DDoS: Angriffe gehen in Deutschland weiter zurück
Die Sicherheitsfirma Link11 hat in ihrem öffentlichen Quartalsbericht die DDoS-Attacken und deren Häufigkeit für den deutschsprachigen Raum genauer analysiert. Nach der Stilllegung des DDoS-on-Demand-Dienstes Webstresser.org stabilisiert sich die Zahl der DDoS-Angriffe weiter.
Rückgang der DDoS-Angriffe um fast 70 Prozent
Nach dem aktuellen Bericht von Link11 ist die Anzahl der DDoS-Attacken auf deutschsprachige Websites im Vergleich zu dem im Mai 2018 veröffentlichten Quartalsbericht um fast 70 Prozent zurückgegangen.
Mehr Angriffe mit über 80 Gbit/s
Während die Anzahl der DDoS-Attacken zurückging, stieg die Anzahl der Angriffe mit mehr als 80 Gbit/s Datenaufkommen auf insgesamt 25 Stück. Die Mehrheit der Angriffe der insgesamt 9.325 verzeichneten DDoS-Attacken fand mit weniger als 5 Gbit/s Traffic statt. Viele Websites können kleinere DDoS-Angriffe mit 5 Gbit/s oder weniger bereits kompensieren, sodass der eigentliche Betrieb weiterhin gewährleistet ist.
Memcached-Angriffe auf dem Vormarsch
Die Technik der Memcached-Amplification-Angriffe nimmt weiter zu. Bereits drei Prozent aller Distributed-Denial-of-Service-Angriffe werden mit der neuen Technologie ausgeführt. Mit einfach zu bedienenden Baukästen ermöglicht die Technik großangelegte DDoS-Attacken im Terabit-Bereich. Betreiber von Memcached-Systemen werden derzeit aufgerufen, ihre Systeme vor der Ausnutzung für DDoS-Angriffe zu schützen.
Die beliebteste Angriffsmethode bleiben aber weiterhin UPD Floods, welche bei 59,7 Prozent aller registrierten Angriffe verwendet wurden. Derzeit finden rund die Hälfte der DDoS-Angriffe über ein einzelnes Protokoll statt. Bei den anderen Angriffen wird auf gleich mehrere Techniken für einen DDoS-Angriff zurückgegriffen. Während einige Attacken den Wechsel von verschiedenen Techniken bevorzugen, nutzen andere Angreifer die verschiedenen Technologien gleichzeitig. Bei nur einem halben Prozent aller Angriffe kamen mehr als sechs Techniken für DDoS-Angriffe zum Einsatz.
Bedrohung durch DDoS-Attacken noch immer akut
Wie Link11 in dem Quartalsbericht betont, sei der Rückgang der DDoS-Angriffe im deutschsprachigen Raum kein Grund zur Entwarnung. Vor allem die Memcached-Angriffe stellen für fast alle Website-Betreiber eine akute Bedrohung dar. Mittels der über 30.000 Memcached-Amplification verwundbaren Server lassen sich Angriffe mit hoher Bandbreite ohne größeren Aufwand für die Angreifer umsetzen.