Hosentaschen-Drohne: DJI Mavic 2 mit Hasselblad-Kamera oder optischem Zoom
Nach einer Verzögerung hat DJI nun doch wie erwartet die neue Mavic-2-Drohnen-Serie vorgestellt. Die Mavic 2 Pro erhält als weltweit erste Drohne eine Hasselblad-Kamera, die Mavic 2 Zoom ist hingegen die erste faltbare Hobby-Drohne mit optischem Zoom.
Die neuen Modelle setzen dabei weiterhin auf das bereits bekannte Faltdesign, verfügen jedoch über neue, stabilisierte Kameras. Die Flugzeit der vergleichsweise kleinen Drohnen gibt DJI mit bis zu 31 Minuten an. Roger Luo, Präsident von DJI, sieht mit der Vorstellung der neuen Mavic-2-Serie den Anbruch einer „neuen Ära der Luftbildfotografie“. Von den zuvor auf Bildern zu sehenden Erweiterungen war zur Vorstellung allerdings keine Rede mehr.
Mavic 2 Pro mit Hasselblad-Kamera
In zweijähriger Zusammenarbeit zwischen DJI und Hasselblad wurde die Mavic 2 Pro mit einer integrierten Hasselbladkamera ausgestattet – DJI ist seit zwei Jahren an Hasselblad unternehmerisch beteiligt. Die Aufnahmen der Drohne sollen so eine bessere Bildqualität und Farbabbildung bieten. Mit ihrem 1-Zoll-CMOS-Sensor und einem 10-Bit Dlog-M-Farbprofil bildet die Kamera im Vergleich zur Mavic Pro vierfach feiner aufgelöste Farbschattierungen pro Farbkanal ab. Die Mavic 2 Pro nimmt Luftbilder mit 20 Megapixeln auf, die anpassbare Blende liegt zwischen F2.8 bis F11. Mit 4K-10-Bit-HDR-Unterstützung kann die Mavic 2 Pro mit HLG auch passende Inhalte an einem 4K-HDR-Fernseher ausgeben.
Mavic 2 Zoom mit optischem und digitalem Zoom
Die Mavic 2 Zoom setzt hingegen auf einen 1/2.3 Zoll großen CMOS-Sensor und bietet einen zweifachen optischen Zoom (24-48 mm) und einen zweifachen Digitalzoom. Kombiniert kann so ein 96-mm-Teleobjektiv simuliert werden, das Videos in Full-HD-Auflösung aufnimmt. Der Hybrid-Autofokus des Mavic 2 Zoom kombiniert laut DJI Phasen- und Kontrasterkennung für eine höhere Fokusgenauigkeit mit einer bis zu 40 Prozent höheren Fokusgeschwindigkeit als zuvor. Fotos werden mit 12 Megapixeln aufgenommen. Mit der Funktion „Super Resolution“ können neu gezoomte Fotos automatisch zu einem Foto mit 48 Megapixeln zusammengesetzt werden.
Exklusiv für die Mavic 2 Zoom gibt es den neuen Quickshot-Modus Dolly-Zoom. Der Effekt sorgt durch automatisches Heranzoomen beim gleichzeitigen Wegfliegen vom Motiv für einen Perspektivenwechsel. Das Motiv im Zentrum bleibt dabei gleich groß und wird stärker in den Fokus gerückt, da Teile der Umgebung ausgeblendet werden.
Bessere Aerodynamik und 4K mit H.265-Codec
Das überarbeitete Gehäuse der Mavic 2 sorgt für eine bessere Aerodynamik. Laut DJI wurde der Luftwiderstand im Vergleich zum Vorgänger um 19 Prozent reduziert, was Fluggeschwindigkeiten von bis zu 72 km/h im Sportmodus ermöglicht. Das Antriebssystem ist dank geräuscharmen Propellern zudem leiser. Die Kameras beider Modelle nehmen Videos in 4K-Auflösung auf. Die maximale Bitrate liegt bei 100 Megabit pro Sekunde mit dem H.265-Komprimierungs-Codec.
Fotos und Videos können entweder direkt im internen 8 GB großen Speicher der Drohne oder auf einer Micro-SD-Karte mit bis zu 128 GB abgelegt werden.
Neue Flugmodi und bessere Hinderniserkennung
Die neuen Drohnen der Mavic-2-Serie erhalten zudem neue intelligente Flugmodi wie die neuen Hyperlapse-Modi, die die Veränderungen eines Motivs über einen längeren Zeitraum erfassen und sofort auf sozialen Medien geteilt werden können. JPEG- und RAW-Fotos können gleichzeitig auf einer Micro-SD-Karte oder im internen Speicher gesichert werden. Auch der automatische Verfolgungsmodus, ActiveTrack 2.0, wurde verbessert und erkennt Hindernisse laut DJI nun besser. Durch die Hauptkamera und die dualen vorwärts gerichteten Sensoren erstellt die Mavic 2 eine dreidimensionale Karte der vor ihr liegenden Umgebung. Zusammen mit der Flugbahnvorhersage errechnet die Mavic 2 die Bewegungen des Motivs bis zu 3 Sekunden weiter in die Zukunft.
Die Mavic 2 bleibt auch dann auf das Ziel ausgerichtet, wenn dieses temporär verdeckt sein sollte und das bei Geschwindigkeiten von bis zu 72 km/h. Die Mavic 2 kann Hindernisse allerdings nicht bei Hochgeschwindigkeitsverfolgungsflügen oder im Sportmodus erkennen. Dabei wurde auch das FlightAutonomy-System verbessert, das mit einem leistungsstärkeren Prozessor kontinuierlich die Umgebungsdaten analysiert, um Hindernisse besser zu erkennen. Die Mavic 2 wurde, als erste Drohne von DJI, auf allen Seiten mit insgesamt 10 Sensoren zur automatischen Hinderniserkennung ausgestattet.
Besseres Videoübertragungssystem und direkt Daten bearbeiten
Auch das Videoübertragungssystem, OcuSync 2.0, wurde verbessert und soll nun eine stabilere Verbindung zwischen der Drohne und der Fernsteuerung bieten. Das System ist durch die zeitgleiche Nutzung der Frequenzbänder 2,4 und 5,8 GHz robuster gegenüber Interferenzen und ermöglicht die separate Zuteilung von Down- und Uplink auf die beiden Frequenzbänder. Zudem wurde die Auflösung der Videoübertragung auf 1080p verbessert, bei einer Reichweite von bis zu 8 km. Aufnahmen können nun zudem direkt aus dem App-Cache der DJI-GO-App in Full HD bearbeitet und geteilt werden. Die originalen JPEG-Aufnahmen des Fluges können automatisch in voller Auflösung auf das Mobilgerät übertragen und geteilt werden, ohne die Daten von der Micro-SD-Karte kopieren zu müssen.
Ab sofort ab 1.249 Euro verfügbar
Für die Mavic 2 Pro (mit Akku, Fernsteuerung, Netzteil und vier Paar Propellern) beträgt die unverbindliche Preisempfehlung 1.449 Euro. Für die Mavic 2 Zoom (mit Akku, Fernsteuerung, Netzteil und vier Paar Propellern) liegt diese bei 1.249 Euro. Das Mavic 2 Fly More Kit beinhaltet zwei Intelligent-Flight-Batteries, eine Akkuladestation, ein Autoladegerät, einen Akku-auf-Powerbank-Adapter, zwei Paar Propeller und eine Umhängetasche. Für dieses liegt der Preis bei 319 Euro. Ein Gimbal-Austausch-Service exklusiv für Mavic 2 wird laut DJI in Kürze verfügbar sein.