Apple iPhone Xs Max im Test: Maximum Telephonum
4/5Großer Akku hält länger
Den offiziellen Laufzeitangaben von Apple zufolge soll das iPhone Xs am Tag 30 Minuten länger laufen als ein iPhone X, während für das iPhone Xs Max ein Plus von 90 Minuten gegenüber dem iPhone X angegeben wird. In den detaillierten Laufzeitangaben kommt das iPhone Xs auf eine eine Stunde kürzere Sprechdauer (20/21 Stunden) als das iPhone X, aber eine eine Stunde längere Videowiedergabe (14/13 Stunden). Das iPhone Xs Max kommt auf fünf, eine und nochmals eine Stunde mehr als das iPhone Xs. Am besten schneidet das noch nicht verfügbare iPhone Xr ab. Die längste Audiowiedergabe bieten mit je 80 Stunden das iPhone 6 Plus und 6s Plus.
Smartphone | Sprechdauer | Internetnutzung | Videowiedergabe | Audiowiedergabe |
---|---|---|---|---|
iPhone Xs Max | 25 | 13 | 15 | 65 |
iPhone Xs | 20 | 12 | 14 | 60 |
iPhone Xr | 25 | 15 | 16 | 65 |
iPhone X | 21 | 12 | 13 | 60 |
iPhone 8 Plus | 21 | 13 | 14 | 60 |
iPhone 8 | 14 | 12 | 13 | 40 |
iPhone 7 Plus | 21 | 13 | 14 | 60 |
iPhone 7 | 14 | 12 | 13 | 40 |
iPhone 6s Plus | 24 | 12 | 14 | 80 |
iPhone 6s | 14 | 10 | 11 | 50 |
iPhone 6 Plus | 24 | 12 | 14 | 80 |
iPhone 6 | 14 | 10 | 11 | 50 |
iPhone SE | 14 | 13 | 13 | 50 |
Alle Angaben in bis zu Stunden |
Apple macht keine Angaben zu den Nennladungen der Akkus, aufgrund von Einträgen bei Zertifizierungsbehörden sind die Werte aber bekannt. Das iPhone Xs kommt auf 2.658 mAh, das iPhone Xs Max auf 3.174 mAh und das iPhone Xr auf 2.942 mAh.
Ein über die letzten sieben Tage verwendetes iPhone Xs Max zeigte sich als zuverlässiger Alltagsbegleiter, da es kein einziges Mal zu einem Engpass beim Akku gekommen ist. Selbst bei stärkerer Belastung wie durch Netflix mit Dolby Vision, Spielen oder umfangreicher Verwendung der Kamera für Fotos und Videos konnte das Smartphone mühelos bis in die Nacht verwendet werden. Dabei wurde das Testgerät wie ein privates Smartphone im Netz der Deutschen Telekom mit vier E-Mail-Konten, Facebook, Instagram, Twitter, YouTube und verschiedenen Messengern verwendet.
Im reinen Streaming-Test via YouTube, in dem ein 720p-Video per WLAN bei einer kalibrierten Display-Helligkeit von 200 cd/m² wiedergegeben wird, erreicht das iPhone Xs Max gut zwölfeinviertel Stunden und liegt damit auf Augenhöhe mit Smartphones wie dem Huawei Mate 10 Pro, OnePlus 6, Moto Z3 Play oder Samsung Galaxy S8. Zu den derzeit besten aktuellen Geräten Galaxy S9+ und Galaxy Note 9 fehlen zwei respektive drei Stunden, dennoch ist der erreichte Wert gut und die neue Messlatte bei Apple.
Apple selbst gibt bis zu 15 Stunden Laufzeit für die drahtlose Videowiedergabe an. Dabei wird für den eigenen Test ein im iTunes Store gekaufter Film mit einer Länge von 2 Stunden 23 Minuten verwendet, der in einer Endlosschleife wiederholt wird. Die Auto-Helligkeit und True Tone sind dabei wie im Test von ComputerBase deaktiviert, allerdings macht Apple keine Angaben zur Helligkeit auf der Infoseite der Akkulaufzeiten.
