Pentagon: US-Soldaten dürfen keine GPS-Apps mehr nutzen
Das US-Verteidigungsministerium verbietet den eigenen Soldaten im Einsatz ab sofort die Nutzung von Fitnesstrackern und Smartphone-Apps, welche mittels GPS den Standort bestimmen können. Die Standortinformationen solcher Programme stellen ein potenzielles Risiko für die Soldaten als auch die Einsatzmissionen dar.
Strava enthüllte geheime US-Stützpunkte
Das Ministerium reagiert mit dem Verbot auf die jüngsten Probleme mit Fitness-Apps wie Strava. Die bei vielen Läufern und Fahrradfahrern beliebte App Strava hat genaue Informationen über alle aufgezeichneten Strecken auf einer Heatmeap zusammengefasst. Während die Daten anonymisiert veröffentlicht wurden, konnten dennoch in entlegenen Abschnitten der Welt bestimmte Patrouillenrouten von Soldaten rekonstruiert und sogar Stützpunkte ausgemacht werden. Vor allem im Konfliktgebieten mit wenigen Lauf- und Radwegen, wie etwa den Wüsten im Irak oder Syrien, lassen die Daten sehr spezifisch auf Militäreinsätze schließen.
Pentagon verteilte Fitbit-Geräte
Das Pentagon selbst verteilte im vergangenen Jahr noch 2.500 Fitbit-Geräte mit GPS-Trackern an seine Soldaten. Als Teil eines Pilotprogramms sollten die Fitnesstracker zur Bekämpfung des Übergewichts einiger Soldaten beitragen. Über die Datenübertragung und die Standortbestimmung durch das GPS-Tracking der Fitnessgeräte wurde in diesem Zusammenhang wohl nur unzureichend aufgeklärt.
Löschung der Daten unzureichend
Mit speziellen Löschaufträgen können Militärs die heiklen Daten auf Wunsch aus der Heatmap von Strava löschen lassen. Andere Dienste bieten ähnliche Kooperationen an, und auch Google Maps manipuliert auf Wunsch die Daten der Satellitenbilder. Das US-Verteidigungsministerium sieht in den Programmen mit Standortermittlung aber weiterhin ein potenzielles Risiko und verbietet deswegen pauschal die Nutzung solcher Dienste für Soldaten im Einsatz.
Bundeswehr mit Maßnahmen zur Sensibilisierung
Den Soldaten der Bundeswehr in Deutschland wird die Nutzung solcher Dienste und Programme nicht eindeutig untersagt. Die Soldaten werden aber sensibilisiert, wie mit solch öffentlichen und riskanten Daten umzugehen ist. Darüber hinaus gibt es in jedem Kontingent einen IT-Sicherheitsbeauftragten, welcher das Thema vor Ort und auf Einsätzen zur Sprache bringt.