Microsoft: Wer zahlt, erhält drei weitere Jahre Support für Windows 7
Microsoft hat nicht nur bekanntgegeben, den Support für ausgewählte Windows-10-Versionen für Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu verlängern, sondern auch eine kostenpflichtige Sicherheits-Update-Verlängerung für Windows 7 angekündigt. Einem Debakel wie bei Windows XP soll so früh entgegengewirkt werden.
Support bis 14. Januar 2020 + 3 Jahre
Offiziell läuft der erweiterte Support für Windows 7 am 14. Januar 2020 aus – für alle Anwender. Konkret bedeutet das Aus, dass Microsoft keine Updates mehr für Windows 7 bereitstellen wird – auch nicht für kritische Sicherheitslücken.
Gegen Bezahlung wird es entgegen der bisherigen Ankündigung jetzt aber auch für Windows 7 noch bis zu drei Jahre länger Sicherheitsupdates geben. Auch bei Windows XP hatte Microsoft Unternehmen und staatlichen Einrichtungen gegen Bezahlung am Ende doch noch länger Sicherheitsupdates bereitgestellt, sofern sie einen Migrationsplan auf eine neuere Version von Windows vorweisen konnten. Ob das auch in diesem Fall Voraussetzung ist, sagt Microsoft nicht.
Die so genannten Windows 7 Extended Security Updates (ESU) stehen Nutzern von Windows 7 Professional und Enterprise mit Volumenlizenz zur Verfügung. Die Kosten werden pro Gerät berechnet. Wie hoch sie sind, ist nicht öffentlich. Mit jedem der drei maximal angebotenen Jahre sollen die Kosten aber steigen.
Windows 7 ist global noch Marktführer
Zum Zeitpunkt der Einstellung von Windows XP im April 2014 hatten weltweit noch rund 30 Prozent der mit dem Internet verbundenen Endgeräte auf dieses Betriebssystem gesetzt. Windows 7 liegt zweieinhalb Jahre vor dem Aus laut NetMarketShare bei 42 Prozent und ist damit das Betriebssystem mit dem größten Marktanteil. Während Windows Vista zum Ende der Laufzeit auch international kaum noch eine Rolle spielte, dürfte also auch Windows 7 Anfang 2020 noch auf Millionen kritischen Systemen zum Einsatz kommen.
Unter den Lesern von ComputerBase liegt der Anteil der Windows-7-Rechner aktuell noch bei knapp 15 Prozent. Der Anteil der Windows-10-Rechner ist mit 44 Prozent fast dreimal so groß. Windows XP kommt noch auf 0,2 Prozent der Endgeräte, die auf ComputerBase zugreifen, zum Einsatz. Weltweit sind es noch knapp fünf Prozent.
Der Support ist teilweise schon eingestellt
Zu beachten gilt es: Inhaber aktueller Hardware sind bei Windows 7 bereits seit dem vergangenen Jahr vom Support ausgeschlossen. Denn seit diesem Zeitpunkt unterstützt Microsoft eigentlich noch unterstützte Betriebssysteme auf CPU-Architekturen, die wiederum das Betriebssystem nicht mehr unterstützt, doch nicht mehr. Das ist bei Windows 7 offiziell auf den Plattformen Intel Kaby Lake und neuer sowie AMD Bristol Ridge und neuer der Fall. Auf entsprechenden Rechnern werden ohne manuellen Eingriff keine Updates mehr aufgespielt.