Seagate: HDDs mit 14 TB für Desktop, NAS und Überwachung
Vor knapp einem Jahr hatte Seagate die maximale Speicherkapazität der HDD-Serien BarraCuda Pro und IronWolf (Pro) auf 12 TB angehoben. Jetzt folgt das nächste Upgrade auf 14 TB und damit die derzeit höchste verfügbare Speicherkapazität am Markt. Auch die SkyHawk für Videoüberwachungssysteme gibt es nun mit 14 TB.
Acht Platter mit mehr Speicherplatz dank TDMR
Wie schon bei den 12-TB-Modellen sind acht Magnetscheiben (Platter) verbaut. Die Daten werden mit herkömmlicher Aufnahmetechnik, dem Perpendicular Magnetic-Recording (PMR), gespeichert. Zur Steigerung der Datendichte pro Platter wird Two-Dimensional Magnetic Recording (TDMR) verwendet, sodass jede Scheibe nun 1,75 TB Speicherplatz bietet. Auf Shingled Magnetic Recording (SMR), das beim Wiederbeschreiben Leistungseinbußen verursacht, kann somit verzichtet werden. Die gleiche technische Basis hatte Seagate zunächst bei der Server-HDD Exos X14 eingeführt.
Die 3,5-Zoll-Festplatten sind mit dem Edelgas Helium gefüllt, das die hohe Anzahl von Platter durch seine gegenüber Luft geringere Dichte erst ermöglicht. Helium reduziert die Scherkräfte und erlaubt damit das engere Zusammenrücken der Platter; zudem sinkt durch den geringeren Widerstand die Leistungsaufnahme.
Spezifikationen im Überblick
Die 14-TB-Modelle der Serie BarraCuda Pro für Desktop-PCs, IronWolf für private NAS-Systeme, IronWolf Pro für Profi-NAS-Systeme und SkyHawk für die Videoüberwachung arbeiten mit 7.200 U/min und einem 256 MB fassenden DRAM-Cache. Über die SATA-Schnittstelle sollen Daten in der Spitze mit 250 MB/s übertragen werden; die normale IronWolf und die SkyHawk sind mit 220 MB/s etwas langsamer. Die Lautstärke gibt Seagate bei allen mit 1,8 Sone im Leerlauf und 2,8 Sone bei der Suche (Seek) an. Bei der Leistungsaufnahme sollen sich die BarraCuda Pro und die SkyHawk mit 4,9 W im Leerlauf und 6,9 W im Betrieb etwas genügsamer zeigen als die IronWolf (Pro) mit 5,3 und 7,9 W.
BarraCuda Pro 14 TB | IronWolf Pro 14 TB | IronWolf 14 TB | SkyHawk 14 TB | |
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Einsatzgebiet | Desktop | NAS | Surveillance | |
Formfaktor | 3,5 Zoll (26,11 mm Höhe) | |||
Schnittstelle | SATA 6 Gb/s | |||
Platter | 8 | |||
Aufnahmetechnik | PMR + TDMR | |||
Füllung | Helium | |||
U/min | 7.200 | |||
Cache | 256 MB | |||
max. kontinuierliche Transferrate | 250 MB/s | 220 MB/s | ||
Lautstärke | Suche: 2,8 Sone Leerlauf: 1,8 Sone |
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Leistungsaufnahme | Betrieb (typisch): 6,9 W Leerlauf (Durchschnitt): 4,9 W Standby: 0,8 W |
Betrieb (typisch): 7,9 W Leerlauf (Durchschnitt): 5,3 W Standby: 0,8 W |
Betrieb (typisch): 6,9 W Leerlauf (Durchschnitt): 4,9 W Standby: 0,8 W |
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Load-/Unload-Zyklen | 300.000 | 600.000 | 300.000 | |
Eignung für Dauerbetrieb | ✓ | |||
Workload/Jahr | 300 TByte | 180 TByte | ||
Nicht korrigierbare Lesefehler pro gelesene Bits |
1 in 1015 | |||
MTBF | k. A. | 1,2 Mio. Stunden | 1 Mio. Stunden | |
Garantie | 5 Jahre | 3 Jahre | ||
Laufwerksanzahl für NAS | k. A. | bis 24 | bis 8 | „8+“ |
RV-Sensoren | – | ✓ | ? | |
Preis (UVP) | 580 USD | 600 USD | 530 USD | 510 USD |
Preis (Handel) | ab 569 Euro | ab 579 Euro | ab 519 Euro | ab 499 Euro |
Die NAS-Modelle sind zusätzlich mit sogenannten RV-Sensoren ausgestattet, mit denen Einwirkungen durch Vibrationen auf die Leistung kompensiert werden sollen. Die IronWolf ist für Systeme mit bis zu acht, die IronWolf Pro für sogar bis zu 24 HDD-Einschübe konzipiert. Bei der Vorstellung der 12-TB-Modelle hatte Seagate noch von maximal 16 Laufwerken gesprochen, doch inzwischen stehen für alle IronWolf Pro „bis zu 24 Einschübe“ im Datenblatt (PDF).
Die Pro-Modelle sind mit fünf statt drei Jahren Garantie sowie einer höheren Haltbarkeitseinstufung (Workload/Jahr) versehen.
Preise und Verfügbarkeit
Bei ersten Händlern sind die neuen Seagate-Festplatten bereits gelistet oder gar verfügbar. Die IronWolf 14 TB (ST14000VN0008) wird ab 519 Euro, die BarraCuda Pro 14 TB (ST14000DM001) ab 569 Euro, die IronWolf Pro 14 TB (ST14000NE0008) ab 579 Euro und die Seagate SkyHawk 14TB (ST14000VX0008) ab 499 Euro angepriesen.
Der Blick zur Konkurrenz
Festplatten mit 14 TB gibt es auch bei der Konkurrenz: Die Ultrastar DC HC530 von Western Digital nutzt ein ähnliches Acht-Platter-Design mit TDMR. Bei der Toshiba MG07ACA werden hingegen neun Platter verwendet. Bei diesen handelt es sich allerdings um Enterprise-HDDs, die vornehmlich für den Server-Bereich bestimmt sind. Für private Endanwender haben Toshiba und Western Digital noch keine dedizierten 14-TB-Modelle eingeführt. Das Toshiba-Modell ist dennoch im Einzelhandel für knapp 600 Euro erhältlich.
Mehr als 20 TB mit HAMR und MAMR
Die nächste Kapazitätsstufe für Festplatten lautet 16 TB, die nach Plänen der Hersteller noch in diesem Jahr erreicht werden soll. Für noch mehr Speicherplatz wollen in Zukunft Western Digital zunächst mit MAMR-Technik und Seagate mit HAMR sorgen. Welche technische Richtung Toshiba nach 16 TB einschlagen wird, ist noch unklar.