Im Test vor 15 Jahren: Als 512 MByte RAM zum Spielen reichten
tl;dr: Mit fallenden Speicherpreisen waren im Jahr 2003 erstmals Speicherkapazitäten von einem oder sogar zwei GByte bezahlbar. In Konsequenz ging ComputerBase im Jahr 2003 der Frage nach, wie viel Arbeitsspeicher Computerspielen benötigt und was mehr RAM für Vorteile bringt (Test).
Mehr Speicherplatz, schlechtere Bedienung
Für den Test wurden Speicherkapazitäten von 512 MByte, 1 und 2 GByte getestet. Die beiden kleineren Speicherkonfigurationen wurden durch Nutzung von jeweils zwei Samsung-Speicherriegeln mit 256 MByte respektive 512 MByte erreicht. Für 2 GByte Arbeitsspeicher kamen zusätzlich zwei 512-MByte-Speicherriegel von takeMS hinzu. Alle Konfigurationen wurden mit den Timings CL3-3-3-8 und DDR400 auf einem Abit IC7 mit Intel 875P-Chipsatz und einem Pentium 4 2,4C mit Hyper-Threading betrieben.
In Spielen zeigte sich kein bedeutender, messbarer Leistungsvorteil durch mehr als 512 MByte Arbeitsspeicher. Minimale Abweichungen in Höhe von zwei Prozent brachte die Nutzung von 1 GByte Arbeitsspeicher bei gleichzeitiger Deaktivierung der Auslagerungsdatei. Allerdings waren damals noch FPS das Maß aller Dinge, an Frametimes-Messungen wurde noch nicht gedacht. Dabei zeigen sich dort die Probleme in Folge von Zugriffen auf den langsamen HDD-Speicher natürlich zuerst. Spürbare Probleme gab es allerdings auch hier nicht.
Subjektiv fielen immerhin die Ladezeiten der Spiele bei mehr Arbeitsspeicher teilweise deutlich kürzer aus.
Anders als in Spielen brachte Arbeitsspeicher in professionellen Anwendungen wie Photoshop bereits 2003 eine Menge. Rund 26 Sekunden ließen sich im Photoshop-7-Benchmark bei der Verdoppelung des Arbeitsspeichers auf 1 GByte und weitere 8 Sekunden bei nochmaliger Verdoppelung einsparen.
Kein Drang zum Aufrüsten
Höherer Speicherbedarf war in Anbetracht zukünftiger Titel wie Doom 3 oder Half Life 2 zum Stand des Artikels von August 2003 abzusehen. Spieler, die einen neuen Computer kauften, waren gut damit beraten, für die Zukunft zu planen und auf 1 GByte Speicher zu setzen. Die Speicherpreise für 512 MByte RAM lagen damals bei 130 Euro, während für 1 GByte rund 220 Euro fällig wurden. Zwingender Drang zum Aufrüsten bestand in Anbetracht der Benchmark-Ergebnisse für Nutzer mit bestehenden Systemen allerdings nicht.
Viel entscheidender für die Leistung in Spielen waren die Taktrate und Timings des Speichers sowie der genutzte Chipsatz. Bereits günstiger Samsung-Speicher konnte auf fast 500 MHz übertaktet werden, wodurch sich die Prozessorleistung deutlich steigern ließ.
Auswertung der letzten Umfrage
Letzte Woche fragte die Redaktion die Leser danach, ob sie (noch) eine dedizierte Soundkarte in ihrem Computer verwenden. 51,4 Prozent der Nutzer gaben an, eine Soundkarte zu nutzen, während die verbleibenden 48,6 Prozent auf den Onboard-Sound des Mainboards setzen.
In der ComputerBase-Umfrage Ende 2017 gaben mit 64,5 Prozent deutlich mehr Nutzer an, auf den Onboard-Sound des Mainboards zu vertrauen.
Weitere Tests von vor 15 Jahren
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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