Core i9-9900K: Laut Gigabyte ist Intels Achtkerner ein heißes Eisen
In einer Anleitung zum Übertakten von Intels neuen Acht-Kern-Prozessoren auf einem Z390-Mainboard spricht Gigabyte von hohen Temperaturen beim Core i9-9900K. Ein Screenshot zeigt, dass schon bei moderatem OC auf 5 GHz trotz Wasserkühlung über 90 °C erreicht werden. Ein Tool meldet dann rund 245 Watt für den Prozessor.
Die Informationen finden sich auf den Seiten 13 und 14 in dem von Gigabyte veröffentlichten OC-Guide (PDF). Gigabyte schreibt dort wörtlich: „Wie man anhand der letzten Screenshots erkennt, ist die CPU-Temperatur des i9-9900K ziemlich hoch. Das ist etwas, das wir bei fast allen diesen Prozessoren festgestellt haben. Aus diesem Grund empfehlen wir, eine Custom-Wasserkühlung zu verwenden und die TjMAX-Temperatur auf 110°C anzupassen.“ Die angesprochene Anpassung ist über das BIOS möglich.
Die Aussagen gelten wohlgemerkt für eine Übertaktung des in Kürze erscheinenden Core i9-9900K. Dessen acht Kerne sollen laut Spezifikation ab Werk mit 4,7 GHz im Turbo arbeiten, während ein bis zwei Kerne 5 GHz erreichen. In dem Beispiel von Gigabyte wurden alle acht Kerne mit 5 GHz betrieben. Bei dieser moderaten Übertaktung mit Wasserkühlung erscheinen die Temperaturen aber bereits sehr hoch.
Die von dem Tool Core Temp gemeldete Leistungsaufnahme für das CPU-Package von hohen 244,8 Watt weist in die gleiche Richtung: Der Core i9-9900K benötigt offenbar viel Energie und gibt entsprechend viel Wärme ab. Spezifiziert ist der Prozessor lediglich mit 95 Watt TDP. Dass die TDP-Angaben allerdings nicht mit dem tatsächlichen Verbrauch gleichzusetzen sind, hat ComputerBase im Artikel „CPU-Leistungsaufnahme: Was „TDP“ bei AMD und Intel aktuell bedeutet“ ausführlich erläutert.
Sobald das Test-Embargo für den Core i9-9900K fällt, wird ComputerBase eigene Messungen zum Thema Temperatur und Leistungsaufnahme veröffentlichen. Der offizielle Verkaufsstart beginnt bereits am 19. Oktober.
Kuriose Herstellerbenchmarks sorgten für Aufregung
Für völlig unnötige Kritik und hitzige Diskussionen hat Intel bereits im Vorfeld gesorgt: Die von Intel beauftragte Benchmark-Firma Principled Technologies hatte das Konkurrenzprodukt AMD Ryzen 7 2700X im Test mit einer ungünstigen Konfiguration benachteiligt. Dadurch erschien der AMD-Prozessor in den von Intel veröffentlichten Benchmarks erheblich langsamer als der i9-9900K. Inzwischen hat Principled Technologies neue Messwerte veröffentlicht, die den Abstand zwischen Core i9-9900K und Ryzen 7 2700X weitaus geringer werten.