VirtualLink: Kabelstandard mit USB Typ C für VR-Brillen verabschiedet
Ein von AMD, Microsoft, Nvidia, Oculus und Valve geführtes Konsortium hat mit VirtualLink einen Standard für ein einheitliches Kabel für die Anbindung von Virtual-Reality-Head-Mounted Displays verabschiedet. VirtualLink ist ein neuer Alternate Mode für USB Typ C und überträgt Videosignale, Daten und Strom über ein Kabel.
VirtualLink soll Schluss machen mit mehreren oder je nach Hersteller unterschiedlichen Kabeln für die Anbindung einer VR-Brille an einen Computer oder anderweitiges Abspielgerät. Um das zu realisieren, setzt das Konsortium auf USB Typ C als Stecker.
Bei zukünftigen Generationen von VR-HMDs soll nur noch ein einziges Kabel für die Übertragung von Videosignalen, Daten und Strom verantwortlich sein. Damit das funktioniert, setzt VirtualLink auf vier DisplayPort-Lanes des mit DisplayPort 1.3 eingeführten Übertragungsstandards HBR3 (High Bit Rate 3), die zusammen eine Bruttodatenrate von 32,4 Gbit/s respektive 25,92 Gbit/s netto zur Verfügung stellen. Ohne Komprimierung der seit DisplayPort 1.4 möglichen Display Stream Compression (DSC) könnte damit ein 4K-Display mit 120 Hz angebunden werden. Mit DSC wären auch 5K noch mit 120 Hz möglich, bei 8K reicht es aber nur noch für maximal 60 Hz.
USB 3.1 Gen2 und bis zu 27 Watt
Für die Datenübertragung bietet VirtualLink eine Anbindung gemäß USB 3.1 Gen2 mit 10 Gbit/s Bruttodatenrate. Über diese Verbindung könnten die Daten der im VR-HMD verbauten Kameras und Sensoren zur Auswertung an den Computer übertragen werden. Über den VirtualLink wird zudem die Energieversorgung des HMDs mit bis zu 27 Watt sichergestellt.
Wie das Konsortium erklärt, sei VirtualLink ein skalierfähiger Standard und speziell für die Anforderungen an zukünftige Virtual-Reality-Systeme entwickelt worden. Dabei habe der Fokus neben der Zusammenlegung auf nur noch ein Kabel auch auf einer besonders niedrigen Latenz gelegen. VirtualLink 1.0 steht laut heutiger Pressemitteilung offenbar kurz vor der Finalisierung. Vertreter von AMD, Microsoft, Nvidia, Oculus und Valve zeigten sich im Rahmen der heutigen Ankündigung überzeugt von der neuen Lösung.
Noch ist nicht bekannt, wann VirtualLink bei ersten VR-HMDs sowie an Ausgabegeräten wie Grafikkarten, Spielkonsolen oder Smartphones zu finden sein wird. Die rein kabellose Signalübertragung, wie vor einiger Zeit thematisiert, scheint damit aber erst einmal wieder vom Tisch zu sein.