Adobe Creative Cloud: Videoproduktion-Tools erhalten neue Funktionen
Adobe will noch in diesem Jahr die eigenen Programme rund um den Bereich Videoproduktion einer Generalüberholung unterziehen, mit welcher der Workflow durch viele neue Funktionen deutlich vereinfacht werden soll. Nutzer älterer Windows- und Mac-OS-Versionen könnten jedoch Probleme bekommen.
Premiere Pro mit dynamischen Bildunterschriften
So soll das Profi-Tool für Videoproduktionen zukünftig Daten aus Excel-Tabellen in Motion-Graphics-Vorlagen integrieren können. Dadurch lassen sich Vorlagen für Bildunterschriften erstellen, bei denen durch Variablen entsprechende Inhalte aus CSV-Dateien eingebunden werden können. Die neue Funktion ist jedoch nicht nur auf Texte beschränkt, es können auch Farben, Zahlen oder ganze Infografiken herangezogen werden. Dies ermöglicht ein schnelles Auswechseln oder Anpassen von Inhalten. Des Weiteren zeigt das Kurven-Werkzeug anhand einer dynamischen Linie die Bearbeitung von Farbton und Sättigung in der Bewegungsrichtung der Maus an.
Darüber hinaus wurde sowohl in Premiere Pro wie auch in After Effects die VR-Funktion verbessert. Mit einer neuen intelligenten Reinigungsfunktion sollen zudem über bequem zu erreichende Regler Audiorauschen, Nachhall, Rumpeln oder Zischlaute leichter entfernt werden können. Ebenso deutlich vereinfacht wurde in beiden Programmen die Lumetri-Palette zur Farbanpassung und -verfremdung, sie entsprechen in der neuen Variante den von Lightroom bekannten Mechanismen.
Mocha nun fester Bestandteil von After Effects
After Effects soll zudem in Zukunft die Erstellung von 3D-Grafiken und Videofilmen vereinfachen, dazu hat Adobe das Freistellwerkzeug Mocha als festen Bestandteil des Programms integriert. Über die Software lässt sich künftig atmosphärischer Dunst ergänzen, welcher automatisch in der 3D-Umgebung positioniert wird. Weiter wurde in der letzten Version der Compositing-Software das aus Photoshop stammende und eingefügte Formgitter-Werkzeug um Funktionen erweitert, so dass Pixel um Formgitterpunkte nun auch rotier- und skalierbar sind. Auch die generelle Positionierung von 3D-Objekten im Raum soll vereinfacht worden sein.
Natürlichere Bewegungen bei Animationen
Character Animator bringt dagegen eine Fülle neuer Puppen mit, welche sich per Webcam mit Mimik und Mundbewegungen versehen lassen. Über diverse Regler können Bewegungen angepasst werden, um eine größere Natürlichkeit zu erreichen. Weiter können Bewegungen auch über die Maus gesteuert und über eine Aufnahme-Funktion aufgezeichnet werden. Die Magnetfunktion soll dafür sorgen, dass Objekte nun bei Berührung automatisch aufgenommen werden.
Einfachere Audio-Bearbeitung
Stehen größere Audio-Korrekturen an,die nicht über Premiere Pro durchgeführt werden können, greifen Anwender oft auf das Audio-Tool Audition zurück. Auch hier will Adobe die Handhabung vereinfacht haben: So zeigt das Werkzeug nun zu jedem Audio-Clip ein kleines Symbol an, über welches sich die Lautstärke direkt anpassen lässt. Sich voneinander stärker abgrenzende Farben sollen zudem die Übersicht erleichtern. Gleichzeitig stehen Anwendern ebenfalls die neue Audio-Cleaning-Funktion zur Verfügung.
Kein Support mehr für ältere OS-Versionen
Die neuen Funktionen sollen noch in diesem Jahr in Form eines großen Major-Updates den offiziellen Weg in die jeweiligen Programme finden. Nutzer älterer Windows- beziehungsweise Mac-OS-Versionen werden jedoch nicht mehr in den Genuss der Neuerungen kommen: Bereits Ende August hat Adobe bekannt gegeben, Windows 8.1 sowie Windows 10 Version 1511 und Version 1607 wie auch MacOS El Capitan nicht mehr zu unterstützen. Neue Programm-Versionen können somit nicht mehr auf diesen Systemen installiert werden, ältere Version funktionieren jedoch weiterhin. Windows 7 scheint aufgrund seiner Verbreitung noch eine Sonderstellung bei Adobe einzunehmen. Das OS soll weiterhin Updates erhalten, auch wenn Adobe nicht garantiert, dass mit diesen alle neuen Funktionen zur Verfügung stehen.