WD Black NVMe SSD: Mit mehr Leistung ein Konkurrent für die 970 Evo
tl;dr: Mit der Black NVMe SSD wird WD dem Anspruch der Serie gerecht: Die SSD ist sehr schnell und technisch sogar eine Alternative zur Samsung Evo. Dafür nutzt das Modell erstmals den von Western Digital entwickelten SSD-Controller. Interessant ist auch dessen Verhalten bei zu hohen Temperaturen.
Technik im Überblick
Black steht bei Western Digital für höchste Leistung. Diesem Anspruch wurde die bisherige WD Black PCIe SSD der ersten Generation allerdings nicht ganz gerecht. Mit der neuen WD Black NVMe soll sich das jetzt ändern. Auf dem Papier setzt sie sich in der Tat deutlich vom Vorgänger ab. Technische Basis sind der eigens entwickelte Controller und TLC-NAND mit 64 Layern (BiCS3).
Zu den technischen Details des neuen Controllers gibt sich Western Digital sehr verschlossen, wie auch zu einigen anderen Fragen. Einer der Vorteile, die Entwicklung des SSD-Controllers und des Flash-Speichers im Haus zu haben, ist die bessere Abstimmung der einzelnen Komponenten. Durch die Kooperation mit der Toshiba Memory Corporation (TMC) ist der Zugriff auf Flash‑Speicher zumindest bis Ende 2029 gesichert und bildet somit die Grundlage für die Entwicklung eines optimierten SSD‑Controllers für den Flash‑Speicher aus dieser Kooperation. Die Kooperation beim Flash, die Entwicklung des SSD-Controllers mit der dazugehörigen Firmware und die abschließende Entwicklung des Endprodukts sind die Folge der vertikalen Integration der SSD-Produktion bei Western Digital. Somit hat der Hersteller aktuell eine ähnliche Grundlage wie Samsung.
Module mit 250, 500 und 1.000 GB und Pseudo-SLC-Cache
Die WD Black NVMe SSD ist im M.2-2280-Format immer einseitig bestückt und in den Kapazitäten 250 GB, 500 GB und 1.000 GB verfügbar. Ein 2-TB-Modell wäre theoretisch möglich, derzeit aber nicht geplant. Die Anbindung der SSD erfolgt per PCIe 3.0 x4 und NVMe-Protokoll. Die baugleiche SanDisk Extreme PRO M.2 NVMe 3D SSD, eine Marke von Western Digital, ist laut Hersteller nicht für den Endkunden vorgesehen. Die SanDisk-Website hinterlässt hingegen einen anderen Eindruck. Besonders die Auflistung der genannten SSD im Privatanwender-Bereich macht stutzig.
Für die Realisierung des Pseudo‑SLC‑Caches wird auf nCache 3.0 von SanDisk zurückgegriffen. Der Controller beherrscht jetzt zusätzlich die Option, die Daten vorbei am SLC‑Cache direkt in den TLC‑Flash zu schreiben. Mit diesem Vorgehen wird verhindert, dass es zu Einbrüchen der Schreibrate kommt, sobald der SLC‑Cache voll ist und dieser in den TLC‑Flash kopiert werden muss. Eine Auswirkung des SLC‑Caches war beim 1-TB-Muster während des Tests nicht zu erkennen.
In den vorliegenden Dokumenten wird hervorgehoben, dass viele zeitkritische und wichtige Funktionen durch diskrete Funktionsblöcke realisiert werden. Dies führt zu einer reduzierten Belastung der (CPU-)Kerne im SSD‑Controller und verringert im Idealfall ebenfalls die Latenz. Besonders im Datenpfad vom PCIe‑Port zum Flash spielt die Latenz eine wichtige Rolle, denn diese hat eine direkte Auswirkung auf die Zugriffszeit.
Die Umsetzung von LDPC in einer Multi-Gear-Lösung dürfte hingegen in allen aktuellen SSD-Controllern Standard sein und ist somit kein Alleinstellungsmerkmal mehr.
Garantie, Lieferumfang und Eckdaten
Der Lieferumfang geht mit der Zeit, in der im harten Preiskampf an Zubehör gespart wird. Neben der SSD liegt lediglich eine knappe Betriebsanleitung in der Verpackung. Auf der Hersteller-Website steht darüber hinaus das Programm Acronis True Image WD Edition zur Verfügung, das mit der Migration der bestehenden Installation einen schnellen und unkomplizierten Start ermöglichen soll. Für die Verwaltung der SSD inklusive Firmware‑Updates und Secure Erase steht das Tool Western Digital SSD Dashboard zur Verfügung.
Die WD Black NVMe hat eine eingeschränkte Garantie von fünf Jahren. Sie endet, sobald der Zeitraum oder die maximal spezifizierte TBW überschritten wurde. Die TBW-Angabe ist für Heimanwender allerdings generell nur ein grober Richtwert, der bei diesem Einsatzzweck wohl selten erreicht werden dürfte.
Die Spezifikationen der WD Black NVMe SSD im Überblick
Western Digital WD Black NVMe SSD (250 GB) | Western Digital WD Black NVMe SSD (500 GB) | Western Digital WD Black NVMe SSD (1000 GB) | |
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Controller: | SanDisk 20-82-007011 | ||
DRAM-Cache: | vorhanden | 1.024 MB DDR4-2400 | |
Speicherkapazität: | 250 GB | 500 GB | 1.000 GB |
Speicherchips: | SanDisk ? ? TLC (3D, 64 Lagen) NAND, ? | ||
Formfaktor: | M.2 (80 mm) | ||
Interface: | PCIe 3.0 x4 | ||
seq. Lesen: | 3.000 MB/s | 3.400 MB/s | |
seq. Schreiben: | 1.600 MB/s | 2.500 MB/s | 2.800 MB/s |
4K Random Read: | 220.000 IOPS | 410.000 IOPS | 500.000 IOPS |
4K Random Write: | 170.000 IOPS | 330.000 IOPS | 400.000 IOPS |
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): | ? | ||
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): | ? | ||
Leistungsaufnahme Leerlauf: | ? | ||
Leistungsaufnahme DevSleep: | kein DevSleep | ||
Leistungsaufnahme L1.2: | ? | ||
Funktionen: | NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection | ||
Verschlüsselung: | keine | ||
Total Bytes Written (TBW): | 200 Terabyte | 300 Terabyte | 600 Terabyte |
Garantie: | 5 Jahre | ||
Preis: | – | ab 99 € | – |
Preis je GB: | – | € 0,20 | – |