Clip OS: Neues Betriebssystem direkt von der Sicherheitsbehörde
Das auf Linux basierende Clip OS der französischen Cybersicherheitsbehörde steht ab sofort unter der Open-Source-Lizenz und ist frei verfügbar. Mit einer speziellen Partitionierungstechnik sollen öffentlich und vertrauliche Daten strikt voneinander getrennt und damit die Sicherheit der Daten erhöht werden.
Clip OS von der französische Cybersicherheitsbehörde ANSSI
Die Agence Nationale de la Sécurité des Systèmes d’Information (ANSSI) hat ein selbst entwickeltes Betriebssystem veröffentlicht und unter die freie Open-Source-Lizenz gestellt. Das Betriebssystem mit dem Namen „Clip OS“ basiert auf Linux und ist für Notebooks und Desktop-PCs gedacht und verfügt über verschiedene spezifische Sicherheitsmechanismen.
Mit einer speziellen Partitionierungstechnologie werden zwei voneinander unabhängige Softwareumgebungen genutzt. Durch die Aufteilung der Daten in öffentliche und vertrauliche Daten soll das Betriebssystem deutlich geschützter gegen Schadcode und Angriff von Dritten sein.
Clip OS noch nicht für den Verbraucher geeignet
Der von der französischen Cybersicherheitsbehörde bereitgestellte Quelltext des Betriebssystems lässt sich in dieser Form nicht als Betriebssystem verwenden. Für die Nutzung von Clip OS als Betriebssystem muss die jeweilige Installation an die Umgebung angepasst werden. Die Installation von Clip OS auf Workstations und auch Security-Gateways sollte für geschultes Personal aber mit Änderungen möglich sein.
Mehr als 10 Jahre Entwicklungszeit
Clip OS befindet sich bereits seit mehr als 10 Jahren in der Entwicklung. Die veröffentlichte Version des Betriebssystems wird als stabiles Release mit der Bezeichnung „Clip OS 4“ geführt. Eine Version 5 des Betriebssystems liegt ebenfalls vor, befindet sich aber noch in einem frühen Alpha-Studium. Für die Version 5 von Clip OS liegt bereits eine Dokumentation auf Englisch vor, die Dokumentation der Version 4 ist nur in französischer Sprache verfügbar.
Modular erweiterbares Betriebssystem
Für das Betriebssystem stellt der ANSSI zusätzlich 14 sogenannte Module zur Verfügung. Über diese Module lässt sich das Betriebssystem einfach erweitern. Zu diesen Modulen gehören die „Trusted Platform Modules“ (TPM) mit verschiedene Kryptografie- und Verschlüsselungsbibliotheken sowie die „Pluggable Authentication Module“ (PAM), mit denen sich die Nutzerzugriffe anhand von vordefinierten Rollen einschränken und kontrollieren lassen.
Clip OS über GitHub verfügbar
Der Systemcode und die Dokumentation von Clip OS stehen ab sofort über GitHub für Interessenten zum Download zur Verfügung. Das Betriebssystem kann nach der GNU Lesser General Public License Version 2.1 nach den eigenen Wünschen verändert und genutzt werden.