GOG: Philosophie erläutert, Mod-Unterstützung kommt
Mods sollen auf lange Sicht Teil der Spieleplattform GOG werden. Dies verriet CD Projekt im Rahmen eines Interviews, in dem der Publisher die Philosophie hinter dem Verkaufsportal und die Bedeutung eines DRM-freien Spieleangebots erläuterte.
Kein DRM hat einen Mehrwert
GOG sieht im Verzicht auf Rechtemanagement einen Mehrwert, erläuterte Piotr Karwowski gegenüber Digital Foundry. Der Geschäftsführer des Unternehmens verglich das DRM-freie Angebot mit einer Spielesammlung, die von einem Tag auf den Anderen plötzlich aus dem Wohnzimmer verschwinde. Ein DRM-System sei demgegenüber eine „Erosion des Konzepts von Eigentum“.
To us there is a value in DRM-free, and even if we have to continue educating why this is important, we will. We will not change this approach.
Piotr Karwowski
Sich nicht dafür zu interessieren, weil es aktuell keine Auswirkungen habe, sieht GOG wenig überraschend als falsche Strategie. Das Rechtemanagement mache Software langfristig „in gewisser Hinsicht“ schlechter, weil sie einen „Notausschalter“ erhalte. Eines Tages würden Spieler wegen eines größeren Ausfalls feststellen, dass Teile ihrer Sammlung „auf irgendeiner Plattform – es muss nicht Steam sein – [nicht verfügbar sind].“ Dass DRM- und Kopierschutz-Systeme schon jetzt immer wieder zu Problemen führen, zeigte zuletzt Metal Gear Rising: Revengeance.
Unterschiede zu Steam
Um sich von Konkurrenten wie Steam abzusetzen, verfolge GOG aber noch einen weiteren Ansatz. Die Plattform nehme weniger, dafür aber gute Spiele auf. Ziel sei auch der „bestmögliche Kundendienst“, sagte Karwowski: „Wir selbst werden dieses Spiel für Windows 8, Windows 10, welches Windows auch immer erscheint updaten, wir werden das Spiel unterstützen und niemandem an den Entwickler verweisen, der nicht mehr existiert.“
Welchen Marktanteil GOG erreicht, konnte Karwowski nicht genau beziffern. Dies hänge vom Produkt und den Umständen ab. Erscheine ein Spiel zeitgleich auf Steam und GOG und erhalte den gleichen Inhalt und die gleichen Updates, erreiche GOG „bis zu 15 Prozent der Steam-Verkäufe.“ Dabei handelt es sich aber um den Optimalfall: Wenn das Spiel später erscheine, „sieht es [die Verkaufszahlen] aber nicht so schön aus“, ergänzte Karwowski.
Kein Steam-Killer
An diesen Punkt ist GOG nach Aussagen von Karwowski „organisch“ gelangt und nicht, indem „wir etwas gemacht haben das darauf basiert, was Steam macht“. Als Schlüssel nannte der Geschäftsführer den Aufbau eines Angebots, das einen „Mehrwert“ bietet. Ein „Steam-Killer“ zu sein oder den Marktführer nachzuahmen, hält Karwowski für einen „extrem dummen“ Ansatz.
Zur Mod-Unterstützung
Auf die Frage nach Mod-Unterstützung für GOG hatte Karwowski eine grundsätzlich positive Antwort: Die Idee werde regelmäßig diskutiert. Die Weiterentwicklung der Plattform hänge aber häufig von dem ab, was sich Entwickler wünschen würden. Mods seien aber etwas, „von dem wir wissen, dass wir es sowieso entwickeln“, offen sei nur, wie schnell dies geschehe. Angekündigt werden Features aber erst, „wenn wir bereit sind, sie zu zeigen. Nicht vorher“, schloss Karwowski.