Google: Android 9 P heißt Pie und ist fertig zum Download
Android P ist zur heutigen Finalisierung „Pie“ getauft worden und steht ab sofort für alle Pixel-Smartphones zum Download bereit. Version 9.0 des Betriebssystems soll vor allem durch praktische KI-Funktionen überzeugen, die das Smartphone ohne Zutun des Anwenders durchführt. Auch die Phone-Life-Balance soll verbessert werden.
Früher als erwartet hat Google am heutigen Abend das Betaprogramm von Android P beendet und das Betriebssystem offiziell als Android 9 Pie (Kuchen) vorgestellt. Zunächst können ausschließlich Smartphones von Google das Betriebssystem herunterladen, auf einem Pixel 2 und Pixel 2 XL der Redaktion wird das OTA-Update bereits angeboten. Von der letzten Developer Preview 5 aus kommend ist die finale Version nur ein rund 50 MB großer Download. Denjenigen, die eine Neuinstallation durchführen möchten, bietet Google Factory Images für Android 9 Pie an. Die Downloadgröße variiert je nach Pixel-Generation und Modell zwischen 1,3 und 1,6 GB.
Download für Fremdgeräte im Spätherbst
Für Smartphones, die nicht von Google stammen und am Betaprogramm von Android P teilgenommen haben, darunter Geräte von Sony, Xiaomi, HMD Global (Nokia), Oppo, Vivo, OnePlus und Essential, soll die finale Version von Android 9 Pie laut Google bis zum späten Herbst zur Verfügung stehen.
Android 9 Pie ist schlauer als Oreo
Android 9 Pie will vor allem ein smartes Betriebssystem für eine einfachere Nutzung sein. Google nutzt dafür seine in den letzten Jahren stetig verbesserten KI-Fähigkeiten. Ein Beispiel dafür ist der „Intelligente Akku“, der lernt, welche Apps am häufigsten verwendet werden, und darauf basierend die Akkuleistung priorisiert. Die „Automatische Helligkeit” wiederum lernt, wie und in welchen Situationen die Bildschirmhelligkeit manuell nachjustiert wird, und übernimmt diese Aufgabe später automatisch. Der ständige Wechsel zwischen manueller und automatischer Helligkeit soll dadurch der Vergangenheit angehören.
App-Aktionen werten unter Android 9 Pie den App-Drawer auf, der alle installierten Anwendungen auflistet, indem nicht länger nur die zuletzt verwendeten Apps ganz oben vorgeschlagen werden, sondern auch Einzelaktionen innerhalb von Apps als Vorschläge erscheinen. Android handelt dabei kontextbasiert, sodass vor dem Weg zur Arbeit zum Beispiel die Navigation zum Büro mit Google Maps als App-Aktion vorgeschlagen wird. Wird ein Bluetooth-Headset mit dem Smartphone verbunden, erscheint als mögliche App-Aktion der Start einer Playlist aus Google Play Musik oder Spotify.
Neue Systemnavigation für große Smartphones
Android 9 Pie lässt sich wahlweise über eine neue Systemnavigation steuern, die für stetig größer werdende Smartphones konzipiert wurde. Eine neue Startbildschirmtaste fungiert als Ausgangspunkt verschiedener Gesten, etwa das Wischen nach oben, um die zuletzt verwendeten Apps in einer neu gestalteten Übersicht darzustellen. Die bekannte Zurück-Taste gibt es aber auch mit der neuen Systemnavigation weiterhin.
In der neuen Übersicht der zuletzt verwendeten Apps ist unter Android 9 Pie erstmals Googles smarte Textauswahl nutzbar. Es muss dadurch nicht länger in die Anwendung selbst gewechselt werden, um Textstellen zu markieren und Aktionen auszuführen. Wird eine Adresse markiert, wird diese als solche vom Betriebssystem erkannt und die Suche per Google Maps vorgeschlagen. Auch die klassischen Schnellbefehle für Kopieren, Ausschneiden und Einfügen finden sich hier.
Zu den kleineren Veränderungen unter Android 9 Beta zählen verbesserte Screenshots, die sich sofort bearbeiten lassen, eine neue Lautstärkeregelung, die jetzt immer zunächst die Lautstärke von Medien beeinflusst, sowie neue Optionen zur Verwaltung von Benachrichtigungen. Auch das Design der Schnelleinstellungen und der vollständigen Einstellungen hat Google überarbeitet und dabei etwas runder und bunter gestaltet.
Die richtige Phone-Life-Balance finden
Noch vor Apple in iOS 12 widmet sich Google der Phone-Life-Balance mit Android 9 Pie, Google spricht hier von einer Tech-Life-Balance und dem digitalen Wohlbefinden. Google hat ein App-Dashboard in das Betriebssystem eingebaut, das aufzeigt, wie viel Zeit mit dem Gerät verbracht wurde. Per App-Timer lassen sich Zeitlimits für Anwendungen festlegen, die ausgegraut auf dem Home-Bildschirm erscheinen, wenn die Zeit abgelaufen ist. Ein neuer Nicht-stören-Modus unterdrückt jetzt auch visuelle Störfaktoren wie Benachrichtigungen und andere Unterbrechungen der Bedienung.
Google schreibt sich mit dem Release des neuen Betriebssystems auch Sicherheit auf die Fahne. Das Unternehmen spricht von einer kontinuierlichen Absicherung der Plattform vor Gefahren sowie einem verbesserten Sicherheitsmodell für biometrische Authentifizierung. Android 9 Pie nutzt zudem standardmäßige TLS und DNS über TLS, um die gesamte Kommunikation über das Web zu schützen und sie privat zu halten.
Weitere Informationen zu Android 9 Pie fasst Google auf einer Webseite zusammen.