Tesoro Gram XS im Test: Bei den flachen Chiclet-Tasten mit Mechanik hakt es

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Max Doll
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Ein solides Konzept

Als einfarbige, schicke Chiclet-Tastatur hätte die Gram XS durchaus eine Existenzberechtigung für bestimmte Zielgruppen, wären da nicht die Misstöne der Signalgeber, die permanent zum Ärgernis werden. Schön arbeiten lässt sich mit der Tastatur so am Ende nicht.

Das ist schade, denn grundsätzlich lässt sich die Gram XS abzüglich der Taster gut einsetzen. Mit geringem Platzbedarf, flacher Bauform und vernünftigem Layout werden wichtige Wünsche an ein Eingabegerät erfüllt, die fehlende Höhenverstellung wurde nicht vermisst. Bedenken weckt nur der USB-Stecker. Er wird nicht zugentlastet und somit potentiell zur Schwachstelle.

Schöner lösen ließe sich gerade bei neu entwickelten Tastern aber die nur durchschnittliche Ausleuchtung. Bauartbedingt sind in Abhängigkeit der gewählten Leuchtkraft Helligkeitsverläufe zu sehen, die Effektgeschwindigkeit wird selbst im Slow-Setting zu hoch angesetzt. Violette Beleuchtung und gewisse Muster produzieren darüber hinaus ein sanft hörbares Summen. Schlimmer noch: Die Status-LEDs leuchten zu hell. Eine derart nachrangige Information sollte jedoch bei Bedarf geliefert und nicht permanent in die Netzhaut gehämmert werden.

Mit der neuen Software macht Tesoro hingegen einen Schritt nach vorne, der vor allem die Übersichtlichkeit betrifft; das neue Design erleichtert die Orientierung erheblich und lässt sich intuitiver nutzen. Der Bedienfluss stolpert jedoch weiterhin über Kleinigkeiten wie die bei hohen Pixeldichten zu kleinen, schlecht klick- und erkennbaren Symbole oder die fummelige Makro-Editierung.

Es bleiben Ecken und Kanten

Deutlich wird auch, dass manche Features mechanisch von der Checkliste umgesetzt, aber mutmaßlich nie bei der Qualitätssicherung getestet wurden. Als perfektes Beispiel dienen Programmverknüpfungen. Welche Software per Tastendruck gestartet wird, zeigt Tesoros 360-Anwendung nicht; die Vorschau verrät nur den ersten paar Buchstaben des Programmpfades. Allerdings sind alle relevanten Funktionen vorhanden. Einschränkungen unterliegt die Bedienung, nicht das Featureset, und ließen sich per Update einfach korrigieren. Ein tragfähiges Fundament wurde also gelegt.

Fazit

Was ist ein Produkt, das in wesentlichen Belangen schlechter als verfügbare Lösungen ist? Überflüssig. Nemesis der Gram XS ist konkret die PureWriter (RGB) von Sharkoon. Wenn die Konkurrenz eine bessere Ausstattung, eine überwiegend bessere Ausführung und bessere Taster 25 Prozent (in einfarbiger Beleuchtung sogar 50 Prozent) günstiger anbieten kann, braucht nicht lange überlegt werden, welches Produkt eindeutig vorzuziehen ist.

Tesoro Gram XS im Test

Auch die Abstimmung der Taster und das schicke Chiclet-Design entschädigen nicht für die Defizite der Taster und Tastatur. Das soll am Ende nicht bedeuten, dass sich die Gram XS rein gar nicht nutzen ließe. Warum man sie aber verwenden sollte, kann Tesoro mit dem Produkt nicht überzeugend beantworten. Nur gut aussehen reicht dafür nicht aus.

Muss es keine flache Tastatur sein, gibt es neben der PureWriter (Test) noch zahllose weitere Empfehlungen für mehr oder weniger Geld mit viel oder wenig Ausstattung. Hilfestellung und Überblick gibt die ComputerBase-Kaufberatung für Tastaturen.

Tesoro Gram XS (Tesoro Slim Red)
08.08.2018
  • Individuell abgestimmte Taster
  • Einzigartiges & kompaktes Design
  • Ordentliche Software
  • Widerstand der Taster ungleichmäßig
  • Wackelnde Tastenkappen
  • Taster nicht stabilisiert
  • Beleuchtung mit Nebengeräuschen
  • Zu helle Status-LEDs

ComputerBase hat die Tastatur vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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