Mikrotransaktionen: NBA 2K18 wird für Belgien und Niederlande angepasst
Belgien und die Niederlande klassifizieren Beuteboxen als Glücksspiel. 2K Games musste deshalb in NBA 2K18 Änderungen vornehmen. Das Unternehmen folgt zwar der Gesetzeslage, passt das Spiel aber nur lokal an das jeweilige Land an. Im Rest der Welt werden Lootboxen und Mikrotransaktionen nicht angetastet.
Auf der Webseite des Spiels erklärt der Publisher in zwei separaten Stellungnahmen belgischen und niederländischen Spielern die Gründe für das Vorgehen. In Belgien hatte die Glücksspielkommission dargelegt, dass Beutebox-Systeme grundsätzlich als Glücksspiel klassifiziert werden müssen und entsprechende Spiele gegen Gesetze verstoßen. Anbieter wurden deshalb aufgefordert, durch Erwerb einer Glücksspiellizenz oder Änderungen an den Mechaniken den gesetzlichen Bestimmungen nachzukommen. Betroffen ist der MyTeam-Modus aller NBA-Titel, die Beuteboxen verkaufen; darunter wird, so 2K nicht bewusst gegen Gesetze verstoßen möchte, auch das kommende NBA 2K19 sein.
Unterschiedliche Änderungen
Aus diesem Grund können in Belgien keine Beuteboxen, die bei NBA „MyTeam-Pakete“ heißen, mehr für kaufbare Premium-Währung erworben werden. Der Ausbau des Teams erfolgt ausschließlich über MyTeam-Punkte, die im Spiel verdient werden müssen. Eine solche Änderung wird in den kommenden Monaten zwangsweise aufzeigen, wie stark das Balancing des Spielmodus von der Motivierung weiterer Käufe beherrscht wird.
In den Niederlanden fallen die Änderungen weniger drastisch aus. Dort hatte die Kansspelautoriteit lediglich festgestellt, dass sich der Glücksspiel-Charakter der Beuteboxen durch die Möglichkeit ergebe, einen Gewinn in harte Währung zu tauschen. Aus diesem Grund wird Spielern lediglich der Zugriff auf den Marktplatz von NBA verwehrt, die Kartenpakete können hingegen wie bislang im Tausch gegen harte Währung bezogen werden. Auf die gleiche Weise hatte Valve zuvor Dota 2 und CS: Go angepasst.
Spieler sollen Lootboxen retten
Wie Valve versucht 2K Games in beiden Stellungnahmen, den Status quo ante wiederherzustellen. Das Unternehmen stimme der Einschätzung der Glücksspielbehörde nicht zu, heißt es dazu, passe die Spiele aber der „gegenwärtigen Interpretation“ der Gesetze an. In beiden Fälle versuche man parallel den Behörden zu erklären, warum das Spiel „die gesetzlichen Bestimmungen bereits erfüllt“ habe.
Im Rahmen dieser Bemühungen möchte der Publisher auch seine Spielerschaft mobilisieren: „Wenn Sie zustimmen, empfehlen wir, dass Sie ihren lokalen Regierungsvertreter kontaktieren und ihre Meinung mitteilen“, heißt es abschließend in beiden Statements. Dass nun eine Welle wütender Spieler die Wiederherstellung ihrer Kaufoptionen fordert, ist aus zwei guten Gründen unwahrscheinlich. Erstens sorgt unter anderem die exzessive Monetarisierung für „überwiegend negative“ Bewertungen und Unmut auf auf Steam, zweitens waren es gerade mit Beuteboxen unzufriedene Spieler, die eine kritische Auseinandersetzung mit Beuteboxen erst angestoßen haben. Eine Rettung von Kaufoptionen läuft zudem Interessen von Spielern zuwider – Beuteboxen beziehungsweise die für solche Systeme naheliegenden Änderungen an Spielmechaniken machen Spiele eher schlechter als besser, wie Forza 7 und Mittelerde: Schatten des Krieges verdeutlicht haben.