GeForce RTX 2000: Nvidias übertaktete Founders Edition im Detail

Michael Günsch
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GeForce RTX 2000: Nvidias übertaktete Founders Edition im Detail

Als Referenzdesign lässt sich die Nvidia Founders Edition spätestens mit der neuen Generation GeForce RTX 2000 nicht mehr bezeichnen. Denn Nvidia übertaktet die eigenen Grafikkarten sogar selbst ab Werk. In einem Blog-Post geht der Hersteller außerdem auf das neue Kühlerdesign mit zwei Lüftern ein.

Nvidia übertaktet Founders Edition ab Werk

Mit verbessertem Kühler und Übertaktung schafft Nvidia mit der Founders Edition der GeForce RTX 2070, 2080 und 2080 Ti eine noch ernstere Konkurrenz zu den Modellen der Board-Partner. Die jeweilige Turing-GPU ist gegenüber dem Referenzwert um 90 MHz höher getaktet – erstmals übertaktet Nvidia die eigene Founders Edition ab Werk. Laut Nvidia wolle man damit sonst verschenktes Potenzial nutzen, denn die meisten Käufer würden die Karten selbst nie übertakten. Versprochen wird, dass die Karten zuvor gründlich auf Stabilität geprüft werden, wie gewohnt beträgt die Herstellergarantie drei Jahre.

GeForce RTX 2080 Ti GeForce RTX 2080 GeForce RTX 2070
GPU TU102-300A TU104-400A TU10?
Shader-Kerne 4.352 2.944 2.304
„Giga Rays“ 10 8 6
GPU-Takt (Basis) 1.350 MHz 1.515 MHz 1.410 MHz
GPU-Takt (Boost) 1.635 (FE) / 1.545 MHz 1.800 (FE) / 1.710 MHz 1.710 (FE) / 1.620 MHz
Speicher 11 GB GDDR6 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6
Speichertakt 7.000 MHz
Speicherinterface 352 Bit 256 Bit
Speicherbandbreite 616 GB/s 448 GB/s 448 GB/s
TDP 260 W (FE) / 250 W 225 W (FE) / 215 W 185 W (FE) / 175 W
Stromanschlüsse 8 + 8 Pin 8 + 6 Pin 8 Pin

Neuer Kühler mit zwei Lüftern

Das neue Kühlerdesign der Founders Edition soll zudem potent genug sein, um auch weitere Übertaktung durch den Anwender zu ermöglichen. Erstmals besitzt die Founders Edition zwei Axial-Lüfter statt eines Radial-Lüfters am Ende der Karte. Zu Zeiten, in denen von Founders Edition noch lange keine Rede war, hatte Nvidia zwar schon einmal eine Grafikkarte mit zwei Lüftern parat, doch bei der 7950 GX2 handelte es sich praktisch um zwei übereinander gestapelte Grafikkarten.

Mit dem neuen Kühler verspricht Nvidia sowohl eine bessere Kühlleistung als auch eine niedrigere Lautstärke. Die Lüfter werden von 3-Phasen-Motoren angetrieben, besitzen je 13 Rotorblätter und sollen einen höheren Luftdurchsatz bieten. Im Doppelpack können sie langsamer rotieren und somit leiser agieren. Dass die neue Turing Founders Edition in „gut belüfteter Umgebung“ 10 Prozent kühler und 8 Dezibel leiser als eine übertaktete Pascal Founders Edition arbeitet, bleibt zunächst eine nicht belegte Behauptung des Herstellers.

Vapor Chamber über die gesamte Platine

Auch der Radiator wurde deutlich angepasst: Das Vapor-Chamber-Design erstreckt sich über die ganze Platine – laut Nvidia ein absolutes Novum. Damit wird die Abwärme von GPU, Speicher und Spannungsreglern auf einen einzigen großen Kühlkörper mit seinen Aluminium-Lamellen verteilt. Die beiden Lüfter sorgen dann für Abkühlung.

Vapor Chamber und Lamellen über die ganze Platine
Vapor Chamber und Lamellen über die ganze Platine (Bild: Nvidia)

Stromversorgung aufgestockt

Ferner erklärt Nvidia, dass die Stromversorgung für die GeForce RTX Founders Edition neu gestaltet wurde. Von „13-phase iMON DrMOS power supply“ ist die Rede. Mehr Kondensatoren sollen zudem die nötige Spannung reduzieren respektive höhere Taktraten erlauben. Wie auch beim gezeigten Kühler dient Nvidia die GeForce RTX 2080 als Vorführmodell.