Schwaches 5-Watt-Netzteil
Alle drei Smartphones werden via Lightning geladen, wobei Apple den Geräten nach wie vor nur ein schwaches 5-Watt-Netzteil mit USB-Typ-A-Buchse beilegt. Der Wechsel hin zu einem stärkeren Netzteil mit USB Typ C, damit sich iPhones schneller und am Mac laden ließen, ist mehr als überfällig und der Verzicht darauf wird dem High-End-Segment nicht gerecht. Wird zum Beispiel das 29-, 61- oder 87-Watt-Netzteil eines Mac verwendet, ist innerhalb von 30 Minuten das Aufladen auf bis zu 50 Prozent möglich. Auch mit den iPad-Netzteilen mit 10 und 12 Watt gelingt das Laden noch etwas schneller.
Alternativ zum kabelgebundenen Laden wird das kabellose Laden mit Qi-Ladegeräten unterstützt. Apples eigene Ladematte AirPower für iPhone, Apple Watch und AirPods ist nach wie vor nicht verfügbar und wird es aufgrund technischer Probleme wohl auch nicht in absehbarer Zeit sein. Das kabellose Laden soll laut Apple etwas schneller als bisher vonstatten gehen und weniger empfindlich hinsichtlich der Positionierung auf dem Ladegerät sein. Apple hat dafür Veränderungen der Ladespule im iPhone vorgenommen.
Gigabit-LTE von Intel
iPhone Xs, Xs Max und Xr sind für Intel als Modem-Zulieferer der Durchbruch der zuvor seit Jahren kränkelnden Sparte. Denn in allen drei neuen Smartphones werkeln ausschließlich LTE-Modems von Intel. Im iPhone Xr ist es noch aus dem Vorjahr das ältere XMM 7480 für LTE Advanced mit bis zu 600 Mbit/s im Downlink, im iPhone Xs und Xs Max ist es das in 14 nm gefertigte XMM 7560 für LTE Advanced Pro mit bis zu 1 Gbit/s im Downlink. Im Uplink liefern beide Modems hingegen maximal 150 Mbit/s.
Damit das iPhone Xs das schnellere Modem voll ausnutzen kann, benötigt es mehr Antennen als das iPhone X. Der neue 4×4-MIMO-Antennenaufbau macht sich anhand einer neuen Antennenlinie im Gehäuse bemerkbar, die von unten betrachtet links neben neben den linken vier Bohrlöchern sitzt. Zumindest mit dem Testgerät der Redaktion konnte kein schlechterer Empfang als noch mit einem iPhone 8 Plus festgestellt werden. Im Berliner, Frankfurter und Wiesbadener Netz der Deutschen Telekom verhielt sich das iPhone Xs Max unauffällig.
Dual-SIM mit eSIM
Dual-SIM mit Dual-Standby ist die zweite Neuerung für alle drei neuen iPhone-Varianten. In Europa wird Dual-SIM über eine Kombination aus einer physischen Nano-SIM und einer eSIM realisiert, während in China und Hongkong zwei physische SIM-Karten in einen zweiseitigen SIM-Tray eingelegt werden können. Noch lässt sich Dual-SIM nicht auf den neuen iPhones testen, da diese Funktion erst mit einem späteren Update auf iOS 12.1 nachgereicht werden soll. In der ersten Developer Beta von iOS 12.1 ist die Funktion bereits in englischer Sprache enthalten. Unterstützer der Technologie sind in Deutschland die Deutsche Telekom und Vodafone, in Österreich ist es T-Mobile Austria, während für die Schweiz keine Anbieter genannt werden.
Sobald das iPhone mit zwei SIM-Karten betrieben wird, gibt es einen entsprechenden Hinweis im Kontrollzentrum. Anwender haben mehrere Möglichkeiten zur Verwaltung von zwei SIM-Karten. Zum einen lassen sich diese individuell benennen, zum anderen können sie Anrufen, Nachrichten und mobile Daten zugeordnet werden. Außerdem lässt Kontakten ein bevorzugter Mobilfunktarif zuweisen, der für Anrufe und Nachrichten genutzt wird. Bei Verwendung des Ziffernblocks gibt es oben eine neue Schaltfläche für den Wechsel zwischen den Tarifen, selbiges gilt für iMessage-Konversation.
An der weiteren kabellosen Konnektivität hat sich zumindest hierzulande nichts verändert: WLAN-ac, Bluetooth 5.0, NFC sowie die Ortungsdienste A-GPS, GLONASS, Galileo und QZSS sind unverändert übernommen worden. Vorerst nur in China und Japan können sogenannte Express Cards von digitalen Studentenausweisen sowie ÖPNV-Fahrkarten nun auch bei eigentlich leerem Akku noch via NFC abgerufen werden, auch wenn sich das Smartphone selbst nicht mehr einschalten lässt.