Im Test vor 15 Jahren: ATi Radeon 7500 bis 9800 Pro im Vergleich
tl;dr: Vor 15 Jahren mussten im ComputerBase-Vergleich ATi-Grafikkarten von Radeon 7500 bis 9800 Pro (Test) gegeneinander antreten. Das Fazit: Es musste für Spieler nicht immer die neueste Grafikkarten-Generation sein, bereits eine Radeon 8500 reichte zum Spielen im Jahr 2003 aus.
DirectX 7 bis DirectX 9 und Einsteiger bis High End
Insgesamt traten zwölf Grafikkarten aus dem Hause ATi gegeneinander an. Das älteste Modell stellte die Radeon 7500 dar, die noch auf DirectX 7 zurückgreifen musste. Die neueren Einsteigermodelle Radeon 8500 und Radeon 9000 Pro sowie Radeon 9500 beherrschten bereits DirectX 8 respektive DirectX 9. Während die Radeon 9500 durch die vier Vertex-Pipelines beim Dreiecksdurchsatz weit vorne lag, besaß die Radeon 8500 doppelt so viel Grafikspeicher und eine höhere Texelfüllrate.
Radeon 7500 | Radeon 8500 | Radeon 9000 Pro | Radeon 9500 | |
---|---|---|---|---|
Chip | RV200 | R200 | RV250 | R300 |
Taktung (MHz) | 290 | 275 | ||
Render-Pipelines | 2 | 4 | ||
Pixelfüllrate | 580 MPix/s | 1.100 MPix/s | ||
TMUs je Pipeline | 3 | 2 | 1 | |
Texelfüllrate | 1.740 MTex/s | 2.200 MTex/s | 1.100 MTex/s | |
Vertex-Shader | DirectX-7-TnL | DirectX 8, VS 1.1 | DirectX 9, VS 2.0 | |
Vertex-Pipelines | 1 | 2 | 1 | 4 |
Dreiecksdurchsatz | ~45 MT/s | ~68,75 MT/s | ~43 MT/s | ~275 MT/s |
Texturen pro Pass | 3 | 6 | 8 | |
Pixel-Shader | keine | PS 1.4 | PS 2.0 | |
Speicher | 64 MByte | 128 MByte | 64 MByte | |
Anbindung | 128 Bit DDR | |||
Speichertakt (MHz) | 230 | 275 | 270 | |
Bandbreite | 7.360 MByte/s | 8.800 MByte/s | 8.640 MByte/s |
In der Mittelklasse der Radeon-9000-Serie lag die Radeon 9500 Pro mit R300-GPU vor den neueren Modellen mit RV350. Sowohl die Pixel- als auch die Texelfüllrate und der Dreiecksdurchsatz waren merklich höher. Lediglich beim Speicherdurchsatz konnte die Radeon 9600 Pro (Fireblade-Edition) vorlegen.
Radeon 9500 Pro | Radeon 9600 | Radeon 9600 Pro | Radeon 9600 Pro (FBE) | |
---|---|---|---|---|
Chip | R300 | RV350 | ||
Taktung (MHz) | 275 | 325 | 400 | |
Render-Pipelines | 8 | 4 | ||
Pixelfüllrate | 2.200 MPix/s | 1.300 MPix/s | 1.600 MPix/s | |
TMUs je Pipe | 1 | |||
Texelfüllrate | 2.200 MTex/s | 1.300 MTex/s | 1.600 MTex/s | |
Vertex-Shader | DirectX 9, VS2.0 | |||
Vertex-Pipelines | 4 | 2 | ||
Dreiecksdurchsatz | ~275 MT/s | ~162 MT/s | ~200 MT/s | |
Texturen pro Pass | 8 | |||
Pixel-Shader | PS 2.0 | |||
Speicher | 128 MByte | |||
Anbindung | 128 Bit DDR | |||
Speichertakt (MHz) | 270 | 200 | 300 | 330 |
Bandbreite | 8.640 MByte/s | 6.400 MByte/s | 9.600 MByte/s | 10.560 MByte/s |
Aus der High-End-Riege stammte mit der Radeon 9700 ATis älteste DirectX-9-Grafikkarte. Einziger Unterschied zwischen Radeon 9700 (Pro) und Radeon 9500 Pro war der doppelt so breite Speicherbus. Die Radeon 9800 (Pro) mit der R350-GPU konnte mit höherer Pixel- und Texelfüllrate sowie besserem Dreiecksdurchsatz aufwarten. Die Speicherbandbreite war mit 21.760 MByte/s über dreimal so hoch wie bei der Radeon 9600.
