Asus ROG Dominus Extreme: Mainboard-Extravaganz für Intels 28-Kerner im Quadrat
Intels Skylake-X mit 28 Kernen für den Desktop-Sektor hat sich gestern als Xeon W-3175X für Arbeitsrechner (Workstations) vorgestellt. Mit dem ROG Dominus Extreme bietet Asus ein passendes Mainboard an, das auch zur Demo von Intel genutzt wurde. Die quadratische Riesenplatine ist reichlich bestückt.
Quadratisch: Asus Dominus Extreme mit 14 × 14 Zoll
Asus beschreibt den Formfaktor als „EEB/ATX“ mit Kantenlängen von 14 × 14 Zoll, was rund 36 × 36 cm entspricht. Die Maßangaben passen zu keinem bekannten Formfaktor, kommen aber Enhanced E-ATX mit 13,68 × 13,00 Zoll für manche Server-Boards am nächsten. Sowohl E-ATX als auch SSI EEB sind mit 12 × 13 Zoll ein gutes Stück kleiner. Das normale ATX-Format misst dagegen nur 12 × 9,6 Zoll oder 30,5 × 24,4 cm.
Unterbau für Intels Xeon W-3175X mit 28 Kernen und 6 RAM-Kanälen
Der kommende Intel Xeon W-3175X basiert im Grunde auf der Server-CPU Skylake-SP und bietet neben 28 Kernen und 56 Threads ein Sechs-Kanal-Speicherinterface. Passend dazu ist das Asus Dominus Extreme mit zwölf DDR4-DIMM-Slots bestückt: Pro Kanal können zwei Module verbaut werden.
Laut Asus werden bis zu 192 Gigabyte RAM unterstützt. Intel spricht wiederum von bis zu 512 GB DDR4-2666 für den Xeon W-3175X, was allerdings bei den gängigen Modulgrößen bei sechs Kanälen nicht aufgeht. Zwölf Mal 16 GB würden 192 GByte und zwölf Mal 32 GB entsprechend 384 GB bedeuten. ECC-DIMM-Support ist Xeon-typisch gegeben.
„DIMM.2“ für M.2-SSDs, U.2 und 4 × PCIe x16
Mit etwas Abstand sind zwei weitere DIMM-Steckplätze neben dem Sockel platziert. Diese sind allerdings nicht für RAM, sondern für M.2-SSDs bestimmt. Diese Lösung nannte Asus bisher „DIMM.2“ und kam schon bei anderen HEDT-Platinen zum Einsatz. Die M.2-SSDs werden per Adapter-Karte montiert, auf die je zwei Module passen. Weitere Datenträger können über die acht SATA-Buchsen und die beiden U.2-Ports (PCIe) angeschlossen werden. Für Grafik- und sonstige Erweiterungskarten stehen vier PCIe-x16-Slots bereit.
C621-Chipsatz für Server und 10GbE per Zusatzchip
Während Asus noch keine Angaben zum Chipsatz macht, hat Intel den C621-Chipsatz für den Servermarkt als Partner des Xeon W-3175X auserkoren. Serve The Home moniert, dass das Einstiegsmodell der Lewisburg-PCH-Familie Funktionen wie vier Mal 10 Gigabit-Ethernet (10GbE) vermissen lässt, die die höherklassigen Modelle bieten.
Mangels nativer Unterstützung setzt Asus beim Dominus Extreme auf den Zusatzchip Aquantia AQC-107 für 10GbE. Zusätzlich wird Gigabit-LAN (Intel I219-LM) und WLAN nach ac-Standard (Intel AC-9260) geboten. Die Sound-Ausgabe erfolgt per SupremeFX-Audiolösung.
Stromversorgung: Anschlüsse für 2 Netzteile und 32 VRM-Phasen
Intels 28-Kern-Prozessor ist mit hohen 255 Watt TDP spezifiziert. Damit geht ein hoher Energiebedarf einher, der gehobene Ansprüche an die Stromversorgung stellt. Das Dominus Extreme besitzt gleich zwei 24-Pin-ATX-Buchsen für zwei Netzteile sowie diverse weitere Stromanschlüsse.
Die Spannungsregler (VRM) sind mit 32 Phasen ebenso üppig dimensioniert und sitzen unter einem Kühlkörper mit „versteckter aktiver Kühlung“, die auf vier kleinen Lüftern basiert. Ein weiterer Lüfter ist unter der Blende im Bereich vom Chipsatz zu erkennen. Zudem verfügt das Mainboard über 14 PWM-Lüfteranschlüsse, von denen zwei für Wasserpumpen vorgesehen sind. Weitere Vorbereitungen für Wasserkühlungen bilden Pin-Header für Temperatur- und Durchflusssensoren.
Optik: OLED-Display und RGB-Beleuchtung
Die großflächigen Kühlkörper und Verkleidungen aus Aluminium garniert Asus mit einer per Software (Aura Sync) steuerbaren RGB-LED-Beleuchtung, die über RGB-Header erweitert werden kann. Zudem kommt ein „LiveDash OLED Display“ mit 1,77 Zoll am I/O-Panel zum Einsatz, das neben dem Asus-Logo auch Systemparameter anzeigen kann. Das gleiche OLED-Display nutzt Asus bei den AiO-Wasserkühlern der Serien ROG Ryuo und Ryujin.
Preis und Verfügbarkeit
Angesichts der ungewöhnlichen und üppigen Ausstattung ist zu erwarten, dass sich auch der Preis für das Dominus Extreme weit über dem üblichen Niveau von High-End-Mainboards bewegen wird. Asus hat auch auf Nachfrage noch keine Preisempfehlung ausgesprochen. Doch hat der Hersteller schon angedeutet, dass das Mainboard auch beim Budget bisherige Grenzen sprengen wird.
For only a select few
The ROG Dominus Extreme was designed to push the boundaries of PC performance without traditional desktop constraints or budgets. Look for more details about the board and its fearsome processor platform to be released in the coming months.
Asus
Der Verkaufsstart für das Asus ROG Dominus Extreme wird für den Dezember 2018 erwartet. Im selben Monat will auch Intel den Xeon W-3175X auf den Markt bringen.
Zur CES 2019 gibt es weiterhin keine finalen Angaben zur Verfügbarkeit, ursprünglich sollte es schon Ende 2018 erscheinen. Asus stellt das Mainboard vor Ort zwar aus und bestätigt die bisher genannten Details, zum Preis und dem Erscheinungstermin heißt es nur, dass dieser „später dieses Jahr“ genannt werden soll. Intels 28-Kern-CPU für den Desktop und die dazugehörige Plattform haben damit auch acht Monate nach ihrem ersten Auftritt den Status von Vaporware. Zwischenzeitlich wurden Preise zwischen 4.000 und 6.000 Euro, aber auch mal 8.000 US-Dollar für die CPU genannt. Alle sind jedoch nur Gerüchte, wie die große Spanne zeigt.
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Asus ROG Dominus Extreme (Bild: NordicHardware)