13 Phasen und mehr Kondensatoren für die RTX 2080
13 Phasen und mehr Kondensatoren für die RTX 2080 (Bild: Nvidia)
Platinenvergleich: RTX 2080 (oben) und RTX 2080 Ti (unten)
Platinenvergleich: RTX 2080 (oben) und RTX 2080 Ti (unten)

Dass sich die Modelle abseits von GPU und Speicher unter der Haube auch anderweitig deutlich unterscheiden, zeigt der Vergleich der Platinen von RTX 2080 und RTX 2080 Ti. Ein Bild der Platine der RTX 2070 liegt noch nicht vor.

Design und Anschlüsse

Letztlich wirbt Nvidia auch mit den optischen Reizen der Founders Edition, deren Aluminium-Schild sich auch über die Rückseite erstreckt. Das beleuchtete GeForce-RTX-Logo darf natürlich nicht fehlen. Die Videoausgänge der neuen Generation bestehen aus dreimal DisplayPort 1.4, einmal HDMI 2.0b sowie neuerdings einem USB-Typ-C-Port, der für den Anschluss von VR-Headsets im Sinne von VirtualLink bestimmt ist.

Auf den ersten Blick gleichen sich die drei Turing-Modelle GeForce RTX 2070, 2080 und 2080 Ti in der Founders Edition bis auf den Schriftzug wie eineiige Zwillinge. Doch zumindest einen wesentlichen Unterschied gibt es: Die GeForce RTX 2070 besitzt den NVLink als zusätzlichen Anschluss zur Verbindung mehrerer Grafikkarten nicht und unterstützt somit kein SLI. Bei der RTX 2080 (Ti) Founders Edition versteckt Nvidia den Anschluss unter einer dem Kühler optisch angeglichenen Blende.

RTX 2080 (Ti) mit und RTX 2070 ohne NVLink
RTX 2080 (Ti) mit und RTX 2070 ohne NVLink

Zwei über die neue NVLink-Bridge verbundene RTX 2080 Ti hat Nvidia in Köln schon vorgeführt. Mehr als zwei Turing-Grafikkarten lassen sich mit den neuen NVLink-Brücken aber nicht zusammenschalten, wie Nvidia andeutet:

Die GeForce RTX NVLink-Brücke verbindet zwei NVLink SLI-fähige Grafikkarten mit der 50-fachen Übertragungsbandbreite der vorherigen Technologien.

Nvidia
Nvidia GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition
Nvidia GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition

Die Founders Edition hat ihren Preis

Ohne Zweifel hat Nvidia die Founders Edition auf eine neue Ebene in puncto Leistung und Ausstattung gehoben. Doch dies schlägt sich auch im Preis nieder: Die RTX 2070, 2080 und 2080 Ti kosten als Founders Edition 599, 799 und 1.199 US-Dollar, während die Preise der Partnermodelle bei 499, 699 und 999 US-Dollar (jeweils zuzüglich Steuern) starten sollen. Es ist davon auszugehen, dass die GeForce RTX Founders Edition damit auf einem Preisniveau mit den teureren und übertakteten Partnerkarten liegen wird. Einsteigermodelle der Board-Partner mit weniger aufwendiger Kühlung und niedrigerem Takt sollten deutlich günstiger zu haben sein.

Vorbestellung zum hohen Preis und ohne Tests

Hierzulande können RTX 2070, RTX 2080 und RTX 2080 Ti als Founders Edition zu Preisen von 639 Euro, 849 Euro und 1.259 Euro bei Nvidia vorbestellt werden. Die Auslieferung soll mit der RTX 2080 und der 2080 Ti ab dem 20. September beginnen, die RTX 2070 folgt erst im Oktober.

Offizielle Preise der GeForce RTX
Offizielle Preise der GeForce RTX (Bild: Nvidia)

Partnerkarten lassen sich derzeit zu Preisen ab 859 Euro (RTX 2080) und ab 1.229 Euro (RTX 2080 Ti) vorbestellen. Geduld könnte sich auszahlen, denn bei breiter Verfügbarkeit dürfte die Konkurrenz der Händler die Preise schnell nach unten drücken. Ohnehin kaufen Spieler jetzt praktisch die Katze im Sack, denn unabhängige Tests zu den GeForce RTX mit Turing gibt es noch keine.

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