Chrome 69: Google-Cookies nicht löschbar und Auto-Login
Anfang September hat Google die Chrome-Version 69 herausgebracht, die bei Nutzern inzwischen für viel Kritik und Unmut sorgt. Denn beispielsweise beim Löschen des Browser-Caches sind Google-Account-Daten ausgeschlossen.
Chrome 69 schränkt Privatsphäre der Nutzer ein
Wer die Browserdaten löscht, möchte normalerweise keine Spuren hinterlassen, bei Chrome 69 ist dies jedoch unweigerlich der Fall. Auf Twitter macht Christoph Tavan darauf aufmerksam, dass sich in Chrome 69 Verlauf, Downloads, Cookies und Cache zwar leeren lassen, dies aber einer Ausnahme unterliegt. „Sie werden nicht aus ihrem Google-Account ausgeloggt“, zeigt Chrome 69 als Hinweis im Reiter „Cookies und andere Webseitendaten“ an. Löscht der Nutzer die Browserdaten, bleiben somit Reste zurück. Wer Google-Dienste wie YouTube, Gmail oder die Suche in Anspruch nimmt, findet die angesteuerten Inhalte weiterhin vor.
Auto-Login in Chrome 69
Anwender von Google Chrome können sich im Browser selbst anmelden, um die Browserdaten gezielt systemübergreifend zu synchronisieren. Unter Chrome 69 ist es nun aber so, dass bei jedwedem Login eines Google-Dienstes, sei es YouTube oder Gmail, die Synchronisierung automatisch eingeleitet wird. Die Google-Mitarbeiterin Adrienne Polter Felt beteuert, dass es sich bei der gleichzeitigen Synchronisierung um ein Feature handele. Auf diesem Weg könne sich der Anwender zentral aus dem Browser und den Diensten ausloggen. Das eingeblendete Profilbild würde nur visualisieren, dass der Anwender gerade in einem Google-Dienst aktiv ist. Dennoch ist unklar, ob die Funktion andere Daten und Informationen übermittelt.
Verknüpfung zwischen Google-Konto und Chrome aufheben
Um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass ungewollt Daten übertragen werden, hilft die Aufhebung der Verknüpfung zwischen Google-Konto und Chrome. Dies bewirkt der in der Adresszeile einzugebende Befehl chrome://flags/#account-consistency und der anschließende Klick auf „Disabled“ unter „Identity consistency between browser and cookie jar“.
Google hat auf die große Kritik an den mit Chrome 69 eingeführten Änderungen in Bezug auf das Browser-Login und das Löschen von Cookies reagiert und rudert in Teilen zurück. So werden es Anwender schon in Chrome 70 verhindern können, dass das Login in den Google-Account auf einer Webseite automatisch zum Login in Chrome führt. Ohne manuellen Eingriff bleibt die Funktion allerdings auch in der nächsten Version des Browsers aktiv.
Darüber hinaus soll Chrome 70 eindeutiger darüber Auskunft geben, welche Daten Benutzer über einen Browser, in dem sie mit ihrem Google-Account angemeldet sind, synchronisieren oder ob die Synchronisation deaktiviert wurde.
Gänzlich verabschieden wird sich der Konzern hingegen vorerst davon, das Cookie, das den Login-Status im Browser enthält, vom Löschen der Cookies auszunehmen. In Chrome 70 wird auch diese Datei beim Löschen der Cookies mit vom Rechner entfernt.