Fitbit Versa im Test: Laufzeit und Anzeige dieser Smartwatch begeistern
2/2Sensoren und Laufzeiten
Bei der Vitalgenauigkeit merkt man Fitbits Erfahrung auf dem Gebiet der Fitness-Tracker. Mit nur kleineren Abweichungen, die der Toleranz zugeschrieben werden können, erreicht die Versa in Sachen Schrittzählung und Herzfrequenzgenauigkeit nahezu alle Referenzwerte.
Von gezählten 1.000 Schritten registrierte die Versa insgesamt 999 – ein hervorragendes Ergebnis. Hierbei mussten das Handgelenk beziehungsweise der Arm noch nicht einmal in Pendelbewegung mitgeschwungen werden. Sogar als der Arm starr hing und nicht mitgeführt wurde, wurden sämtliche Schritte verbucht.
Ein ebenso gutes Bild zeigt sich bei der Herzfrequenzmessung. Der dreigestaffelte Referenzwert, der mittels Brustgurt Polar H7 ermittelt wurde, weicht bei der Versa nur in einem Szenario minimal ab. Sowohl vor als auch nach einer Sportübung geben Referenzgerät und Fitbit Versa denselben Wert aus. Lediglich während der Ertüchtigung wich die Versa durchschnittlich einen Pulsschlag ab (144 zu 143). Gerade diese Disziplin macht vielen Smartwatches und Wearables zu schaffen. Als Grund hierfür wäre Schweiß oder ein Verrutschen des Trackers während der Übung denkbar.
Wie schon die Garmin Vívomove HR (Test) erkennt auch die Versa gestiegene Etagen. Gibt der hybride Garmin-Kontrahent Auskunft über hinab- und hinaufgestiegene Etagen, gibt die Fitbit Versa leider nur letztere aus. Die gestiegenen Etagen misst die Versa mittels Höhenmesser, wobei eine gestiegene Höhenveränderung von 3 Metern als eine Etage gewertet wird. Dies schafft die Versa auch souverän – die hinabgestiegenen Stockwerke wären jedoch gerade im Berufsalltag interessant.
Unglaubliche Laufzeit
Die Laufzeit der Fitbit Versa ist schlichtweg fantastisch. Seitens des Herstellers wird die Versa unter normaler Nutzung mit einer Laufzeit von bis zu vier Tagen beworben. Als die Uhr nach der ersten Ladung selbst sechs Tage später noch immer lief, kam Skepsis auf, sodass die Laufzeiten über einen Zeitraum von fünf Wochen beobachtet wurden.
Die von Fitbit angegebenen vier Tage wurden dabei nur ein einziges Mal erreicht. Beim täglichen Tragen erreichte die Versa hingegen Laufzeiten zwischen fünf und sieben Tagen. Dabei wurde die Uhr zum Schlafen abgelegt. Da die Display-Helligkeit lediglich die Stufen „gedimmt“, „normal“ und „automatisch“ bietet, wurde die Uhr über den Test hinweg stets mit automatischer Helligkeitsregulierung getragen. Eine Always-on-Funktion, die im inaktiven Zustand eine gedimmte Uhrzeit anzeigt, gibt es nicht. Außerdem waren Bluetooth und WLAN allzeit aktiviert.
In Summe ein unglaublicher Wert, der keinerlei Haken hat. Solche Laufzeiten waren bislang lediglich hybriden Smartwatches, kleinen Fitness-Trackern oder den Pebble-Smartwatches (Test) vorbehalten – die Fitbit Versa ertönt somit hinsichtlich der Laufzeit mit einem mächtigen Paukenschlag.
Fazit
Die Fitbit Versa ist durchweg gelungen. Das kompakte Design überzeugt ebenso wie die Materialwahl und Verarbeitungsqualität. Die Uhr selbst glänzt mit einer rekordverdächtigen Laufzeit von bis zu sieben Tagen und bietet zudem ein überaus gutes Display, das vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung eine gute Figur macht.
Sowohl das Uhrensystem als auch die zugehörige App harmonieren, sind übersichtlich gestaltet und intuitiv zu bedienen. Zeitgemäß bietet die Versa die eigene Kopplung mit Bluetooth-Kopfhörern sowie eine kontaktlose NFC-Bezahlfunktion. Mit Vitalwerten nahe der Referenz kann die Versa zudem bedenkenlos für sportliche Aktivitäten genutzt werden. Ein sehr gutes Tragegefühl, geringe Abmessungen und ein geringes Gewicht begünstigen gerade letzteren Aspekt.
Schwerwiegende Schnitzer leistet sich die Versa keine. Schmalere Display-Ränder und eine zugleich größere Anzeige wären zwar wünschenswert, doch müssen hier auch der Platzbedarf der darunter liegenden Hardware sowie die Laufzeit bedacht werden. Mit einer Diagonalen von rund 1,34 Zoll lässt sich trotzdem jede Information einwandfrei ablesen. Wieso die Versa keine E-Mail-Benachrichtigungen ausgibt, bleibt indes ein Rätsel – hier muss Fitbit nachbessern. Die Einschränkung, dass lediglich mit gekoppeltem Android-Smartphone auf Benachrichtigungen reagiert werden kann, ist hinsichtlich der Einschränkung durch Apple nicht als Negativpunkt zu werten. Eine Interaktion ist hier nach wie vor der Apple Watch vorbehalten.
Zusammengefasst geht die Fitbit Versa nach mehreren Wochen Tragen als erste „reine“ Smartwatch mit einer Empfehlung aus dem Test. Dies gelang bisher nur den hybriden Ablegern Garmin Vívomove HR (Test) und Withings/Nokia Steel HR (Test).
- tadellose Verarbeitung und Materialien
- gutes Tragegefühl
- kontrastreiches und helles Display
- fantastische Laufzeiten über Smartwatch-Niveau
- Vitalmessungen nahe der Referenz
- umfangreiche und übersichtliche App
- Offener App-Store und zahlreiche Watchfaces
- NFC-Bezahlfunktion
- breite Displayränder
ComputerBase hat die Fitbit Versa leihweise von Fitbit zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.