Intel: Microcode über Windows 10 sperrt OC auf Broadwell-E
Neun Monate nach Bekanntwerden der CPU-Sicherheitslücken Meltdown & Spectre liefert Intel auch weiterhin regelmäßig überarbeiteten Microcode für betroffen CPUs aus, der mittlerweile noch viele weitere Lücken adressiert. Ein jüngstes Update zeigt allerdings ungeahnte Nebenwirkungen: Broadwell-E verweigert sich OC.
Auch Microsoft liefert neuen Microcode aus
Seit März 2018 wird neuer Microcode für CPUs von Intel unter Windows 10 auch per Windows Update ausgeliefert. Auch Rechner ohne neuen Microcode per BIOS-Update können so gegen die Sicherheitslücken geschützt werden, weil Windows beim Booten den eigenen und nicht den im BIOS hinterlegten Microcode lädt.
Für Windows 10 Version 1803 April 2018 Update wird der Microcode seit Monaten im Update KB4100347 ausgespielt. Mit dem Patchday im September hat das Archiv einmal mehr eine Überarbeitung erfahren, die neuen Microcode für Broadwell-E und-EX sowie Skylake SP, -D und -X enthält. Der soll einer Architektur allerdings Probleme bereiten.
Nicht nur im Forum von ComputerBase sondern beispielsweise auch im Forum von Asus berichten zahlreiche Anwender von Problemen beim Übertakten von Broadwell-E: Das sei nach dem Update über Windows Update nicht mehr möglich. Unabhängig der im BIOS eingestellten Taktraten und Spannungen würden entsprechende Prozessoren nur noch mit den Standardeinstellungen laufen. Betroffen sind X99-Systeme aller Hersteller.
Das Problem dürfte nur temporär bestehen
Die Vermutung liegt nahe, dass es in diesem Fall zu einem bisher nicht existierenden Kompatibilitätsproblem zwischen Microcode im UEFI des Mainboards und dem von Windows 10 geladenen liegt. Das Problem sollte sich demzufolge kurzfristig durch Microsoft, Intel oder Asus lösen lassen.
Ob das Problem auch auftritt, wenn das BIOS den letzten Microcode enthält, ist derzeit nicht bekannt. Bei Asus liegen BIOS-Updates für die meisten X99-Platinen mehrere Monate zurück, aber selbst das X99-E-10G WS mit Software vom Stand Anfang August 2018 dürfte noch auf einen älteren Microcode setzen.
Vielen Dank an ComputerBase-Leser Smartcom für den Hinweis.