Foundry: Globalfoundries ist raus aus dem 7-nm-Rennen

Update Volker Rißka
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Foundry: Globalfoundries ist raus aus dem 7-nm-Rennen
Bild: Globalfoundries

Bereits seit Tagen zirkulieren die Gerüchte, nun ist es es offiziell: AMDs Schwenk zu mehr Produkten von TSMC hat Folgen für die 7-nm-Fertigung bei Globalfoundries. Der Hersteller kann nach eigenen Angaben bisher keine großen Kunden dafür vorweisen, weshalb die Serie komplett eingestellt wird.

Globalfoundries ist eine Firma, die stetig spät dran ist. Bei 14 nm brachte sie erst fremde Technologie zurück in das Rennen, da ihre eigene 14XM-Technik scheiterte – um später wieder ins Hintertreffen zu geraten. Die Anzeichen für Probleme bei 7 nm waren bereits seit Monaten deutlich und wurden dennoch stetig klein geredet, doch der neue CEO hatte hinter den Kulissen die Reißleine bereits gezogen. 7LP bei Globalfoundries ist Geschichte. Und damit auch die aktuellen Wafer-Vereinbarungen mit AMD, die nun neu verhandelt werden müssen und sollen. Das Druckmittel bei Globalfoundries dürfte entsprechend klein ausfallen, was die Zukunft angeht. Denn AMD geht mit der Aufgabe von Globalfoundries komplett zu TSMC, die ersten Chips sind mit Vega in 7 nm und auch Epyc in 7 nm bereits unterwegs.

Globalfoundries verbrennt seit Jahren Geld

Gewinn hat Globalfoundries bisher nicht gemacht, wenngleich die Umsätze in jedem Jahr stets zunahmen, stand auch Ende 2017 ein Minus von über 1,2 Milliarden US-Dollar. Um dies zu ändern wurde im Frühjahr der neue CEO eingestellt. Erste Entlassungen waren die Folge, und die ersten Andeutungen im späten Frühjahr offenbarten bereits, dass noch mehr kommen wird. ComputerBase hatte dies seinerzeit bereits unter dem Bericht Globalfoundries: Auftragsfertiger steht vor schwieriger Zukunft zusammengefasst. Auch der Abgang von 7 nm hat wieder Folgen für das Personal, erneut wird es Entlassungen geben.

In Zukunft mit 14LPP, 12LP, SOI und ASICs

Der Fokus bei Globalfoundries bleibt nun erst einmal bei 14LPP und 12LP sowie möglichen weiteren Optimierungen in der sogenannten Bulk-Schiene, das SOI-Geschäft soll ebenfalls so fortgesetzt werden wie geplant, ASICs gehören auch dazu. Welche Auswirkungen es auf die Integration der EUV-Lithografie und die nächsten Fertigungsschritte hat, bleibt abzuwarten und wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Natürlich muss der Auftragsfertiger auch in Zukunft weiter forschen und entwickeln, dies soll mit der IBM-Allianz auch erst einmal an 5 nm und 3 nm fortgesetzt werden. Doch mit welchem Fokus darüber hinaus, ist noch nicht benannt.

Update

Auch AMD hat sich mittlerweile zu der Entscheidung öffentlich zu Wort gemeldet. Das Unternehmen verweist auf die zusammen mit TSMC bereits erfolgreich abgeschlossenen Tapeouts in 7 nm bei CPUs (Zen 2) und GPUs (Vega). Auf Basis der bereits vor Jahren umgesetzten „flexiblen Auftragsfertigungsstrategie“ sei deshalb für 7 nm exklusiv die Entscheidung für TSMC gefallen. Auf diesem Weg können Entwicklungskapazitäten und Investitionen gebündelt werden. Die bestehende Partnerschaft mit Globalfoundries will AMD fortsetzen, vorerst aber nur auf Basis bereits bestehender Kooperationen in 14 und 12 nm.