Radeon 9700 | Radeon 9700 Pro | Radeon 9800 | Radeon 9800 Pro | |
---|---|---|---|---|
Chip | R300 | R350 | ||
Taktung (MHz) | 275 | 325 | 380 | |
Render-Pipelines | 8 | |||
Pixelfüllrate | 2.200 MPix/s | 2.600 MPix/s | 3.040 MPix/s | |
TMUs je Pipe | 1 | |||
Texelfüllrate | 2.200 MTex/s | 2.600 MTex/s | 3.040 MTex/s | |
Vertex-Shader | DirectX 9, VS2.0 | |||
Vertex-Pipelines | 4 | |||
Dreiecksdurchsatz | ~275 MT/s | ~325 MT/s | ~380 MT/s | |
Texturen pro Pass | 8 | |||
Pixel-Shader | PS 2.0 | |||
Speicher | 128 MByte | |||
Anbindung | 256 Bit DDR | |||
Speichertakt (MHz) | 270 | 310 | 290 | 340 |
Bandbreite | 17.280 MByte/s | 19.840 MByte/s | 18.560 MByte/s | 21.760 MByte/s |
Eine Radeon 8500 reichte zum Spielen
In den 3DMark 2001 konnte sich die Radeon 8500, wie durch die technischen Spezifikationen vorhersehbar war, vor die Radeon 9600 und Radeon 9000 Pro setzen. Die Radeon 9500 Pro war ebenfalls marginal schneller als ihr Nachfolger Radeon 9600 Pro. In Spielen waren Radeon 7500 sowie Radeon 9000 Pro weit abgeschlagen auf den letzten Plätzen. Für flüssiges Spielen in 1.600 × 1.200 Pixeln reichte die Leistung nicht aus. Ab der Radeon 8500 konnten die meisten Titel in dieser Auflösung flüssig wiedergegeben werden. In Unreal Tournament 2003 erreichte allerdings nicht einmal die Radeon 9800 Pro 50 Bilder pro Sekunde in der hohen Auflösung.
Als Fazit des Artikels ließ sich festhalten, dass nicht jede neue Grafikkarten-Generation schneller als die vorherigen Modelle war. Die Radeon 8500 machte eindrucksvoll vor, dass auch eine technisch nicht mehr aktuelle Grafikkarte zum Spielen noch voll ausreichen konnte. Lediglich Besitzer einer Radeon 7500 oder Radeon 9000 Pro sollten 2003 erwägen, auf ein schnelleres Modell umzusteigen, falls anspruchsvolle Spiele zum Einsatzgebiet gehörten.
Auch heute noch vergleicht ComputerBase regelmäßig Grafikkarten verschiedenster Generationen miteinander; zuletzt in einer fünfteiligen Serie, die Mittel- und Oberklasse-Grafikkarten von AMD und Nvidia aus den Jahren 2009 bis 2018 zum Inhalt hatte.
- 1. Teil: Nvidia GeForce GTX 460, 560, 660, 760, 960 und 1060 im Vergleich
- 2. Teil: AMD Radeon 5770, 6870, 7870, 270X, 380, 480 und 580 im Vergleich
- 3. Teil: AMD Radeon 5870, 6970, 7970, 290X, Fury und Vega 64 im Vergleich
- 4. Teil: Nvidia GeForce GTX 480, 580, 680, 780, 980 und 1080 im Vergleich
- 5. Teil: 9 Jahre Ober- und Mittelklasse im Vergleich
Weitere Tests von vor 15 Jahren
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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