Wolfenstein 2 für Switch: Nintendo-Portierung trickst sich zu 30 FPS
Obwohl die Nintendo Switch die mit Abstand leistungsschwächste aktuelle Spielkonsole ist, kann sie Spiele mit der id-Tech-6-Grafikengine flüssig abspielen. Dank eines guten Ports und eines Griffs in die Design-Trickkiste reicht der Tegra-X1-SoC der Nintendo Switch aus, um Wolfenstein 2 ohne umfassende Abstriche abzuspielen.
id Tech 6 auf dem Tegra X1
Eine umfassende Analyse von Digital Foundry zeigt auf, dass Wolfenstein 2 nur auf wenige Grafik-Features verzichten muss. Der geringen Leistungsfähigkeit des Sieben-Watt-SoCs wird dennoch Rechnung getragen. Auf der Switch wird der Shooter nur mit 30 FPS in dynamisch wechselnden Auflösungen zwischen 720p und 640 × 360 Pixeln berechnet. Anti-Aliasing- und Post-Processing-Effekte reduzieren die sichtbaren Auswirkungen jedoch und erzeugen den Eindruck eines Tiefenunschärfe-Effekts. Außerdem vermutet die Seite, dass Techniken zur Interpolation genutzt werden, um eine Bildausgabe in nativer Auflösung der Konsole zu erzeugen.
Darüber hinaus wird die Auflösung aller Texturen, der Schatten sowie von Grafikeffekten wie Ambient Occlusion reduziert. Um die Rechenlast zu verringern, hätten die Entwickler bei Panic Button außerdem die Level gezielt angepasst, schreibt Digitial Foundry. Aus der Trickkiste stammen unter anderem eine neue Wand im ersten New-York-Level, welche die Aussicht einschränkt. An anderen Stellen werden offene Fenster zu geschlossenen, was die Anzahl der zu berechnenden Elemente wie ein „aggressiverer“ Wechsel des LOD einschränkt.
Verschwommen dicht am Original
Durch diese Maßnahmen könne das Spiel „die meiste Zeit“ mit den angestrebten 30 Bilder pro Sekunde und gutem Frame-Pacing ausgegeben werden. Dies wird als positiver Fortschritt gegenüber der Portierung von Doom gewertet, obwohl Wolfenstein 2 (Test) das grafisch anspruchsvollere Spiel sei. Weil die Auflösung zugunsten der Grafikdetails aber zurückgestellt wird, handelt es sich zwar um ein Spiel, „das den existierenden Varianten bemekenswert nahe“ kommt, aber auch eines der „verschwommensten“ Spiele dieser Generation ist, urteilt Digital Foundry.
Auf einem 55"-UHD-Fernseher wird das Bild daher als „außergewöhnlich unscharf“ beschrieben. Empfohlen wird deshalb der Handheld-Modus der Switch: Das kleinere Display mit geringerer Auflösung verschleiere die auf dem Fernseher gut sichtbaren Grafik-Abstriche – und macht das Spiel, so das Fazit, zum bis dato besten Handheld-Shooter.