|---|---|---|---|
PCIe 3.0 | 0 | 0 | 0 | 24 (20*/18**) |
PCIe 2.0 | 8 | 6 | 4 | 0 |
USB 3.1 Gen 2 (10 Gbit/s) | 2 | 2 | 1 | 0 |
USB 3.0 | 6 | 2 | 2 | 4 |
USB 2.0 | 6 | 6 | 6 | 0 |
SATA 6 Gbit/s | 8 | 6 | 6 | 2** |
SATA-Raid | 0/1/10 | 0/1/10 | 0/1/10 | – |
Übertakten | Ja | Ja | – | – |
CrossFire / SLI | ja / ja | ja*** / – | ja*** / – | – |
*bei X470/X370/B450/B350/A320 sind 4 PCIe-Lanes für Chipsatzanbindung belegt **SATA-Ports kosten 2 weitere PCIe-Lanes des SoC ***CrossFire-Support durch eigene Lösungen der Mainboard-Hersteller |